Aufmacherfoto: Dieter Verstl
Flusswellen oder künstlich stehende Wellen gibt es weltweit in den verschiedensten Variationen. Ähnlich wie bei Wellen im Meer funktionieren bestimmte Surfboard-Shapes an manchen Spots besser oder schlechter. Besonders Einsteiger sehen sich angesichts der Entscheidung für ein passendes erstes Riverboards mit einigen offenen Fragen konfrontiert. Wir bringen etwas Licht ins Dunkel, um im Dickicht des Board-Dschungels den Durchblick zu behalten. Du fragst dich, welches Boardvolumen und welche -länge wohl richtig ist und an deinem Homespot am besten funktioniert? Nico Meisner von Buster Surfboards klärt im Interview (weiter unten) auf und erläutert, dass die Auswahlkriterien für das ideale Riverboard nicht vergleichbar sind mit denen bei Surfboards fürs Meer.
Hier findest du eine kurze Übersicht mit drei verschiedenen Kategorien von Wellentypen und entsprechende Antworten darauf, welche Faktoren bei der Suche nach einem funktionierenden Board für die jeweiligen Bedingungen grundsätzlich eine wichtige Rolle spielen. Dabei sollte man im Hinterkopf behalten, dass durch die individuellen Skills und Wellen keine Vorgabe in Stein gemeißelt steht. Dennoch sorgt die Konstanz der Wellenqualität bei stehenden Wellen dafür, dass zu manchen Punkten klarer definierte Aussagen getroffen werden können als bei der Boardauswahl für die Küste. Wir nehmen mit E2, Floßlände und Eisbach drei Münchner Wellen exemplarisch für die Kategorien schwach, mittel und stark.
Inhalt
- Starke Flusswellen wie am Eisbach
- Mittelstarke Flusswellen wie die Floßlände
- Schwache Flusswellen wie die E2 im Englischen Garten
- Zubehör fürs Riversurfen
- Interview mit Nico Meisner von Buster Surfboards
- Gewinnspiel
Starke Flusswellen wie am Eisbach
Als erste Assoziation mit dem Wort “Flusswelle” wird Surfern hierzulande – und wahrscheinlich über die Landesgrenzen hinaus – der Münchner Eisbach bildlich in den Sinn kommen. Wo früher ein paar einzelne Surfer mitten in der Innenstadt der bayrischen Landeshauptstadt ihren Ersatzrausch für den Meeresentzug für sich entdeckten, tummeln sich heute japanische Zuschauer auf ihrer Stadtführung, um den Hype um die Welle mit eigenen Augen zu begutachten. Dass der Spot mit überdurchschnittlich viel Druck und einem eher unruhigen Face nichts für Anfänger ist, sondern erfahrenen Riversurfern vorbehaltenen ist, sollte Surfern bewusst sein. Unter der Weißwasserwalze hinter der Welle befinden sich vier Reihen Störsteine. Sie sind für ungeübte Surfer gefährlich, da man bei unkontrollierten Stürzen auf diese gedrückt wird und Verletzungen davontragen kann.
Grundsätzlich kann man sagen, dass stärkere Wellen weniger Volumen erfordern, da die Welle genug Druck hat, um auch kleineren Boards ausreichend Auftrieb zu geben. Die Länge der Boards spielt jedoch gerade am Eisbach eine große Rolle, da man durch das stufige Face und die relativ kompakte Welle keine zu lange Nose haben möchte, die bei Turns und anderen Manövern einspitzelt. Faustregel ist hierbei, dass am Eisbach kaum noch Boards gefahren werden, die Länger als 5‘8 sind. Ein flacherer Tailrocker sorgt für ein ausgewogenes Fahrgefühl und jede Menge Speed beim Queren der Welle. Die Breite des Boards sollte an den eigenen Surfstil und vor allem das Körpergewicht angepasst werden. Hier liegt die am Eisbach eingesetzte Bandbreite zwischen 18‘‘ ½ und 21‘‘. Bei stärkeren Flusswellen sollen die Boards und vor allem die Rails nicht zu dick sein. Man benötigt relativ wenig Volumen, um sich in der Welle zu halten. Mit zu viel Foam schwimmt das Board gerne oben auf, die Turns lassen sich nicht eng und präzise genug fahren. Also besser Finger weg von überdimensionalen Foamies, die fürs Meer gedacht sind.
Surfboards die für starke Flußwellen geeignet sind, lassen sich genauso in künstlichen stehenden Wellen wie der Citywave oder der Unit Wave Bauart fahren. Spezialisten können hier bei der stärksten Einstellung der Wellen tendenziell sogar noch kleinere Boards surfen.
Bsp: Buster 5’4 C Type Riversurfboard
Das C-Type von Buster vereint beste Agilität, Präzision in den Turns sowie Speed für schnelle Lines und gute Tricktauglichkeit. Das C-Type ist ein klassisches Spotboard für Eisbachsurfer & Wavepool-Surfer bis 85 kg, kann aber auch genauso an der Welle in der Traun bei Ebensee gefahren werden. Zudem kommt das C-Type mit Busters Super Rails, die die Lebensdauer des Boards deutlich erhöhen. Das Board ist neben anderen Shapes hier erhältlich.