Welcher Surfer hat nicht den Traum “einfach” ein Oneway Ticket ans Meer zu buchen und dann einfach nur Surfen und treiben lassen. Frei von Zeit, Zwängen und deutscher Spiessigkeit. Till und seine Freundin Laura haben es getan. Sie haben sich entschieden dem Leben in Deutschland erstmal den Rücken zu kehren und nach Zentralamerika zu fliegen. Wie schon erwähnt, mit einem Oneway Ticket , also eine Reise mit offener Aufenthaltsdauer!
Wir einigten uns damals bei einem Treffen hier in München auf wöchentliche Blogeinträge mit Fotos und Statusupdates. Jetzt, einige Monate später, hier das erste Lebenszeichen von Till und Laura:
Ja ja ich weiss, wir sind spät dran. Jetzt sind auf einmal schon ein paar Monate vergangen und Einiges ist passiert – oder vielleicht doch nicht…. Was kann auf einem Surfroadtrip entlang der mexikanischen und zentralamerikanischen Pazifikküste schon passieren? Banditos, korrupte Bullen, Unfälle, Autopannen, Schlangen, Krokodile – sorry – Fehlanzeige. Bis jetzt läuft alles nach Plan: One Way nach Mexiko, Auto kaufen, die Pazifikküste gen Panama cruisen und soviel wie möglich Surfen, aber bitte in Bikini und Boardshort. Der letzte Satz klingt so locker, leicht daher gesagt doch hinter der Ausführung einzelner Punkte steckt dann doch etwas mehr Aufwand – aber alles der Reihe nach:
„One Way“ klingt schön und birgt die Idee ohne fixes Rückflugdatum und fixen Abflugort zu Reisen, um sich einfach treiben zu lassen und vielleicht der Einladung des neuen Surfbuddies nach Hawaii zu folgen. Dass Länder wie Mexiko oder die USA bei der Einreise ein Rückflugticket sehen wollen, kann man easy mit einem voll rückerstattbaren Flug, von z.B. der Lufthansa, umgehen. Die zwei Rückflüge von Mexiko nach Deutschland waren schon wieder gecancelled, ehe die 4000 Euro vom Konto abgebucht wurden. Wir haben uns mittlerweile aber sogar schon festgelegt und der große Plan steht: Wir bleiben die komplette Zeit bis Ende August in Zentralamerika. Hier gibt’s einfach zu viel zu sehen und zu tun. Wir haben eine ordentliche Karre und die Swellseason wollen wir hier voll mitnehmen – tausende Wellen warten auf uns.
Punkt zwei, „Auto kaufen“ ist ja schon in unseren Gefilden nicht immer das unproblematischste Unterfangen. Praktisch und zugleich günstig erschien uns der enge Kontakt zu einem Local und so fand unser erster Surf nicht etwa in pazifischen Wellen statt, sondern auf dem aufblasbaren Doppelbett unseres Couchsurfing Hosts Nic in Guadalajara
(hierhin fliegt Air Berlin übrigens recht günstig). Ausgestattet mit lokaler SIM Karte, Lauras Spanisch Kenntnissen und Nics Hilfe brachten wir anfangs einige erfolglose Versuche hinter uns via Internet eine brauchbare Karre zu finden. Nach einigen Tagen kamen wir ebenfalls über Couchsurfing in Kontakt zu einem Mechaniker, der uns bei stundenlangen Rundgängen über riesige Automärkte von gefühlten 300 Autos abriet bis wir nach drei Tagen endlich unsere Kiste gefunden hatten. Mechanikerbegleitung ist unbedingt zu empfehlen falls man Ähnliches vorhat. Nun kam wieder unser Gastgeber Nic und noch eine Menge Glück ins Spiel, denn mit Tourivisum ist es nicht gerade leicht offiziell als Fahrzeuginhaber auf den Papieren zu stehen, was aber besonders für das Überqueren der unzähligen Grenzen äusserst wichtig ist. Es klappt wohl, wenn man eine Bestätigung eines Locals sowie eine Strom-, bzw. Telefonrechnung beim zuständigen Amt vorlegen kann und zusätzlich eine Menge Geduld mitbringt. Wir hatten jedoch das unfassbare Glück einen Mexi kennenzulernen der uns einen schnellen und unproblematischen Weg ermöglichte. Die Frau seines Cousins arbeitete zufällig bei der KFZ-Behörde und machte Laura im Nu zur Fahrzeuginhaberin und uns klar, wie wichtig die richtigen Bekannten in Ländern wie Mexiko sind.
Punkt drei des Plans, „Pazifik cruisen“ ist eher das kleinere Problem. Selbst viele Einheimische finden unseren Trip mutig – gut, dann sind wir wohl mutig. Wir haben bis jetzt alle kurzen wie langen Fahrten gut hinter uns gebracht. Am Anfang sind die schwerbewaffneten Militär- und Polizeikontrollen noch recht beeindruckend doch irgendwann werden diese, genauso wie die tausende von Roadbumbs und Schlaglöcher zu Routine. Banditos haben uns bis jetzt auch in Frieden gelassen, vielleicht weil unser Auto zu sehr nach einem der ihren ausschaut. Das Grenzenüberqueren ist bis jetzt noch die größte Schikane und meist etwas langwieriger. Hier hilft wie auch an den Checkpoints ein Lächeln und ein paar Sätze Spanisch.
„soviel wie möglich Surfen aber bitte in Bikini und Boardshort“ lässt sich in Mexiko und den Ländern weiter südlich ziemlich gut machen. Trotz Off-Season was den Swell angeht, hatten wir nur wenige komplett flache Tage und haben unzählige Hammer-Spots gefunden, wo eine entspannte Stimmung im Lineup herrschte. Aufgrund der schlechten Presse, meiden viele Amis Mexiko als Surfdestination, dafür sind jede Menge entspannte Kanadier am Start. In El Salvador herrschte leider meist Wellenflaute und seit zwei Wochen befinden wir uns jetzt in der Karibik und haben dort die Wellensaison abgepasst.
Hier ein paar Impressionen von unserer Reise:
Bildergalerie
21 BilderMehr zu den einzelnen Spots und unseren Lieblingsplätzen gibt’s in den kommenden Posts, also bis in ein paar Monaten;)
Euer Till
PS: Mehr Bilder und Infos gibt es unter : www.triplife.de
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