Sexismus im Surfsport ist weitverbreitet. Themen wie Sponsoring, Konditionen für Wettkämpfe oder die generelle Darstellung von Frauen als Sexsymbole und Männer als vitale, furchtlose Athleten werden immer wieder angesprochen.
Hier möchte ich einen anderen Aspekt thematisieren und zwar der Sexismus, mit dem ich als Surf-Anfängerin konfrontiert wurde. Während meiner Reise durch Lateinamerika im letzten Jahr wurden mir immer wieder sexistische Verhaltensweisen entgegengebracht, und das übrigens von Männern unterschiedlicher kultureller Hintergründe.
Am Anfang ist es mir gar nicht aufgefallen. Ich habe meine Rolle als unbeholfene Anfängerin, die auf männliche Hilfe angewiesen ist, gar nie hinterfragt. Das Bild vom durchtrainierten, flirtigen Surflehrer mit seinen tollpatschigen Surfschülerinnen hat sich schon so in unseren Köpfen eingeprägt, dass wir diese Rollenverteilung als normal wahrnehmen. Aber wenn man darauf achtet, merkt man, dass vieles rund um diese Sportart als sexistisch bezeichnet werden kann.
Aber ich möchte auch fair bleiben. Ich war schon mit vielen Jungs surfen, die zuvorkommend waren, mir gute Ratschläge gaben und mir in kritischen Momenten aus der Patsche halfen. Der Grat zwischen nett sein und sich in einer sexistischen und geschlechtsspezifischen Weise zu verhalten, ist aber schmal.
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