Ninja & Maximilian – Surftrip zur Ile de Ré über Sylvester
Raclette, Ente, Lachs und Gans. Die Weihnachtstage sind im Kreise der Familie ein Gaumenschmaus und Energieriegel zugleich. Wir entscheiden uns daher nach den Feiertagen für einen Kurztrip zur Ile de Ré an die Westküste Frankreichs. Die Insel ist ein Touristenmagnet im Sommer und von radelnden Rentnern nur so überlaufen. Nicht so Ende Dezember!
Nach 14h Fahrt von Innsbruck aus erreichen wir die vor La Rochelle liegende Insel. Nachmittag, 16 C° und Sonne, am westlichen Zipfel laufen bei ablandigem Wind kopfhohe Wellen ein. Bevor die Sonne untergeht ergattere ich ein paar. Danach geht’s auf Essensuche, was sich an diesem und den folgenden Tagen als echte Herausforderung herausstellen wird. Die Dörfer auf der Insel, welche im Sommer von hochmotivierten Elektrobikern regerecht belagert werden, sind im Winter wie ausgestorben. Türen dicht, Fensterläden unten und nur einzelne Bars und Restaurants bieten Speis und Trank an. Normalerweise stellt man sich mitten im Winter, welcher schneemäßig bis dahin noch kein wirklicher war, auf humanere Preise ein. Nicht so auf dieser Insel. Satte 4,50 € für einen Kaffee und 8 € pro Bier sind dann doch eher venezianischer Stil. Die Franzosen haben eigentlich eine so vielfältige und interessante Küche, zwischen mürrischen, teils leblosen und sehr gut betuchten französischen Akademikern hohen Alters bei viel zu überteuerten Preisen zu speisen ist dann doch nicht das gelbe vom Ei. Hätte ich es doch hinbekommen auch die Küche in unserem neuen Reisemobil rechtzeitig fertig zu bauen. Beim nächsten Trip ist sie fix dabei.
Zurück zu Wichtigerem. Die Wellen als auch der Wind bleiben auch an den folgenden Tagen perfekt. Die Insel bietet je nach Windrichtung unterschiedliche Spots an. Ob Riff oder Sandbank, es gibt wirkliche viele Möglichkeiten. Und so jagt eine feine Surfsession die Nächste bis Sylvester ansteht. Wir entscheiden uns Aufgrund der guten Wellen für die Insel und gegen La Rochelle was sich surftechnisch auf jeden Fall gelohnt hat, feiertechnisch definitiv nicht. Die Handvoll Restaurants sind restlos ausgebucht und so entscheiden wir uns nach endloser Suche für eine Fastfood Bude in der Bravo Hits 13 rauf,- und runterlaufen. Dazu Partyhüte und Luftschlangen im ganzen Laden. Ein kulinarischer Hochgenuss. Motiviert geht’s kurz vor Silvester Richtung Dorfkern. Aber es passiert nichts. Weder treffen sich die Leute auf der Straße noch wird angestoßen. Es passiert einfach nichts. Die Leute bleiben in ihren Häusern. That´s it. In diesem Moment in einer spanischen Kleinstadt: Halligalli, die Leute liegen sich in den Armen, Rambazamba. Und so stoßen wir in aller Ruhe am Strand zu zweit an. Das hat auch was.
Der nächste Morgen. Leichter Offshore, 5ft bei 16sec Periode und die Sonne geht auf. Alles vergessen, ab ins Wasser. So kann das neue Jahr beginnen. Die Locals, welche ebenfalls auf das akademische „Partyvolk“ der Insel verzichtet haben und früh am Morgen im Wasser sind, geben uns für die kommenden Tage noch ein paar Spots preis. Und so bleiben die Bedingungen für weitere zwei Tage einmalig bis ein fettes Tiefdruckgebiet von Westen mit viel Wind und Regen einsetzt und uns zur Heimreise motiviert. Schließlich bringt das Schnee in den Alpen und vielleicht auch ein paar Wellen im Mittelmeer….Merci!
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