Es war mal wieder Zeit die Suche nach neuen Individuen in der Surfbranche zu starten, um den journalistischen Durst nach etwas Neuem zu stillen. So viele interessante Charaktere tummeln sich Tag für Tag auf dem Wasser und doch bleibt häufig die Frage offen, wieso genau ER oder SIE. Auch dieses Mal war es nicht einfach, da gerade in Deutschland noch viele unentdeckte Surfer umhergeistern. Doch als uns der Clip eines haarigen Bombenlegers auf dem Bildschirm entgegensprang war es schnell klar. Diesen bemalten und grinsenden Surfer müssen wir kennenlernen. Nicht zuletzt weil er als Australier und am Strand lebender Freigeist den Neid und die Liebe unserer Praktikantin, auf sich zieht. Doch was als knallharter Punk-Rock-Surfer mittleren Alters angenommen wurde, stellte sich als Klischeedenken unsererseits heraus…aber mehr dazu in diesem kleinen, netten Interview mit Otis Carey.
Hallo Otis, erzähl uns doch mal kurz Deine Geschichte!
OC: Ich bin am 22. November 1988 in Grafton, nördlich von Coffs Harbour, in Australien geboren und aufgewachsen. Mit 19 Jahren hat mich das Stadtleben gelockt und ich bin nach Sydney gezogen.
Wann hast Du mit dem Surfen angefangen?
OC: Mein Vater schmiss mich mit 2 Jahren das erste Mal ins Meer, ich erinnere mich nicht mehr genau wann ich dann schlussendlich mit dem Surfen angefangen habe, aber ich würde sagen ungefähr mit 3 Jahren. Mein Vater war noch recht jung und so hat er mich ständig mit ins Wasser genommen.
Dann war Dein Traum sicherlich Pro Surfer zu werden, oder?
OC: Als ich aufwuchs auf alle Fälle, aber ehrlich gesagt hätte ich mir nie erträumen lassen, dass ich mal die Chance bekomme davon wirklich zu leben. Das ist der absolute Wahnsinn und ich bin wirklich super dankbar dafür.
Surfst Du auch in Contests mit?
OC: Nein, ich bin absolut kein Fan von klassischen Contests. Wenn es nur eine Airshows ist, dann mach ich manchmal mit…ich kann nämlich leider keine Turns..ich komm mir da vor wie ein Vollidiot.
http://vimeo.com/27184114http://vimeo.com/27615303
Wie würdest Du den Deine Art des Surfens beschreiben, wen du keine Turns kannst?
OC: Puh, um es auf den Punkt zu bringen muss ich sagen, dass ich meinen Style hasse!
Oha, Deine Sponsoren sehen das offensichtlich anders?
OC: Ich hoffe schon…ich hatte da wirklich viel Glück. Die lassen mir total freie Hand und schicken mich auf coole Trips
Du hast ja auch das ein oder andere Tattoo. Haben diese eine tiefere Bedeutung oder einfach nur Körperkult?
OC: Yeah, ich hab ein wenig Tinte auf meinem Körper. Ich bin gerade dabei meinen vorderen Teil des Körpers zu bemalen, nachdem mir auf den Armen und Beinen langsam der Platz ausgeht. Ein paar Tattoos sind meiner Familie gewidmet und der ganze Rest ist einfach Zeug das mir gefällt oder einfach lustig ist!
Da triffst Du ja momentan den Geist der Zeit und was meine Recherche ergeben hat, bist Du auch als “echtes” Model unterwegs und sogar bei einer Modelagentur, wie läuft denn das Business?
OC: Mist, ertappt. Ich bin wirklich bei einer Agentur, aber eigentlich ist das ganz schön langweilig. Na ja, aber ganz ehrlich ist es verdammt einfach verdientes Geld. Ich geh auch nicht zu solchen Castings oder so, das ist mir viel zu stressig.
Du hast gerade Dein eigenes Signature Surfboad von MISFIT Surfboards bekommen. Das Board heisst “Dingo Bandito”, was hat es damit auf sich?
OC: Ich bin echt voll stoked, dass ich von den Jungs von MISFIT ein eigenes Board bekommen habe. Der Name “Dingo Bandito” ist mein Spitzname, den ich von meinen Freunden bekommen habe. Ich sag immer zu meinen Kollegen “hows it goin cobba Dingo” zur Begrüßung im Wasser oder auf der Straße, so kam dann eins zum anderen. “Dingo Bandito” bedeutet übersetzt “Dingo Bush Ranger” (Anm.d.Red. Dingo ist eine australische Wildhundrasse und “Bush Ranger bzw. Bandito” versteht sich von selbst,oder?
)
http://mpora.com/videos/mX4s14RbA
Magst Du eigentlich Bier?
OC: God dam bloody oath i like beer, i love the stuff. Its like cold hard sex in a bottle, its good stuff! (Anm.d.Red. Übersetzung aus Jugendschutzgründen nicht möglich)
Und was kommt Dir als erstes in den Sinn wenn Du an Deutschland denkst? (sollte eine Fangfrage werden)
OC: Ganz ehrlich denke ich als erstes an super sexy Frauen…dann natürlich auch an gutes Bier
Warst Du denn schon mal in Deutschland?
OC: Nein leider nicht, aber wie gesagt das Bier und die Frauen würden mich schon reizen..
Hast Du schon mal was über das Surfen in Deutschland gehört?
OC: Ah, ich musste vor ungefähr sechs Jahren schon mal gegen einen Kerl aus Deutschland (Marlon Lipke) in einem Junioren Contest an der Gold Coast surfen. Ich hab mich danach mit ihm unterhalten und er meinte, die Wellen seien meistens klein und verblasen..das wars dann auch schon.
OK, immerhin..was sind Deine weiteren Pläne?
OC: Bei mir läuft es momentan einfach super, ich habe einen einjährigen Sohn und mein Job ist es surfen zu gehen und das mit 22. Dazu habe ich noch eine Lebenspartnerin und wir sind alle gesund und glücklich…das ist alles was für mich zählt. Kurzum, mein Leben ist momentan perfekt und dafür bin ich super dankbar!
Das klingt fantastisch und wird drücken Dir weiter die Daumen. Willst du noch was los werden?
OC: I’LL SLEEP WHEN IM DEAD.
Da braucht man nicht mehr viel zu ergänzen. Danke für das nette Gespräch…
OC: immer gerne und bis bald, yeeww!
Share