3FWB – Korsika und Sardinien
Die vier Freunde Benno Postert, Maximilian Meisberger, Matze Reif und Filmer Markus Klaes waren wieder unterwegs.
Unser Camping-Van „Horst“ bis unters Dach mit Snow,- Surf und Skateboards sowie Kameraequipment, Wetsuits, Boots und Klamotten bepackt. Mehr ging nicht. Über den Brenner Richtung Ligurien war unser erstes Ziel die Hafenstadt Livorno und am nächsten Morgen ging es mit Corsica-Ferries weiter nach Bastia. Auf Corsica angekommen düsten wir mit „Horst“ Richtung Ghisonazzia um von dort aus die Berge rund um den Monte Renosu zu erkunden.
GHISONI//KORSIKA
Eine kleine Berghütte irgendwo im nirgendwo war unsere Base für die nächste Woche. Am ersten Morgen erwartete uns Sonnenschein und 30cm Neuschnee. Allerdings war die Straße bis zur kleinen „Station de Ski“ voll mit Schnee und „Horst“ bekam somit Schneeketten unter die Räder. Dort oben angekommen erwartete uns zwei kleine Schlepplifte und ein freundlicher Besitzer („I am the boss“) des Skigebiets, haufenweise unverspurte Runs und ein feines Terrain. Unsere Spielwiese für eine Woche.
BASTELICA//KORSIKA
Nach einem kurzen Ausflug an die Küste, an der nun der Fotograph Carlos Banchard zu uns stieß machten wir uns nach zwei Surf Sessions bei kleinen Wellen um den Ort Ajaccio auf den Weg in das nahegelegene Skigebiet Val d’Ese. Schon auf dem Weg sahen wir interessante Spots neben der Straße, an den wir in den kommenden zwei Tagen unseren Spaß haben sollten. Zur Mittagszeit lockte das Skigebiet mit einem massiven BBQ und bescherte uns Wildschweinwurst im Baguette bei strahlendem Sonnenschein; herrlich. Zurück an den fertiggebauten Spots wurde die Szenerie zum Sonnenuntergang immer prächtiger. Da Carlos in der Fotographie genau nach solchen Momenten der vollkommenen Komposition sucht, darf man auf seine Bilder gespannt sein.
Am letzten Abend im Ort fanden wir ein richtig uriges Korsisches Restaurant; es war Nebensaison und wir lange die einzigen Gäste. Eine Ecke des großen Raumes war mit Musikinstrumenten und Ledercouches bestückt, Matthias und Benno sorgten für
Stimmung und musikalisch animiert zeigten uns der Besitzer und sein Sohn ihr Können. Zur Krönung des Abends verkündeten die französischen Wetternachrichten einen herannahenden Sturm mit über Windstärken über 100km/h welcher uns in zwei Tagen ordentliche Wellen bescheren sollte. Dies war unser Call nach Sardinien aufzubrechen. Wellen und dickflüssige heiße Schokolade erwarteten uns.
SASSARI//SARDINIEN
Auf Sardinien trafen wir Giovanni Cossu, einen professionellen Surfer, welcher aus der lebendigen Studentenstadt Sassari kommt. Er kennt jeden Spot, stellte uns seinen Freunden vor und lehrte uns die Wellenjagt im italienischen Stil. Laid back sind die Surfer hier wie es scheint nie vor 10 Uhr am Spot, was uns einige einsame Sessions ermöglichte, der Genuss zahlreicher Cafébesuche gehört genauso dazu wie das sympathische Gestikulieren. Die Wetterlage beglückte uns mit zwei Mistral Stürmen in Folge und so hatten wir gute Bedingungen bis zum Ende unserer Tour. Die Surfbreaks übertrafen unsere Erwartungen bei Weitem, allesamt Pointbreaks und mit Giovannis Kenntnissen campen wir mit „Horst“ immer vor dem richtigen Spot. Der Fotograph Andrea Bianchi, welcher uns später noch ein Interview über die Sardinische Surfszene gab, (im Hauptfilm zu sehen), ließ uns an einem Spot wissen was für Glück wir in den zwei Wochen hatten, da es nur ein oder zwei Mal in Winter vorkommt das solche Bedingungen herrschen. Wir hätten gerade „den besten Tag des Winters erlebt“!
ORISTANO//SARDINIEN
Obwohl die Surf,- und Schneebedingungen uns eher mitteilten, wir sollten an der Küste bleiben, wollten wir Sardinien nicht verlassen ohne uns auch das Snowboardpotential der Berge hier anzuschauen. Wir nahmen uns zwei Tage Zeit und fuhren in das kleine Skigebiet Bruncu Spina. Kurz vor dem eigentlichen Skigebiet fanden wir einen Hügel ohne Lift an dem die Leute mit Schlitten und Plastiktüten ihren Spaß hatten. Es lagen alte Autoreifen, Rohre, Paletten und ein Autodach herum. An der Seite entdeckten wir einen schrägen Baum und einen Spot für eine Corner und wir malten uns in Gedanken schon den spaßigen Run aus. Es ist Sonntag und am nächsten Tag würden wir den Hügel für uns haben. Nach dem wir den Run noch am gleichen Abend fertig gebaut hatten, erlebten wir am Montag den Downer, über die Nacht war es wärmer geworden und hatte stark geregnet, starker Wind dazu und der Run war einfach nicht mehr fahrbar. Fazit: Hätte spaßig werden können. Wie auf Corsica, mit den richtigen Bedingungen kann man hier surfen und innerhalb von 3 Stunden in einem Skigebiet seine Lines fahren.
Dieser Trip hat uns allen wieder aufs Neue gezeigt, dass wir mitten in Europa im Wellen,- und Schneeeldorado leben. Die beiden Inseln zeigen ihre unberührte und gerade im Winter einsame Schönheit. Lange Küstenstraßen zu vielfältigsten Surfspots sowie kleine Passstraßen in noch kleine Skigebiete mit unendlichen Möglichkeiten machen diese beiden Inseln im Mittelmeer zu einem Traum. Wir haben neue Freundschaften geschlossen und durften in eine lebenslustige und freundliche Kultur eintauchen. Vielen Dank für die super Zeit Giovanni Cossu, Manlio Longinotti, Andrea Bianchi und alle Anderen.
Benno, Matthias, Markus, Carlos, Alexander und Maximilian
Die Premiere des Filmes gibt es am 23. Mai in Innsbruck. Mehr dazu auch hier: www.3fwb.com oder HIER