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“BLUEBACK – Eine tiefe Freundschaft”: Im Gespräch mit Regisseur Connolly über seinen Film und die Verantwortung für unsere Ozeane

In “Blueback” taucht der australische Regisseur Robert Connolly tief in die majestätische Welt unter der Meeresoberfläche ein und setzt sich dabei optimistisch mit der Rettung unserer Korallenriffe auseinander.

Bereits vor 20 Jahren versuchte Connolly das gleichnamige Buch “Blueback” des australischen Autors Tim Winton zu verfilmen, ist aber gescheitert. “Ich wusste damals einfach noch nicht, wie ich diesen Fisch darstellen sollte”, verrät er uns. Vor ein paar Jahren hat er sich noch einmal an das Projekt getraut, und herausgekommen ist ein berührender Film über eine besondere Freundschaft zwischen einem tauchenden Mädchen und einem blauen Zackenbarsch. 


Blueback 2

Connollys Familiendrama feierte seine Weltpremiere im September auf dem Toronto International Film Festival. Ab dem 1. Januar 2023 läuft der Film in den australischen Kinos und kommt nun auch nach Deutschland. 

Wir haben uns mit Robert Connolly zum Interview verabredet und sprechen mit ihm über seinen neuen Film und den Prozess, diese wunderbare Geschichte auf den Screen zu bringen. 

 

Foto: David Dare Parker

 

  • Titel: „Blueback“
  • Regisseur: Robert Connolly
  • Drehort: Australien
  • Drehbuch: Tim Winton & Connolly
  • Darsteller:innen: Mia Wasikowska, Eric Bana, Radha Mitchell, Ariel Donoghue, Ilsa Fogg, Liz Alexander
  • Genre: Familiendrama
  • Kino: ab 29.12.22 in Deutschland
  • Infos

Über den Film:

Connollys Film basiert auf dem 1997 von Tim Winton geschrieben und für den Booker Prize nominierten Roman “Blueback” und erzählt die Geschichte von Abby, die in der wunderbaren Natur Westaustraliens aufwächst und sich beim Freediven mit einem wilden blauen Zackenbarsch anfreundet. Als sie entdeckt, dass der Fisch und seine Art bedroht sind, lässt sie sich von ihrer Mutter, einer Umweltaktivistin, dazu inspirieren, sich für die australischen Korallenriffe einzusetzen und für die Umwelt zu kämpfen. Dieses Familiendrama erzählt von einer emotionalen Mutter-Tochter-Beziehung und ermutigt die Zuschauer auf positive Weise dazu, sich für die Umwelt einzusetzen. 


 

Hey Rob, sehr cool, dass das mit dem Interview klappt. Bei dir in Melbourne ist es ja schon etwas später, deshalb komm ich gleich zur ersten Frage: Wie kam es dazu, dass du jetzt diesen Film gemacht hast? 

Hey! Liebe Grüße nach Deutschland. Ich freue mich auch sehr über unser Gespräch. Ich war schon länger von Tim Wintons wundervollem Buch „Blueback“ inspiriert, denn es ist eine von Australiens großartigsten Geschichten über den Ozean und unsere geliebten Korallenriffe. Tim erzählt in seinem Buch diese wunderbar optimistische Geschichte darüber, wie sich unser Handeln positiv auf die Umwelt auswirken kann und ich glaube, genau diese optimistische Sichtweise brauchen wir gerade mehr denn je. Ja, unsere Korallenriffe sterben, wenn die Meerestemperatur steigt und dann gibt es Korallenbleiche. 

Ich habe mich vor 20 Jahren schon einmal an „Blueback“ versucht, war aber schnell überfordert mit der Frage, wie zum Himmel ich diesen Fisch umsetzen sollte. Ich glaube, ich war damals noch nicht so weit und es sollte einfach nicht sein. Aber nun droht das Great Barrier Reef seinen Weltkulturerbe-Status zu verlieren, und deshalb ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um in einer positiven Art für Umweltaktivismus zu motivieren.

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Was denkst du über die Rolle von Filmen in unserer Gesellschaft und was willst du mit “Blueback” erreichen? 

Ich bin Regisseur geworden, weil ich an die Kraft der Story glaube und das Kino als Mittel nutzen will, um zu unterhalten und gleichzeitig zu informieren. Wir stehen gerade als Gesellschaft vor so vielen Umweltherausforderungen und ich empfinde dabei eine Art Verantwortung als Filmemacher, Wege zu finden, diese Problematik in meinen Geschichten zu behandeln. Auf eine optimistische Art und Weise, denn ich denke, dass man nur dadurch zum Umdenken und Handeln motivieren und ermutigen kann. Ich hoffe, dass “Blueback” eine optimistische Geschichte geworden ist, die dazu inspiriert, sich mehr zu kümmern. 

Da gibt es dieses berühmte Zitat von Jacques Cousteau, der einmal davon sprach, dass wenn Menschen etwas lieben, sie sich auch darum kümmern werden.

Das ist das Ziel von Blueback. Ich denke, dass Filme Veränderungen in der realen Welt bewirken können. Ich möchte die Zuschauer:innen auf eine epische Reise unter den Ozean mitnehmen und auf diese Weise ein Gefühl für Wertschätzung entwickeln. Das Ziel war es, die Liebe zum Meer zu wecken und vielleicht sogar ein Gefühl der Verantwortung. Aber es sollte kein didaktisches, politisches Werk werden, sondern eher eine lyrische und emotionale Erfahrung der Erkundung und des Kennenlernens des Ozeans.

Nachdem der Film in Perth gezeigt wurde, kam dieses 14-jährige Mädchen zu mir und meinte, sie wolle nun Meeresbiologin werden. Genau das ist die Botschaft, die “Blueback” vermitteln soll. Er soll uns unsere Verantwortung bewusst machen und uns dazu ermutigen, dass wir helfen können.  

 

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Wir haben erfahren, dass du Tim Wintons Original-Story etwas, sagen wir mal, “angepasst” hast. Was hast du im Drehbuch verändert und wie war es, mit Tim zusammenzuarbeiten?

Die Zusammenarbeit mit Tim war wieder einmal wunderbar. Wir haben schon einmal ein gemeinsames Projekt gemacht und sind alte Freunde. Es war großartig, diesen unglaublichen Autor an meiner Seite zu haben, der am Ende nochmal einen Blick auf meine Ideen im Drehbuch warf, um dem Ganzen noch ein wenig von seinem Geschmack zu geben. So konnte er mir auch Feedback zu einigen von mir vorgenommenen Änderungen geben. Ich habe zum Beispiel das Geschlecht der Hauptfigur geändert, im Buch geht es um den kleinen Able und im Film um die kleine Abby. Es war meine Tochter, die mich dazu inspirierte, denn gerade in unserer heutigen Zeit mit der Greta Thunberg Generation junger Aktivistinnen erschien uns eine weibliche Hauptfigur passender. Und ich bekam Tims Erlaubnis, er hatte ein unglaubliches Vertrauen in mich, da bin ich ihm sehr dankbar. 

Tim und Robert
Tim Winton und Robert Connolly gemeinsam beim Dreh.

Wie ist die Produktion und das Filmen gelaufen? Welche Herausforderungen sind euch beim Unterwasserdreh begegnet? 

Es war ein unglaubliches Abenteuer, über und unter dem Wasser zu drehen und ich muss sagen, ich mag es, ein bisschen aus meiner Komfortzone herauszukommen, denn ich habe noch nie einen Film im Ozean gedreht. Das war eine echte Challenge, die wirklich viel Spaß gemacht hat. Die Hauptdarsteller:innen haben zum Beispiel erst einmal richtig Freediven im offenen Ozean lernen müssen und dafür sind wir immer mit Drohnen übers Meer geflogen, um nach Haien Ausschau zu halten. Am Ende sind die Schauspieler:innen bis zu 20 Meter auf den Meeresgrund getaucht, das war super beeindruckend. Wir wollten den Film so realistisch wie möglich machen. 

Toll! Dann schon zur letzten Frage: Wie habt ihr denn nun diesen Fisch im Film umgesetzt? 

Also, erst einmal muss man wissen, dass “Blueback” ein Blue Groper, also ein blauer Zackenbarsch ist. Diese Art kann bis zu 80 Jahre alt werden und wird auch “Hundewelpe” des Ozeans genannt. Sie kommen auf dich zu und spielen mit dir, und viele Leute glauben, dass sie sich an dich und eure gemeinsamen Erlebnisse erinnern. Es sind wirklich unglaubliche Geschöpfe

Im Film haben wir “Blueback” mit einer Puppe dargestellt. Das Publikum ist so sehr an visuelle Effekte gewöhnt, dass man oft nicht mehr unterscheiden kann, ob ein Film eine Art digitale Animation ist oder tatsächlich in der realen Welt gedreht wurde. Wir wollten so real wie möglich sein und haben für die physische Interaktion mit dem Fisch diese Fisch-Puppe geschaffen. Außerdem haben Puppen eine große Tradition im Film, man denke an Yoda oder E.T. 

Das Team, was die Puppe gebaut hat, hat sie nicht nur modelliert und geformt, sondern ist auch mit den blauen Zackenbarschen geschwommen, um zu verstehen, wie sie auf Dinge reagieren und wie sie sich um Menschen herum bewegen. Ich denke, man könnte sich leicht eine Version des Films vorstellen, bei der alles nur VFX ist, aber diese Art der Umsetzung im echten Ozean hat uns besser gefallen. 

Das Ganze wirkte so real, dass die Hauptdarstellerin Washikovska am Ende aus dem Wasser kam und sehr emotional sagte, dass sie vergessen hätte, dass “Blueback” eine Puppe sei, sie dachte, sie wäre mit einem echten Fisch geschwommen. 

Wow, wie toll! Vielen Dank dir Rob für das sympathische Interview und gute Nacht.  

Danke euch! 

„Blueback“ könnt ihr vom 29.12.2022 bis 31.03.2023 in den deutschen Kinos sehen.

Wir verlosen dafür Freikarten! 

GEWINNSPIEL:

Wir verlosen 3 x 2 Kinofreikarten für den Film „Blueback“, die ihr in allen deutschen Kinos einlösen könnt, wo der Film läuft. Um zu gewinnen, müsst ihr nur den Insta-Post auf Surfers liken und uns in den Kommentaren schreiben, mit wem ihr gern in den Film gehen würdet.

Die Teilnahmebedingungen gibt es HIER !

Viel Erfolg ;)

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