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Bill Morris

Wir befinden uns auf einem kleinen Boot im indischen Ozean. Ein paar Inseln um uns herum, an Bord eine Hand voll Surf-Pros, die Crew und ein hagerer Mittvierziger. Sein Job: das Ganze auf Zelluloid zu bannen, um den Rest der Surfwelt zum träumen zu bringen…

„Come on, Billy Boy, it’s time to work!“ O’Neill Pro Rider Jarrad Howse hat’s eilig, in den Line-Up zu kommen. „Just a minute…“ Flossen, Helm, letzter Check des Waterhousing. Bill Morris lässt sich nicht hetzen. Seit zehn Jahren gehört er zu den besten Surf-fotografen der Welt. Als Profi weiss er, dass ein winziger Fehler in der Vorbereitung eine anstrengende Session im Wasser leicht zunichte machen kann. „Billy, the boat is waiting…“ „Okay, let’s go!“

Seit 40 Jahren ist das Wasser das bestimmende Element im Leben von Bill Morris. Geboren am 01.06.1960 in Sydney wurde er mit fünf Jahren zum ersten Mal samt Surfboard ins Wasser geschoben. Ein paar Jahre später gehört er zu den besten Locals von Bondi Beach und holt sich ein paar Pokale bei dem einen oder anderen Vereins-Contest ab. Mit 18 steht er vor der Entscheidung, mit Surfen sein Geld zu verdienen oder mit einem normalen Job Geld fürs Surfen zu verdienen. „Damals war der Profi-Zirkus noch recht klein. Ich bin ein paar Trials mitgefahren, wenn die World Tour in Australien zu Gast war, und habe an lokalen Contests teilgenommen. Aber viele meiner Kumpels hatten einen guten Job – gingen surfen, machten Urlaub und hatte etwas Geld übrig. Sie hatten sich bei der australischen Feuerwehr beworben und sind genommen worden. Feurwehr? Hey, warum sollte ich mich nicht auch bewerben? Ein paar Wochen später flatterte dann ein Brief mit der Zusage ins Haus.“ Lachend erzählt er weiter: „Seitdem bin ich Feuerwehrmann in Sydney und Surfen ist mein Hobby.“

Nach einigen Veröffentlichungen in australischen Mags schickte ihn „Tracks“ 1990 für eine Travel Story nach Indo. „Das war der Punkt, an dem ich merkte, dass es ernst wurde mit dem Fotografen-Dasein. Dieser Trip bescherte mir mein erstes Cover und eine siebenseitige Story im Heft. Bis 1996 arbeitete ich dann als fester Fotomann für ,Tracks‘. Was cool war, da das Magazin auch in Sydney ihre Redaktion hat. 1998 kam dann allerdings ein Angebot von ,Australian Surfing Life‘, das ich nicht ablehnen konnte. Heute arbeite ich allerdings nicht mehr nur für ein Mag als fester Fotograf.“

Neben seiner Karriere als Fotograf ist Bill inzwischen auch stolzer Papa zweier Mädels und zudem Einsatzleiter bei seiner Feuerwehrtruppe. „Oh Mann, mit meiner Einheit bei der Feuerwehr habe ich verdammt viel Glück. Wenn ich auf einen Trip gehe, kann ich meistens ein paar Schichten verschieben. Natürlich ist es nicht einfach, immer alles unter einem Hut zu bringen. So hab‘ ich mir schon seit ein paar Jahren fest vorgenommen, mein Archiv neu zu ordnen… Doch der Job bei der Feuerwehr gibt mir die Freiheit, nur die Aufträge anzunehmen, die mich wirklich interessieren. Und das ist mir den Stress auf jeden Fall wert.“

Bill lacht oft und gerne und man merkt dem hageren, durchtrainierten Aussie an, dass er zufrieden ist mit seinem Leben und mit dem, was er bis dato erreicht hat. „Ich kann mich nicht beschweren. Eigentlich hab‘ ich nicht viel geplant – ich bin einfach mit dem Flow gegangen und hab‘ Glück gehabt.“

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