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Gen Süden – unterwegs mit Bus und Surfbrett

"Gen Süden" ist ein Blog. Ein sehr schöner Blog. Ein Reiseblog. Wir lieben Reiseblogs und haben uns mit dem Macher der Website Sebastian "Basti" Funk kurzgeschlossen, da wir mehr über ihn und seine Seite erfahren wollten.

Hallo Basti, toll dass es mit dem Interview geklappt hat. Wir sind durch einen wunderschönen Reiseclip auf euren Blog “Gen Süden” gestoßen und waren gleich von dem Design und den Inhalten überzeugt. Reiseblogs gibt es ja reichlich, aber mit euren Inhalten und vor allem durch die Qualität der Videos/Fotos und Beiträge hebt ihr euch auf alle Fälle deutlich ab. Wie kam es dazu?
Basti: Erstmal Danke für das Kompliment, das freut uns natürlich sehr. Wir sind da einfach reingestolpert und hatten nicht wirklich geplant einen Blog zu starten. Vor ca. 2 Jahren haben wir unseren Fiat Ducato gekauft und haben uns entschlossen von Hamburg nach Marokko zu fahren, immer an der Küste entlang. Kurz vor der Reise waren wir in Nicaragua und haben von dort einen kleinen Bericht aus “Little Corn Island” für unsere Freunde von Nomad Earth mitgebracht. Dadurch bekam Kiki Lust am Schreiben und ich selbst hab schon immer fotografiert wenn ich unterwegs war. Unser Plan war eigentlich Nomad immer wieder mal einen Artikel von unserer Reise zu schicken.

Nach den ersten 2 Monaten hatten wir dann schon recht viel zusammen und irgendwie hätte man Nomad Earth mit unseren Artikel überladen – und so haben wir uns entschlossen die Seite selber zu machen. Ich saß dann immer wieder dran, wenn wir irgendwo Internet hatten und als wir wieder zurück waren, war sie so gut wie fertig. Gleichzeitig haben wir weiter Artikel produziert wann immer wir Lust dazu hatten oder etwas Besonderes passiert ist.

Die Arbeit für einen Artikel oder sogar Clip ist nicht zu verachten, kommt ihr dann überhaupt noch zum Genießen, oder seid ihr ständig am Fotografieren/Filmen?
Basti: Vor Ort ist das eigentlich ziemlich entspannt, da bleibt schon genug Zeit ein wenig zu filmen oder zu fotografieren. Ich glaube Kiki muss sich da schon mehr zusammenreißen und die Artikel wenigstens skizzieren, um danach noch zu wissen worum es ging, ein großer Aufwand ist das vor Ort aber auch nicht. Der größte Teil der Arbeit hat uns dann eher nach der Reise eingeholt. Bilder auswählen, überarbeiten, Footage sichten und schneiden, die Artikel einpflegen und letztendlich muss man dann die Artikel und die Seite noch an den Mann bringen…Kooperationen, Gastartikel, Facebook…ein Bereich den wir ziemlich unterschätzt haben und der auch am wenigsten Spaß macht. Aber wenn man dann schon Energie reinsteckt möchte man natürlich auch, dass die Seite gesehen wird.

Für uns als Surfer gehört Reisen zum „notwendigen Übel“. Wie genau läuft das bei euch ab? Seid ihr passionierte Surfer und auf der Suche nach Wellen, oder Reisende die ab und an mal ins Wasser springen wenn es sich ergibt?
Basti: Ich denke ein wenig von beidem. Kiki surft ja gar nicht, ihr gefällt aber einfach das Leben unterwegs und die Orte an denen man dann landet. Wir machen aber auch immer wieder Abstecher an Plätze die nichts mit dem Surfen zu tun haben, auch einfach um den Einheitsbrei immer mal wieder zu unterbrechen. Für mich war der größte Gewinn der langen Reise, dass ich mir es leisten konnte den Wellen nicht zu sehr hinterherzurennen, einfach weil man weiß, da kommt noch ne Menge. Ich denke die Meisten kennen diese stundenlangen “Spotsuch-wo-ist-es-am-besten-Tage” und es war ein tolles Gefühl, sich aus diesem Stress ein wenig rauszunehmen. Und trotzdem hatte ich jede Menge Zeit im Wasser.

Der weinrote Camper taucht immer wieder auf und lässt uns vom nächsten Roadtrip träumen. Wo wart ihr überall mit dem Mobil und gibt es irgendwelche lustigen oder auch weniger lustigen Geschichten, die ihr damit erlebt habt?
Basti: Ich hab jetzt keine Highlights oder totale Downer, na klar geht mal was kaputt, aber von größeren Sachen blieben wir verschont. Aber wie das so ist, man geht da ne Freundschaft ein mit einem Auto, ist ja irgendwie schräg, aber man macht so viel zusammen durch und es ist auf sehr kleinem Raum ein Stückchen Heimat mit dem man unterwegs ist. Ich lieg hier grade auf den Polstern im Bus, draußen zirpen die Grillen, ich hatte heut früh einen mittelmäßigen Surf und danach einen Kaffee mit Chocolatine und es riecht nach Piniennadeln…das ist schon ziemlich gut.

Neben Europa haben wir auch Inhalte aus Neuseeland und Indonesien gefunden. War das der große Traum, mal auf die andere Seite der Welt zu reisen? Und wie lange wart ihr dort?
Basti: Das waren Trips aus der Zeit bevor wir uns den Camper zugelegt haben. In Neuseeland waren wir für gute drei Monate, da war Kiki aber noch nicht dabei, ich war zusammen mit einem Freund unterwegs. Mein Nachbar aus Kindertagen und gleichzeitig einer meiner besten Freunde ist nach Neuseeland ausgewandert und wohnt seit über 8 Jahren in Raglan. Durch ihn habe ich dann mitbekommen was für ein perfekter Ort Neuseeland für Roadtrips ist und wie gut der Surf dort sein kann.

In Indonesien war ich witzigerweise ziemlich früh, gar nicht so lange nachdem ich mit dem Surfen angefangen habe. 2003 war das, als mich ein guter Freund mitgeschleppt hat. Mit dem Großteil der Wellen konnte ich somit nichts anfangen und saß mit einem Haufen Deutscher und Schweizer in DunDun/Lombok und lernte surfen. Danach hat es mich immer wieder nach Bali und Lombok gezogen. Der Clip ist ein Zusammenschnitt aus 2009.

Welche Ziele stehen als nächstes an?
Basti: Eigentlich wollten wir schon unseren aktuellen Trip nach England/Schottland/Irland/Nordfrankreich machen. Wir haben aber letzten August Nachwuchs bekommen und fahren jetzt gerade von Nordspanien nach Nordfrankreich, mal entgegen der Reiserichtung. Viel Zeit davon werden wir in der Bretagne verbringen. Dann im Herbst hoffe ich ein paar Trips nach Dänemark und Holland zu machen und dann nächstes Jahr den ursprünglichen Plan nachholen.

Wenn du dich entscheiden müsstest ein Surfboard oder eine Kamera mit auf einen Trip nehmen zu dürfen – für was würdest du dich entscheiden?
Basti: Ich bin sehr froh wahrscheinlich nie in meinem Leben vor dieser Entscheidung zu stehen und habe deshalb weiterhin beides dabei.

Mit welchem Equipment filmst/fotografierst du?
Basti: Die Artikel auf Gensueden bisher sind zum Großteil mit einer Panasonic GH3 gemacht. Das Neuseeland Material und Indo war eine Canon XHA1. Aktuell arbeite ich mit einer Sony A7S und FS7. Unter basanostra.com erfahrt Ihr mehr über meine Film-Projekte.

Dann weiterhin viel Erfolg und wir freuen uns auf den nächsten Eintrag auf gensueden.com !
Basti: Wir sagen Danke!

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