Titelbild: Christian Gollhofer
Johannes “Johnny” Grasser leidet seit seiner Geburt an einer Tetraspastik, die ihn die meiste Zeit seines Lebens an den Rollstuhl bindet, oder zumindest versucht, das zu machen. Denn Johnny kämpft für seine Träume und verlässt den Rollstuhl wann immer es geht. Er liebt das Fahrradfahren und geht sogar Skaten mit der Hilfe einer speziellen Konstruktion. Seit vergangener Woche hat Johnny sogar noch ein weiteres Hobby: Das Surfen. Er war der erste Mensch mit Behinderung, der bei den adh-Open im Wellenreiten antrat und Surfte sogar seine erste grüne Welle. Ein unglaublicher Moment, wie uns der Sportstudent erzählt. Wir haben uns mit Johnny im Rahmen der adh-Open getroffen und mehr über den Kämpfer erfahren.
Hi Johnny! Alles klar? Stell dich doch mal kurz unseren Lesern vor!
Hi! Ich bin Johnny und tatsächlich mittlerweile schon 30 Jahre alt! Ich habe eine körperliche Beeinträchtigung und habe meinen ersten Bachelor an der TU München in Sportwissenschaften gemacht, anschließend meinen Master an der SpoHo (Sporthochschule) in Köln. Gerade mache ich einen weiten Bachelor in Sport, Gesundheit und Prävention. Zusammen mit Torq habe ich ein Surfboard entwickelt und gebaut, mit dem ich bei den adh-Open tatsächlich das erste mal überhaupt in den Wellen stand! Das Board ist nämlich erst vor 2 Wochen fertig geworden.
Deine Behinderung nennt sich Tetraspastik, was genau ist das eigentlich?
Einfach ausgedrückt ist meine Behinderung eine Fehlsteuerung die vom Gehirn bzw. dem zentralen Nervensystem ausgeht. Die Ursache bei mir liegt darin, dass ich 3 Monate zu früh geboren bin und dann noch Komplikationen durch Unterkühlung dazukamen. Dadurch habe ich eine beinbetonte Tetraspastik. Das bedeutet, ich habe eine zu hohe Grundspannung in der Muskulatur und normalerweise müsste ich mit dieser Einschränkung unkontrollierte Muskelzuckungen haben und weder gehen, stehen noch sitzen können, vielleicht sogar nicht einmal essen.