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Rob Machado

Rob Machado tut der Surf-Welt gut. Jeder wird da Kopfnickend zustimmen. Während er die Welt als einer der besten contest-surfer des letzten Jahrzehnts bereist hat, hat er viel dazu beigetragen, dass der Sport heute ist, wo er ist. Mr. Style himself live zu sehen kann eine grossartige und Sinneserweiternde Erfahrung sein. Rob ist regelmässig auf den obersten Plätzen der Surf-umfragen vertreten, er veranstaltet seine eigenen Surf- und Musik-Events, zupft und singt coolen Sound mit seiner Gitarre und hat immer Zeit für seine Freunde wie den behinderten ehemaligen Pro-Surfer Jesse Billauer. Und Neben seinen Erfolgen in der Surf-welt gibt es noch ganz andere Gründe, warum man Herrn Machado einfach mögen muss…

Mike Cruikshank, Gotcha Marketing Director, ehemaliger Californian Surf Champion:

„Rob Machado ist die Gerry-Lopez-/Bruce-Lee-Combo seiner Generation: Sein Stil und seine Grazie (Lopez) gepaart mit seiner Geschwindigkeit und den radikalen Körperverdrehungen (Bruce Lee) und das Streben nach Perfektion ermöglichen Rob, jede Welle auseinander zu nehmen – eine vier Fuss Huntington genauso wie eine zehn Fuss Pipe.“

MAGICAL FLOW

Rob ist immer entspannt. Sogar wenn er massive Teahupoo-Wellen oder Pipe an fetten Tagen surft. Über die Jahre hinweg hat er an Selbstvertrauen gewonnen. Zudem ist Rob der schnellste Surfer. Frag‘ jeden Fotografen, warum man Rob mit einer 5,6er-Blende und einer Verschlusszeit von 1/350 nur verschwommen und erst mit einer Verschlusszeit von 1/500 scharf zu sehen bekommt… was einzigartig ist! Es gibt viele Geschichten im Leben des Rob Machado, viele Methoden und Systeme, die er verbessern und ausfeilen konnte. Viele kleine Dinge auf seinem eigenen persönlichen Weg der Surf-Geschichte, die es ihm zu perfektionieren gelang. Wir rufen ihn kurz vor seinem 30sten Geburstag in seinem Haus in Cardiff-by-the-Sea an:

Surfers: Seit zwei Jahren bist du nun stolzer Vater?
Rob: Ja, ich habe ein kleines Mädchen. Ihr Name ist Rose.
Ist sie euer einziges Kind?
Derzeit ist sie unser Ein und Alles, genau.
Wie reist es sich mit einem Kind?
Sie hat uns nur auf ein paar wenigen Trips begleitet und wir haben sie mit nach Hawaii genommen. Mehr nicht.
Hat sich durch deine Tochter viel in deinem Leben verändert?
Mmh, ja. Oh ja, Mann, alles hat sich verändert. Du kennst das sicher: Es verändert die Art und Weise, wie du das Leben siehst, alles wird in ein anderes Licht gerückt. Es ist gut, sehr gut für mich.
Hat es auch deine Einstellung gegenüber dem Surfen verändert?
Ich denke, dass ich dadurch nun noch mehr Spass am Surfen habe. Jetzt ist es das Schönste, morgens aufzustehen, mit meiner Tochter zu frühstücken und mir dabei die Wellen anzuschauen. Ich mache mir dann eine Art Zeitplan für die anstehenden Surf-Sessions. Ich weiss, dass es hier bei Flut richtig gut ist, und dann warte ich einfach. Wenn ich dann im Wasser bin, dann bedeutet mir das sehr viel.
Du hast also weniger Zeit, aber dafür ein kompakteres Programm.
Ja. Manchmal, da ist man einfach nur verwöhnt, weil man viel zu viel Zeit hat. Und weil man nichts Besseres zu tun hat, greift man sich halt sein Brett und paddelt raus. Und du kannst den ganzen Tag surfen. Doch jetzt nutze ich meine Zeit viel besser.
Wie läuft das mit deiner Frau? Schaut sie nach der Kleinen, wenn du unterwegs bist?
Ja, da gibt’s keine Probleme.
Und wie lange lässt sie dich reisen?
Ich bin eigentlich nie länger als zwei Wochen unterwegs. Du musst wissen, dass ich nichts lieber will als nach Hause zu kommen. Alles läuft bestens, wir beide wissen, dass ich einen Zeitplan einzuhalten habe, und meine Frau versteht das.
Wie sieht es mit dem World Title aus? Bist du noch darauf aus?
Auf den World Title? Nein, der interessiert mich derzeit gar nicht.
Und was die ASP betrifft: Die wollten dich nicht mehr rein lassen, nachdem du 2001 deine Punkte verloren hast…
Ja, das stimmt.

Was hältst du von Kelly? Nach drei Jahren ist er die Nummer zwei in der Gesamtwertung. Denkst du, dass du das auch nochmal machen könntest?
Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich diese Frage mit nein beantworten. Aber du weisst, man kann seine Meinung ja auch wieder ändern.
Hast du ein Problem mit Kellys Entscheidung, bei der Tour wieder dabei zu sein?
Nein, das ist ihm überlassen. Wir haben uns nicht wirklich darüber unterhalten. Ich denke aber, dass ihn seine Sponsoren ganz gut unter Druck setzen.
Wie sieht dein Surf-Alltag gerade aus?
Oh, es läuft wirklich sehr gut! Ich war bei ein paar Contests dabei, bin sehr viel gereist und habe an einigen Filmprojekten mitgarbeitet. Eins mit Thomas Campbell – er hat mal ein Longboard-Movie namens „The Seedling“ gedreht. Mit ihm habe ich jetzt an einem anderen Film gearbeitet. Wir waren ein paar Mal in Costa Rica zusammen. Dann habe ich noch mit Taylor Steel an einem Film gearbeitet. Ansonsten war ich auf einigen Surf-Trips. Das alles ist sehr cool und ich geniesse es.
Ich habe gehört, du warst in Portugal…
Yeah, ich war in Italien und Portugal.
Und wie sieht’s mit Deutschland aus?
Da auch, ich war mit dem Wave Pool dort.
Okay, also in München…
Ja, genau.
Von wem wirst du gerade gesponsert?
Hurley, Reef, Channel Island, Dragon, Boost, On A Mission und Nixon.
Eine ganze Menge!
Ich liebe meine Sponsoren [lacht], sie sind alle cool.
Wenn du mal zurückschaust und die letzten zehn bis zwölf Jahre betrachtest, wirst du feststellen, dass sich ein Grossteil dieses Lebensabschnitts ums Wettkampf-Surfen drehte. Denkst du manchmal, dass es verrückt gewesen ist, so viel Zeit den Contests gewidmet zu haben? Schliesslich, sagst du, ist Surfen eine Form der Kunst und der Wettkampf also nur ein kleiner Teil dessen…
Ja, es war schwierig… Nun ja, aber ich hatte mich damals dazu entschlossen und ich habe dieses Ziel immer verfolgt und war immer voll dabei. Manchmal hätte ich natürlich gerne Reissaus genommen, wäre lieber ein freier Surfer gewesen und hätte die Wettkämpfe hinter mir gelassen. Es gibt Tage, da liegst du morgens im Bett und sagst: „Mann, ich habe heute gar keinen Bock auf Contest“, aber du hast keine andere Wahl. Das waren die harten Tage für mich.

Genug für ein zweites Kind… Reden wir über deinen Surf-Stil! Kelly wird ja ein sehr technischer Fahrstil nachgesagt. Und er sagte, wenn er über einen neuen Move nachdenkt, dann setzt er sich mit seiner Technik auseinander und dem, was er tun muss, um den gewünschten Move durchführen zu können. Aber wenn ich mir deinen Fahrstil anschaue, dann sieht das mehr nach „don’t think, just do it“ aus.
Für mich ist Surfen wie Tanzen, eine Kunst für sich. Man sollte beim Surfen nicht nachdenken. Gut, manchmal gehe ich mit dem Hintergedanken raus, einen bestimmten Trick zu üben und diesen zu perfektionieren. Doch 95% der Zeit, die ich draussen auf dem Wasser verbringe, surfe ich einfache. Wie ich mich fühle, so surfe ich auch. Es ist eine Ausdrucksform meiner Gefühle zu diesem bestimmten Zeitpunkt. Manchmal, da bin ich faul oder traurig… was auch immer, da paddel‘ ich raus, entspanne und bin Herr der Lage. Oder ich bin aufgeregt und einfach nur glücklich, voll gepumpt mit Adrenalin. Dann will ich nur noch surfen und richtig abgehen.

Bei welchen Contests wirst du dieses Jahr noch dabei sein? Du willst doch sicher bei den Pipe Masters surfen..!
Aber hallo! Es gibt da einige Events in Kalifornien wie die US Open, bei denen ich auf jeden Fall dabei sein werde! Und die Pipe Masters natürlich auch.
Siehst du dich selber eigentlich als einen Surf-Star? Kommt da manchmal so ein Gefühl auf?
Na ja, hin und wieder, z.B. neulich bei den X Games. Man kommt aus dem Wasser und dann ist da eine Crowd von 25.000 Leuten am Strand und alle feuern dich an. Da waren so viele Leute, ich bin kaum aus dem Wasser gekommen. Alle wollten ein Autogramm, manchmal ist das schon ziemlich verrückt, was da abgeht. Diese Leute denken, dass ich eine besondere Person wäre. Aber wenn ich andere mit meinem Surfen glücklich machen kann und sie mich surfen sehen wollen, dann ist doch alles bestens.

Neben dem Surfen ist ja auch Musik eine grosse Leidenschaft von dir. Könntest du dir vorstellen, deine musikalische Seite mehr ins Rampenlicht zu rücken und das Surfen ein wenig runterzufahren?
Nein, noch nicht. Ich konzentriere mich immer noch total aufs Surfen. Vielleicht später mal, wenn ich mich dazu entschliessen sollte, ein bisschen mehr Musik zu machen. Aber jetzt noch nicht.
Auf welche Wellengrösse gehst du am meisten ab? Stehst du auf grosse Wellen oder ist es nur ein Teil des Surfens? Oder ziehst du kleine Wellen vor?
Das ist mir eigentlich egal. Ich mag alles am Surfen.
Was die Vielfalt der Boards betrifft, die du surfst: Du greifst auf eine breite Palette von Brettern zurück. Von Old School bis New School hast du schon sämtliche Shapes ausprobiert. Machst du das, um dein Surfen zu verbessern oder um ein anderes Gefühl dafür zu bekommen?
Beides. Wenn du ein anderes Gefühl bekommst, wenn du lernst, andere Bretter zu surfen, und du sie wirklich durch die Wellen manövrieren kannst, dann verbesserst du dein Surfen. Je mehr du über andere Bretter lernst, desto besser wirst du als Surfer.
Gibt es Bretter, die du gerne noch einmal ausprobieren würdest?
Ein Duke Board auf Waikiki zu reiten wäre sicher interessant.
Und ziemlich ungewohnt…
Yeah! Dann könnte man sich aber viel besser vorstellen, wie alles mal begonnen hat.
Hast du schon mal Wind- oder Kite-Surfen probiert?
Ich war bisher noch nicht mit einem Kite draussen. Im Januar aber war ich in Italien windsurfen.

PIPE

Welchen Moment im Contest-Surfen wirst du nicht vergessen?

Der Höhepunkt überhaupt war 1998, als Kelly und ich im Viertelfinale gegeneinander antraten. Für Kelly ging es um den World Title. Das war eine sehr angespannte Situation.

Da waren zwei australische Jungs und Kelly, und hätte Kelly den Heat nicht gewonnen, dann hätte einer der Australier den Titel eingesackt. Ich musste mir Kommentare anhören wie „Na, Alter, wirst du den Heat schmeissen?!“ Eine Mischung aus Spass und Ernst. Das war krass, ich war wirklich gestresst. Ich wusste nicht, was in Kellys Kopf vorging, wir konnten nicht mal miteinander reden. Wir standen beide neben uns. Er war angespannt, weil er gegen mich antreten musste – und es ging um den Titel! Das hat mich richtig fertig gemacht. Dann habe ich zum Telefon gegriffen und meinen Dad und meinen Bruder angerufen. Als ich sie dran hatte, war ich völlig verzweifelt: „Was soll ich machen?“

Ich war so oder so aus dem Rennen und wollte, dass sich Kelly den Titel holt. Doch zur gleichen Zeit dachte ich mir: Willst du ihn gewinnen lassen? Wie dumm wäre das gewesen? Und genau das hat mein Bruder auch zu mir gesagt: „Wenn du dich gegen ihn durchsetzt, dann hat er es nicht verdient. Wenn er dich besiegt, hat er es verdient… Du paddelst da raus und gibst alles, um ihn so richtig in den Arsch zu treten, und sollte es anders ausgehen, dann ist das auch gut.“

Das war’s. Ich dachte mir: „Alright!“ Wir traten also gegeneinander an und die Bedingungen waren einwandfrei: Pipe empfing uns mit sechs bis acht Fuss hohen Wellen und ablandigem Wind. Ich konnte gut punkten. Kelly war bei 10 und ich bei 9,5, es war wirklich ein Highscoring Heat. Es war sehr eng und er konnte ihn für sich entscheiden, am Ende stand es 28 gegen 27. Wir hatten eine gute Zeit da draussen und es gab kein „Oh yeah man, du bist dran…“-Gerede. Wir waren einfach nur stoked zu dieser Zeit, alles gehörte uns, keiner weit und breit. Wir wurden bis zum Gehtnichtmehr gebarrelt, paddelten wieder raus und erzählten einander von den fetten Wellen, die wir gerade geritten haben. Es war eigenartig.

Das war da einzige Mal, dass wir beide während eines Wettkampfs alles loslassen und ablegen konnten, was mit unserem Dasein auf dem Land zu tun hatte. Wir sassen da draussen und wir sassen im Hier und Jetzt. Der Wettkampf hat sich auf einem ganz anderen Level bewegt – so wie unsere eigentlichen Ichs zu diesem Zeitpunkt.

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