Nach seinem Afrika Trip hat sich Carlo Drechsel zunächst wieder in Nordspanien seiner Zweiten Heimat eingenistet und da hat es ihn kürzlich böse erwischt!
“Wiping out is an underappreciated skill”, soll Laird Hamilton einmal gesagt haben. Das Zitat war mir ironischerweise wenige Tage nach dem bisher heftigsten Wipeout meines Lebens in die Hände gefallen. Ich saß gelangweilt bei Bekannten von mir in der Bar und blätterte einarmig, der linke Arm fixiert in einer Schlaufe, durch diverse Surf-Mags und Bücher. Verdammt. Eigentlich dachte ich hätte den Dreh raus. Oder war es Pech? Wie auch immer, das Resultat war das gleiche ein Linker Arm der sich nicht mehr bewegen lässt und viel schlimmer auch nach zwei Wochen war kaum eine Besserung zu verspüren. Ich stellte mich mental schon mal auf 6 Monate ohne Surfen ein.
Nachdem der Vortag (Freitag der 18.11) schon einiges zu bieten hatten, war der Samstag die Krönung – nicht unbedingt „all-time“ aber sehr gut. Die Stimmung im Wasser war vom allerfeinsten nur bekannte Gesichter. Alle auf Step-ups zwischen 7 und 9 Fuß aufgebläht von den Rettungswesten. Ich saß relativ tief und weit draußen, als eine solide Welle durch kam. Kopf runter und los ging es.
Am Ende war es das zu lange Brett, was mir zum Verhängnis wurde. Die Nase des 9.9ers, ein Brett was ich eigentlich nur testen wollte und für eine ganz andere Welle shapen ließ, tauchte ein und katapultierte mich genau in die Lippe. An das was mich dann erwartete, kann ich mich selber nur schwer erinnern. Irgendwas in der Schulter, ein Kribbeln im Arm und totale Desorientierung. Weit von der Bewusstlosigkeit werde ich nicht gewesen sein und das nicht wegen der Zeit unter Wasser, sondern eher wegen der Reaktion des Körpers auf die Schmerzen. Die Rettungsweste von Patagonia hatte sich also richtig bezahlt gemacht.
Als ich an die Wasseroberfläche kam, drehte sich alles noch ein bisschen und das gesamte Line-up starrte mich mit einem „bist du Okay“ Blick an und wartet auf meine Reaktion. Ich machte ihnen mit einem gehobenen Daumen klar, dass ich keine Hilfe brauche und paddelte auf die Schulter, um mich durchzuchecken. Irgendwas fühlte sich Scheiße an, das stand fest. Ich paddelte zurück an den Strand manövrierte mich durch den Ausstieg zwischen den Felsen – schon ein Phänomen was Adrenalin alles zustande bringt. Am Parkplatz angekommen konnte ich schon nicht mehr den Neopren alleine ausziehen – großer Nachteil an einem Chest-Zip, verdammt unpraktisch bei Schulterverletzungen.
Ein von Alfonso Nieva (@alfonsonieva) gepostetes Foto am
Es hatte aber nicht nur mich erwischt. Neben einer gebrochenen Rippe, traf es einen Surfer aus New York besonders übel – schwere Gehirnerschütterung mit vorübergehenden Gedächtnisverlust. Der Arme. Die Geschichte so wie sie später erzählt wurde, ich war bereits im Wartezimmer der Urgencias, lautet wie folgt: Steht auf einmal der Typ auf dem Parkplatz und hat kein Blassen wo er ist, wer er ist und genau so wenig wo seine Autoschlüssel sind. Als schnell klar war das er Hilfe braucht entschloss sich einer meiner Freunde und Trainingspartner ihn ins Krankenhaus zu fahren. Ein edler Zug von ihm, der ihm fast den Verstand kostete, da der Typ sich permanent wiederholte. Wohl gemerkt immer noch im nassen Neopren! Das Auto wurde Tage später von der Vermietung abgeholt, der Schlüssel auf immer verschollen. Obwohl sich sein Zustand im Laufe des Tages besserte und die Erinnerung größten Teils zurückkehrte blieben die letzten zwei Monate verloren. Die letzten zwei Monate? Das kann nicht sein dachte sich wohl mein Kollege und hakte nach. Auf die Frage ob er sich nicht erinnere, dass Trump Präsident ist, wurde er wohl total fassungslos ja fast schon sauer. Nein verarsche mich nicht. Doch wirklich. Nein. Doch. Nein. Doch. Man weiß nicht welcher der schlimmere Wipeout war.
Auf den Wipeout folgten Tage des Wartens, die erste Diagnose Subluxation der Schulter, erwies sich in den kommenden Tagen schnell als falsch. Die Befürchtung, dass sich Muskel oder Bänder gelöst haben und ein OP auf mich wartet verhärtete sich, da die Knochen auf dem Röntgenbild gut aussahen. Erst der Ultraschall eines Physiotherapeuten ließ hoffen. Sein diagnostizierter Knochenbruch wurde eine Woche später im MRT bestätigt. Glück im Unglück, wenn alles gut geht bin ich in wenigen Wochen wieder einsatzfähig.
Wer zum Jahreswechsel am Atlantik war, der weiss eh Bescheid, für alle anderen gibt es hier einen Beweis für die perfekten Bedingungen am 01. Januar...
Zwei Wochen Freiheit und Surfen liegen vor uns.
Den VW-Bus bis unters Dach mit Brettern vollgestopft, geht es ab Richtung Atlantik.
Die Laune ist bestens und mit...
Alex hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und produziert mit dem Namen Young-Shoot Productions Filme. Wir haben Ihn zu seinem neuesten Werk befragt und hier...
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