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City Check Nürnberg

Nürnberg ist bekannt für seinen Christkindlmarkt und eine gelebte Rostbratwurst-Kultur. Es ist die zweitgrösste Stadt Bayerns und für Freunde von Geschichte sicher ein interessanter Flecken Erde. Doch was macht man, wenn man sich als Surfer hierher verirrt hat? Wir fragten Big-Wave-Surfer Sebastian Steudtner nach den surferischen Hot Spots.

Es giesst wie aus Eimern, als mich Sebastian Steudtner am Nürnberger Hauptbahnhof in Empfang nimmt. Nach kurzer Begrüssung erzählt mir Sebastian mit stoischer Gelassenheit: „Bevor ich dir meine Heimat zeige, müssen wir kurz noch zur Mietwagenstation. Ich hatte eben einen Autounfall, ich glaub, es ist ein Totalschaden.“ Als wäre es etwas, was jeden zweiten Tag passiert, springen wir ins Taxi und fahren los. Da kommt wohl der Big-Wave-Surfer in Sebastian durch: Wer Jaws surft, für den ist solch ein Totalschaden, als wenn unsereins sich den grossen Zeh am Türrahmen anhauen würde.

Als wir neu motorisiert sind, geht unser „City Check“ Nürnberg los. Erster Stopp, den sich kein Nürnberg-Tourist, ob Surfer oder nicht, entgehen lassen darf, sind die weltberühmten Nürnberger Rostbratwürste. Die gibt es nirgends frischer und originaler als im „Bratwurst Röslein“. Allein der Name des seit 1431 etablierten Restaurants lässt jedem Wurst-Fan das Herz höher schlagen. Die Karte ist voll von feinsten fränkischen kulinarischen Highlights. Sebastian und ich entscheiden uns für ein Dutzend Rostbratwürste mit Sauerkraut n’ Brezn und ein Bier für mich! Rund acht Monate im Jahr verbringt Sebastian in Nürnberg oder seiner zweiten Heimat am Attersee in Österreich. Hier trainiert er und hier plant er seine Reisen zu den dicksten Kloppern der sieben Weltmeere oder momentan die vielen Presseauftritte, sei es bei Stefan Raab, „Sportschau“ oder sonst was.

Mit ordentlich Fleisch und Bier gestärkt frage ich Sebastian nach seinem Surf-Shop des Vertrauens in Nürnberg. Seine Antwort überrascht mich: „Hm, ich bin jetzt optisch ja nicht so der klassische Surfer-Dude, daher habe ich gar keinen Lieblings-Shop. Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht, ob es in Nürnberg einen gibt.“ Na toll, der erste „City Check“ ohne Surf-Shop!? Das geht nicht, also hab ich später recherchiert und den „Boarders Project“ in der Dr.-Kurt-Schumacher-Strasse gefunden: wohl eher ein Skate-board-Shop, aber mit den einschlägigen Brands unserer Lieblingsmarken wird auch das Surfer-Herz textiltechnisch auf seine Kosten kommen.

Da wir zu keinem Shop bummeln müssen, haben wir mehr Zeit in Sebastians Lieblingscafé, dem „California“. Ein grosses Surf-Bild über einer gemütlichen Sitzecke lädt zum Verweilen und Philosophieren über neue Surf-Projekte ein. Sebastian erzählt, dass er kurz nach unserem City Check nach Thailand in den Urlaub fliegen wird. Ein Kumpel von ihm ist Kickboxer und will in Thailand an einem Contest mitmachen.

Nach dem Café zeigt mir Sebastian noch schnell den „Indabahn“-Club direkt am Bahnhof, den er jedem surfenden Nürnberg-Touristen empfehlen kann. Dort kann man Sebastian ab und an auf der Tanzfläche antreffen. Doch auch hierfür scheint er nicht der ideale Guide zu sein. „Eigentlich feiere ich total selten, aber wenn, dann gerne hier.“ Na gut, ist wohl auch besser, wenn Sebastian bei seinen Wellen nüchtern bleibt!

Anschliessend bummeln wir noch am berühmten Christkindlmarkt vorbei und hoch zur 500 Jahre alten Kaiserstallung, von der man einen traumhaften Blick über die ganze Stadt hat. Die Kaiserstallung ist eine Jugendherberge, in der man günstig übernachten kann. Ich weiss nicht, ob es jemanden interessiert, aber ich war hier mal auf Klassenfahrt, damals mit wasserstoffgefärbtem Topfschnitt als Frisur. Genau vor der Herberge hat man einen romantischen Blick über die ganze Stadt, was ich damals nutzte, um mit einer unbekannten Hübschen heimlich zu knutschen; der Lehrer hatte nichts davon mitbekommen. Hach, die alten Zeiten… Der Regen hat nicht wirklich nachgelassen und so bringt mich Sebastian mit seinem Mietwagen zurück zum Bahnhof und wir verabschieden uns.

Falls du dich als Surfer mal in Nürnberg aufhalten solltest, macht es wahrscheinlich mehr Sinn, sich auf die interessante Geschichte der Stadt zu konzentrieren als eine ausgewachsene Surf-Kultur zu erwarten. Aber Surfen ist ja auch nicht immer alles im Leben – oder etwa doch..?

Links & Adressen:
www.indabahn.com
www.bratwurst-roeslein.de
www.jugendherberge.de/jh/bayern/nuernberg/ueber_uns/index.shtml.de
www.christkindlesmarkt.de

„Boarders Project“, Dr.-Kurt-Schumacher-Str. 9
„Bratwurst Röslein“, Rathausplatz 6
„Jugendherberge Kaiserstallung“, Burg 2

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