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Gerry Lopez

Ein unglaublicher Surf-Trip, eine perfekte hohle Tube, eine sensationelle Tow-in-Session – für Style-Master und Indo-Veteran Gerry Lopez alles nur eine Frage dessen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ich denke über eine Menge Dinge nach, bevor ich auf einen Surf-Trip gehe. Der entscheidende Faktor sind natürlich die Wellen. Für die meisten Orte ist das kein Problem, mag ich doch so gut wie jede Art von Wellen. Natürlich gibt es einige, die mir besser gefallen als andere. Als Nächstes mache ich mir Gedanken über die Crew, die mich begleiten wird. Sind das Leute, mit denen ich Spass haben werde? Danach zerbreche ich mir den Kopf über die Unterbringung. Klar werde ich viel im Wasser sein, aber ab und an muss man doch auch mal ausruhen. Werde ich also in einem netten Bett schlafen oder in einer abgewetzten, von Malaria-Mücken umschwärmten Hängematte pennen? Das alles mündet in der simplen Frage: Should I stay or should I go?

Bei meinem letzten Trip fing alles mit einem Anruf von Laird Hamilton an: „Onkel, wir organisieren einen Trip und wir möchten, dass du dabei bist!“ Als er mir erzählte, worum genau es ging, waren alle Zweifel, die einem vor einem Trip durch den Kopf gehen, auf einen Schlag verflogen. Ich würde dabei sein. Und wie! Das Einzige, worüber ich mir noch Gedanken machte, war: Was werde ich meiner Frau erzählen? Und welche Surfboards muss ich einpacken? In dieser Reihenfolge…

Laird hatte für sein jüngstes Filmprojekt über ihn und die verrückten Wellenabenteuer seiner Gang einen Boat Trip nach Sumatra zu den Mentawais organisiert. Mit an Bord: alle seine Kumpels und seine komplette Range an Wellenspielzeugen, angefangen bei Tow-in-Boards, über Foil Boards, Zwölffuss-Monster-Boards, auf denen man mit einem Paddel steht, einen Bodysurf-Anzug und ein Ding, das sie Pump-a-Bike nannten. Die Gang bestand aus Dave Kalama, den drei Malloy-Brüdern, Rob Machado und mir. Hinter diversen Kameras sollten uns Don King, Jeff Hornbaker, Tom Servais, Sylvain Cazenave, Sonny Miller, Dave Homcy, Scott Soens und Penn Jones begleiten. Ich war umgeben von Giganten – vor und hinter der Kamera. Auch unsere Yacht machte da keine Ausnahme: Es war die „Indies Trader IV“, die mit eigenem Hubschrauber, Jetskis und allen Annehmlichkeiten an Bord, die man sich nur wünschen kann, schon in „Young Guns II“ glänzen durfte. Muss ich noch mal betonen, dass ich diesen Trip unter keinen Umständen verpassen wollte?

Auch wenn es nicht mehr der Chaos-Trip ist, wie er es vor 30 Jahren war, als ich das erste Mal vor Indo nach Wellen suchte, musste ich feststellen, dass es immer noch kein Picknick ist, von Bend in Oregon, wo ich heute lebe, nach Padang in Sumatra zu kommen, noch dazu mit einem Haufen Surfboards. Schon nach meinem ersten Verbindungsflug hatte die Fluggesellschaft keinen Plan mehr, wo meine Surfboards geblieben waren. Dass ich bei einem Zwischenstopp in Seoul eingenickt war und meinen Flug verpasst hatte, machte die Sache nicht einfacher. Als ich endlich doch noch zusammen mit meinem Equipment in Jakarta stand, schwappte eine Welle der Erinnerungen über mich – und ein heisser Schwall feuchtwarmer Luft, die mir ins Gesicht schlug.

Die Angestellten an der Rezeption haben ein sehr gutes Gedächtnis und so begrüssten sie mich wie einen alten, lange vermissten Freund. Martin Daly, der Besitzer der „Indien Trader VI“, erzählte mir mal, er wäre ein Soul-Sailer und nach jeder seiner Wiedergeburten zur See gefahren. Zumindest in einem seiner vorherigen Leben musste er mal Pirat gewesen sein, vielleicht sogar Blackbeard selber. Doch statt „Queen Anne’s Revenge“ heisst sein Schiff heute „Indien Trader“. Und der Schatz, um den es sich dreht, ist goldener Surf – für Surfer auf jeden Fall wichtiger als jeder andere Schatz auf der Welt.

Am nächsten Tag brachte man mich zu einer kleinen Insel etwas entfernt von Padang, auf der Martin wohnt, wenn er mal gerade nicht mit einem seiner Schiffe in See sticht. Am Dock lag die „Indien Trader II“ und ich kletterte schnell an Bord, um es mir in meiner alten Kabine für ein Nickerchen bequem zu machen. Als ich wieder erwachte, hörte ich Stimmen. An Deck sah ich, dass Rob und Dave angekommen waren.

Wir stiegen in die „Sea Ray“ um und Dave, Martins australischer Chefmechaniker, liess die Motoren an. Es war drei Uhr nachts und stockdunkel. Obwohl Dave den Kurs kannte, fuhr er nur langsam. Er wollte nicht, dass wir ein Stück Treibholz rammten. Mit Hilfe des Radars schlichen wir zwischen den unendlich vielen kleinen Inselchen hinaus auf das unruhige Meer zwischen Sumatra und den Mentawais. Ein fettes Tiefdruckgebiet hatte kurz vor unserer Ankunft den Ozean mit einem böigen Westwind aufgewühlt. Als wir endlich die offene See erreichten, wurde die Fahrt etwas ruhiger und Dave drehte den Motor auf. Sofort erkannten wir die Dünung und die Spekulationen über die zu erwartenden Wellen begannen. Endlich zeigte Dave auf eine Insel am Horizont, unser Treffpunkt mit dem Rest der Crew. Ich kannte die Insel: Sie hat eine schöne Left, die ich früher schon einmal gesurft war. Als wir näher kamen, sahen wir die „Comodo“, ein anderes Schiff von Martin, dort vor Anker liegen. Keine Spur von der „Indies Trader IV“. Dafür rollten schöne vier bis fünf Fuss hohe Wellen über das Riff. Wir fragten Dave, ob wir rauspaddeln könnten und ganz der gute Surf Guide, der er schon immer war, antwortete er: „Klar. Warum nicht?“

Es ist immer etwas Besonderes, hier zum ersten Mal ins Wasser zu gehen nach dem langen Flug und dem ganzen Stress, den man hat, um an diesen Ort zu gelangen. Die Sonne stand am Himmel, der Wind blies leicht ablandig und formte die Wellen zu perfekten Tubes. Mit uns waren nur noch vier andere Surfer im Line-up – ein Augenblick, den man wirklich geniessen musste. Die erste Welle rollte auf uns zu und Dan, ein alter Bekannter von der „Comodo“, lächelte: „Macht schon, ist alles für euch!“ Ich schaute zu Rob, der neben mir sass wie der Pfeil in einem gespannten Bogen, und gab ihm ein Zeichen. „Oh yeah!“, war alles, was er von sich gab, als er die Welle anpaddelte.

Rob von hinten zu beobachten, wie er eine Welle abreitet, ist mindestens genauso gut, wie sich die Sache von vorne anzuschauen. Dan und ich konnten uns gut die engen Bottom Turns von ihm vorstellen, die ihn immer wieder an die Lippe führten, um dort eine Explosion von Weisswasser loszulassen. Dann verschwand er wieder, nur um weiter innen aufzutauchen. Die Wellen kamen nicht sehr regelmässig und so hatten wir viel Zeit, um zu plaudern. Robs Surfen mag nur so vor jugendlicher Energie strotzen, doch sein zurückhaltendes, cooles und relaxtes Benehmen im Line-up lässt das Ganze entspannt bleiben.

Playground Games

Am nächsten Morgen waren die Wellen noch etwas grösser. Die komplette Gang der Wellenvorhersager war sich sicher: Der Swell sollte riesig werden. Für uns sah es nach sechs Fuss aus. Wir stoppten an einem etwas unberechenbaren Peak, der meistens nach rechts brach.

Laird und Dave Kalama gingen raus auf ihren Stand-on-Paddleboards, ich nahm mein kleines Board. Die Sets waren grösser, als sie vom Boot aus aussahen. Laird und Dave schnappten sich Wellen, die locker doppelt kopfhoch waren, wenn nicht noch grösser in den dicken Sets. Die Welle drehte sich in die Inside und die Guten schnellten hoch und barrelten den ganzen Weg runter bis zum Riff. Laird erwischte eine von weit draussen, die sich ziemlich fix steil aufbäumte. Ich war mir eigentlich sicher, dass er den Drop nicht schaffen würde. Doch irgendwie stellte er sich ganz nach hinten aufs Tail, drückte sein Paddel ins Wasser und schaffte es. Die Welle wurde auf ihrem Weg zum Riff langsamer und es sah so aus, als formte sich eine zweite separate Welle vor ihr. Laird paddelte, was das Paddel hergab, brachte sich so über die Lippe der Inside und machte einen Layback auf seinem im Wasser gleitenden Paddel – und das alles komplett in der Barrel! Meine Kinnlade klappte vor Unglauben mit einem harten Knall auf das Surfboard, als er an mir vorbeiflog und mir kurz in die Augen schaute. Es sah nicht nur so aus, als würde er über meinen erstaunten Gesichtsausdruck lachen…

Nach der Session wieder zurück auf dem Boot, nahm mich Martin beiseite. Flüsternd informierte er mich darüber, dass einer unserer Lieblings-Spots nicht weit entfernt perfekt brechen würde. Er hatte es sich gerade mit dem kleinen Boot angeschaut. Wir schnappten uns unsere Boards, kletterten leise ins Beiboot und wollten gerade den Motor starten, als Laird, der nie etwas verpasst, unser merkwürdiges Verhalten bemerkte. Er war zum ersten Mal in den Mentawais und heiss darauf, alles kennen zu lernen. „Wo wollt ihr beiden hin?“ Ich sagte ihm, dass wir uns auf den Weg zu einem Spot machen wollten, der uns am besten erschien. Das reichte, er sprang zu uns ins Boot, um sich die Sache anzusehen.

Wir sprangen sofort in den Line-up. Die Welle bricht an einer klitzekleinen Insel, die jedes Jahr noch ein bisschen kleiner wird. Gerade mal eine Palme war noch übrig auf ihr. Doch die Welle läuft links und rechts am Aussenriff um sie herum und trifft sich wieder in der Inside. Die Left hat das besser geshapte Riff und bricht in einem perfekten langen Bogen um die Insel herum. Wir waren schon eine Stunde im Wasser, als das grosse Boot auftauchte. Der Wind hatte etwas mehr auf sideshore gedreht und blies in die Tube, wodurch das Face etwas kabbeliger wurde. Wir entschieden, erst mal eine Mittagspause einzulegen und auf bessere Bedingungen zu warten. Auf der Yacht erwartete uns eine fette Ladung frischer Fisch-Burritos und eine hungrige Tow-in-Meute.

Nach dem Lunch viel zu voll gefuttert, um irgendetwas anderes machen zu können, bot ich Rob an, ihn in die Wellen zu ziehen. Ich denke, Rob kann mit jeder Art von Surfboard alles anstellen, was er gerne möchte. Bei ihm sah es von Anfang an so aus, als hätte er nie etwas anderes gemacht als Tow-in Surfing. In der Zwischenzeit kam Brett mit Keith Malloy am Ende seiner Leine als zweites Tow-Team dazu.

Nach einer Weile schlug Rob vor, zurück zum Boot zu fahren und Chris Malloy die Chance auf ein paar Tow-in-Ritte zu geben. Chris hatte gerade ein Interview auf der Yacht gegeben – nicht aber, ohne währenddessen genau zu schauen, was da im Line-up vor ihm abging. Wir brauchten ihm nicht zweimal zu sagen, er sollte sich ein Tow-Board schnappen. Nur 60 Sekunden später pullte er in eine anständige Backdoor Section einer doppelt kopfhohen Welle. Der Wind blies immer noch sideshore und machte das Face etwas unruhig, doch Chris zögerte nicht, sich tief in der Tube zu platzieren. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht kam er am Ende wieder heraus. Wir warfen ihm die Leine zu und rasten wieder nach draussen, um für ihn eine weitere Welle zu finden. Sechs solide Brecher und 15 Minuten später machten wir weiter draussen eine Pause. Chris war völlig ausser sich: Noch nie war er vom Zuschauen so schnell in die grössten Wellen eines Sets geworfen worden. Rob und ich lächelten nur. Yeah man!

Martin hingegen hatte bestimmt ein paar unruhigere Momente, versuchte er doch, für uns die besten Wellen in der Region aufzuspüren – als wäre die Verantwortung, ein solch riesiges Boot zu besitzen, nicht schon anstrengend genug! Doch sein Optimismus war nicht zu brechen und er war sich sicher, dass wir noch etwas ganz Besonderes finden sollten. Am letzten Tag spielte ich mit Servais und Hornbaker eine Runde „Scrabble“, keiner von uns dachte über den nächsten Spot nach. Um ehrlich zu sein, haben wir uns auf diesem Trip sowieso nie irgendwelche Gedanken darüber gemacht. So wie Martins Unternehmen arbeitet, brauchten wir das auch nicht: Die Luxusyacht stoppte, wir schauten uns die Sache an, schnappten uns unsere Boards und sprangen ins Wasser, das war es. Konzentriert über unserem trockenen Brettspiel brütend, waren wir mehr als überrascht, als plötzlich Chris völlig ausser sich hereinkam und meinte: „Draussen hat es zwölf bis 15 Fuss!“ Ich schluckte einmal tief. Wir vergassen unser Spiel und begaben uns auf schnellstem Weg an Deck. Das Schiff schlingerte in den grossen Sets. Wohin man auch blickte, überall sahen die Wellen riesig aus. Laird und Chris schnappten sich einen Jetski, um sich eine Rechte näher anzusehen, die Martin ausgewählt hatte. Von hinten sah es für mich ziemlich chaotisch aus, aber als die beiden zurückkamen, rief Laird: „Sieht aus wie Velzyland auf Steroiden!“ Chris war da etwas zurückhaltender: „Sieht heftig aus!“

Während er seine Ausrüstung zusammenstellte, erklärte mir Laird den Break: „Was im ersten Moment aussieht wie close-out, hat in Wirklichkeit einen Channel.

Es ist nur die Strömung, die gegen die Welle wieder hinauszieht, die es so unkontrolliert wirken lässt.“ Er erklärte mir, dass wir auf die Left aufpassen müssten, die auf der anderen Seite bricht und wie Teahupoo aussieht. Während ich Lairds Tow-Board auf den Jetski packte, war ich mehr als nervös und froh, als Brett Lickle und Dave Kalama sagten, ihnen ginge es genauso. Es war wie zu Hause: An grossen Tagen vor Jaws oder in anderen heftigen Situationen war es Laird, der die Meute anführte.

Auf dem Weg zum Break sprudelte Laird förmlich vor Aufregung und ich sah warum. Von hinten war die Welle zwei Fuss hoch, das Face hingegen hatte satte zehn bis zwölf Fuss und barrelte wie im Traum. Dan Malloy sprang ins Wasser, um die Sache anzupaddeln. Das erste Set kam und wir legten los. Als wir in die brechende Zone unser ersten Welle fuhren, versuchte Dan gerade, mit aller Kraft uns aus dem Weg zu paddeln. Doch er lag genau in unserer Einflugschneise und so drehten wir ab.

„No prob“, sagte Laird, „da kommt noch jede Menge – und wir müssen eh noch weiter rein.“ Wir warteten. Ein Set erschien am Horizont und wir positionierten uns erneut. Ich blickte zu Laird und er zeigte mir, welche Welle er sich schnappen wollte. Als ich ihn verliess, sah ich, wie er sehr tief in der Welle verschwand. War er vielleicht zu tief, zu weit innen? Doch ich hörte Jubelrufe vom Kameraboot in der Inside. Dann sah ich ihn am Ende der Welle mit einem Backflip herausfliegen. Er landete sauber und seine Augen leuchteten, als ich ihn abholte. Über den Lärm des Jetskis konnte ich nicht verstehen, was er sagte, doch ich war mir sicher, dass er einen tiefen Ritt hingelegt hatte. So ging es weiter. Ich zog Laird in die Wellen und machte mir Sorgen, denn es sah aus, als wenn er jedes Mal viel zu tief hineinfuhr. Aber jedes Mal tauchte er am Ende unversehrt wieder auf.

Brett hatte inzwischen Dan an der Leine und zog ihn in eine grosse Welle. Martin, gerade dabei das Beiboot in eine bessere Position zu bringen, schaute einmal kurz hin und sagte, noch bevor Keith losgelassen hatte: „Good-bye…“ Martin sollte Recht behalten: Dan, der keine andere Wahl hatte, fuhr in die Barrel, die Welle raste dahin und wir sahen ihn plötzlich nur noch durch die Luft fliegen. Er bekam einen gehörigen Waschgang verpasst. Die Wellen schienen etwas nachzulassen und Laird kam vorbei und sagte: „Eine noch.“ Er und Dave fuhren wieder raus und warteten.

Inzwischen kamen Dan und Chris mit dem anderen Beiboot vorbei. Sie hatten ein neues Board im Gepäck und waren heiss auf einen Ritt. Brett holte Keith wieder herein, dessen Arme und Beine bluteten. Auch wenn das Wasser recht tief wirkte, war er bei seinem letzten Wipe-out über das Riff geschrammt worden! Trotzdem sagte er, es wäre alles okay. Dan nahm seinen Platz ein.

Laird bekam seine letzte Welle, surfte eine weitere Tube und wollte gerade mit Dave zum Kameraboot zurückkommen. Auf dem Rückweg sahen sie aber ein neues Set hereinkommen, also drehten sie noch mal ab. Laird erwischte einen soliden Ten-Footer, fuhr tief und verschwand aus unserem Sichtfeld, als die fette Tube über ihm zusammenbrach, bis er ein paar Sekunden später doch wieder herausgeschossen kam. Dan erwischte die nächste Welle, surfte sie genauso tief wie Laird und schoss am Ende ebenfalls wieder heraus. Beide Teams fuhren erneut hinaus zum Line-up. Die nächsten 30 Minuten verliefen nach diesem Schema. Chris jubelte seinem jüngeren Bruder immer wieder zu, wenn er in der Tube verschwand. Eigentlich jubelten wir alle, sobald einer der Surfer eine neue Welle erwischte. Es war brillantes Surfen. Laird auf seinem Tow-in-Board war natürlich viel schneller unterwegs als Chris auf seinem konventionellen Board, doch beide hatten einen guten Tuberide nach dem anderen. Schliesslich legten die Wellen wieder eine Pause ein und Laird beendete die Session. Wie viele solcher Tuberides kann ein Surfer wohl durchmachen, ohne vollkommen durchzudrehen..? Wir machten uns mit einem Beiboot auf den Rückweg, als ein weiteres grosses Set unter uns durchrollte. Dan war immer noch im Line-up und Brett sah das grosse Set am Horizont. Er brachte ihn in Position. Wir konnten seine Spur in der Welle verschwinden sehen. Eine lange Section begann zu brechen – viel zu lang, wie wir dachten. Doch auf einmal spuckte sie Dan wieder aus. Was für ein Ritt!

The end of one Journey is the beginning of another

Zurück auf dem Mutterschiff liessen wir uns ein weiteres wohlverdientes Burritos-Mahl schmecken. Dabei diskutierten wir das gerade Erlebte, das uns kurz vor dem Ende des Trips völlig unerwartet, aber durchaus willkommen überrascht hatte. Was für ein Höhepunkt eines eh schon perfekten Trips! Mit dieser Gewissheit im Kopf und nichts weiter mehr erwartend, begannen Laird, Dave, Rob und ich schon mal, unsere sieben Sachen zusammenzupacken. Ich packte meinen Rucksack und ging in die „Alfresco“-Bordbar, um noch ein bisschen von dem zu machen, was zum Surfen dazugehört: danach darüber zu reden. Plötzlich bemerkte Chris, wo wir uns auf unserem Törn zurück zum Flughafen gerade befanden, und zeigte auf die Left, die um die kleine Insel neben uns herumlief. Es sah grösser aus als gestern und die Bedingungen waren perfekt. „Okay, Jungs, ihr habt noch eine gute halbe Stunde, bevor die Sonne untergeht!“, erklärte uns Martin. Das löste ein kleines Chaos aus, in dem ich mich etwas deplatziert fühlte. Also hielten es Laird und ich mit dem alten Bullen, der mit seinem Sohn oben auf dem Hügel steht und eine Herde Kühe beobachtet, als der Sohn sagt: „Lass uns schnell runterrennen und eine nehmen!“ Laird: „Lass uns gemütlich zum Hubschrauberdeck raufgehen und uns alle ansehen!“

Rob hatte kein Problem damit, wieder eines seiner Boards auszupacken, und Chris hatte seine sowieso noch nicht verstaut. So zeigten sie uns eine letzte Show. Rob erwischte eine Schönheit und ritt die Tube von Anfang bis zum Ende. Chris setzte seinen Takeoff zu weit innen auf der ersten Welle und zerbrach sein Board. Keith brachte seinem Bruder ein neues Brett und Dave Kalama zog die beiden immer wieder zum Line-up. Wir verfolgten das Ganze von oben und sahen von jedem noch ein Dutzend Tuberides, bevor die Sonne in einem Farbenrausch im Meer versank. Es war ein unerwartetes, aber irgendwie passendes Ende eines eh schon ausgefüllten Tags und der passende Abschluss eines unglaublichen Trips. Die Frage, die bleibt, ist: Wie können wir diese Reise jemals toppen? Vielleicht müssen wir einfach nur etwas Geduld aufbringen… Und in der Zwischenzeit gehen wir am besten ein bisschen surfen.

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