Foto: Naja Bertolt Jensen
Essen und Trinken to go, kleingeschnittenes Obst in Bechern oder Frischhaltefolie für das Pausenbrot – oft nutzen wir Kunststoffverpackungen nur kurzzeitig und machen uns keine Gedanken über die Konsequenzen. Die Segler und Meeresliebhaber Paul und Hansen Hoepner klären auf.
Bald ist Urlaub. Für viele heißt das: Ab ans Meer! Feiner Sandstrand, warme Sonnenstrahlen und blaues Wasser, so sieht die perfekte Oase aus. Doch an den meisten Küsten herrscht inzwischen eine andere Realität. De beiden LCOY-Unterstützer Paul und Hansen Hoepner erleben die Auswirkungen unserer Wegwerfgesellschaft. Auf ihren Abenteuer-Reisen fallen ihnen immer wieder große Müll-Ansammlungen auf. Besonders im Gedächtnis haften blieb ihnen eine Tour in Indien, auf der sie Massen an Unrat an Land, aber auch in Gewässern vorfanden. Bestürzt nimmt Hobby-Taucher Paul die Veränderung an Korallen-Riffen wahr. Die farbenfrohen Landschaften verkümmern zu grauen, leblosen Streifen. Woher der Abfall in unseren Ozeanen kommt, was genau das für die Umwelt bedeutet und wie jede:r etwas dagegen tun kann, erklären die YouTuber.
Alle Wege führen zum Meer
Rund 10 Millionen Tonnen an Plastik landen jedes Jahr in unseren Ozeanen. Dorthin gelangt der Müll unter anderem über Flusszuläufe oder Winde, die achtlos weggeworfene Verpackungen mit sich tragen. Auch Fischerboote verursachen durch gerissene Netzte und Fallen gefährliche Verunreinigungen. Wie viel von dem schädlichen Material genau in unseren Meeren schwimmt, ist schwer zu beziffern. Eine aktuelle Forschung des Griechischen Zentrums für Meeresforschung ergab, dass von den 17.600 Tonnen Plastik, die jedes Jahr im Mittelmeer landen, 3.760 Tonnen an der Oberfläche verharren, während 2.800 Tonnen in tiefere Gefilde sinken. Die restlichen 11.040 Tonnen werden laut Forscherteam an Strände gespült. Dort wirken sie sich ebenso negativ auf das Ökosystem aus wie im Wasser.
In einer 2020 veröffentlichten Studie des britischen National Oceanography Centre schätzen Wissenschaftler:innen bisherige Hochrechnungen als viel zu konservativ ein. Bei einer Untersuchung der obersten 200 Meter des atlantischen Ozeans ermittelten sie eine beinah zehnfach so hohe Menge an Plastikpartikeln wie bisher angenommen. Egal ob an der Oberfläche oder am Meeresgrund, jedes Stück Kunststoff gefährdet das Leben in den Meeren. Tiere verheddern sich in alten Tüten, schlucken Einweggeschirr und verhungern so mit vollem Magen