Zu Besuch bei Micasurfboards in Ericeira
Wer in und um Ericeira in Portugal unterwegs ist, hat mit Sicherheit schon ein Surfboard mit dem großen "M" von Mica alias Amílcar Lourenço gesehen.
Zusammen mit Melanie Rudolph betreibt “Mica” seine kleine aber feine Werkstatt in Baleia, einem Nachbarort von Ericeira. Hier shaped er in feinster Handarbeit am liebsten “Performance Shortboards” wie er mit glänzenden Augen erzählt.
“Aber wir bauen für jeden Surfboards, egal welcher Art” schiebt er noch schnell hinterher, denn eigentlich liebt er es einfach Bretter zu shapen – egal ob lang oder kurz, dick oder dünn.
Begonnen hat alles als Amílcar Lourenço mit 15 Jahren Geld für sein erstes Surfboard verdienen musste. Er hat bei verschiedenen Fabriken ausgeholfen und schon bald fand er großen Spaß am Shapen. Zusammen mit seinen Freunden Ricardo und Bruder Tiago Pires pushte er auch sein Surflevel und wurde ziemlich schnell zu einem der wenigen professionellen Surfern Portugals. 2005 entschied er sich jedoch gegen die Surfkarriere und gründete mit Micasurfboards sein eigenes Unternehmen.
Das die Firma seinen Spitznamen trägt, ist ihm noch immer etwas unangenehm – “…aber das ist bei Shapern eben einfach so” sagt er verlegen zu seiner Verteidigung.
Bei der Frage welche Boards momentan am meisten geordert werden, zieht er ein frisches 5’11 Shortboard aus dem Regal.
Etwas mehr Volumen an der Nose, etwas breiter und ein Squash Tail.
sagt Mica zufrieden. Er ist eben ein grundsolider Shaper, der nicht immer jeden Trend mitmacht. Wichtig ist ihm die Qualität und Funktionalität seiner Boards und da hat er sich mittlerweile einen guten Namen gemacht, auch über die Grenzen Portugals hinaus. Auch in Australien und Hawaii hat er schon gearbeitet um sich Inspiration für seine eigenen Boards zu holen.
“Im Sommer ist viel los, da sind wir jeden Tag hier in der Werkstatt, aber im Herbst und Winter kommen wir auch wieder öfter aufs Wasser!”
Nur unweit von der Werkstatt ist der Spot Sao Juliao, einer der besten Beachbreaks von Ericeira. Hier sieht man Mica auch gerne mal auf seinem Lieblingsboard für kleine Wellen – dem “Ugly Princess” im Wasser.
Doch auch hier wirdes immer schwieriger einen einsamen Peak zu finden, denn die Welle der Anfängerschulung hat auch vor Ericeira keinen Halt gemacht. So heisst es hier im Sommer gerne mal – Slalomfahren durch die Softdeck-Inseln.
An potentiellen Kunden fehlt es auf alle Fälle nicht, doch viel wichtiger als Massenproduktion und billige Preise, ist dem Team von Mica Surfboards die Qualität und die Zufriedenheit der Kunden.
“Wir nehmen auch ein Board wieder zurück wenn es nicht den Wünschen des Kunden entspricht.”
“Ein perfektes Board für einen Kunden zu produzieren ist ein langer Prozess, doch die meisten Kunden kommen immer wieder. Das spricht für unser Konzept. Das Feedback ist durchweg positiv und so haben wir uns unsere Nische gesichert. Mittlerweile produzieren wir fast 50% für ausländische Kunden!”
Wer sich gerne ein Board shapen lassen möchte, schaut sich am besten auf der website um und/oder gibt eine detaillierte Beschreibung des Wunschboards ab.
Ab €450,- gibt es bereits ein echtes “Custom Made Surfboard” und nach zwei Wochen ist das Board spätestens fertig und abholbereit.
Mehr Infos gibt es auch hier: www.facebook.com/Micasurfboards