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EUROSURF Junior Games 2016 – Interview mit Coach Tim Surtmann

Die EUROSURF Junior Games 2016 in Marokko sind vorbei und das Team Germany hat sich super geschlagen. Mit einem 5. Platz hat sich das Team knapp hinter England platziert und das obwohl sie bei den Kategorien Longboard und Bodyboard keine Punkte sammeln konnten. Wir haben den Coach Tim Surtmann zu einem kurzen Interview gebeten!

Hey Tim, na wie war’s bei der EUROSURF in Marokko?

TIM: Die Einheimischen haben uns stets herzlich begrüsst. Der deutsche Honorarkonsul Hamza Choufani (Vater von Othman Choufani, neben Ramzi Boukhiam der beste marokkanische Surfer) hat uns in Empfang genommen und uns herzlich in Marokko willkommen gehiessen. Leider sind die marokkanischen Spots dreckig. Dreckige Strände, dreckiges Wasser, aber gute Wellen. Anza Beach, der Eventspot, hat sich wellentechnisch die ganze Woche von seiner besten Seite gezeigt und den Kids eine Bombenwoche beschert. Daneben hatten wir ein wenig Zeit zum Freesurfen und konnten Anchor Point bei perfekten Bedingungen surfen.

Und wie lief es beim Contest? Es gibt ja immer wieder Gerüchte über einen recht unprofessionellen Abblauf?

TIM: Super organisiert. Jedem Team stand ein eigener Teambereich zur Verfügung, die Stimmung war bestens. Judging war einwandfrei, es gab keinen Grund zur Diskussion. Bei einem der Podien fehlte die südliche Begrenzung der Contestarea, was zu etwas Verwirrung bei den Kids geführt hat. Dennoch ein super Event auf Top Niveau.

Wo habt Ihr denn gewohnt?

TIM: Wir waren in einer neuen Anlage in Thaghazout untergebracht, dort stand uns alles zur Verfügung: ein eigener Bustransfer, ein Gym, ein Auditorium für Meetings sowie ein Yogaraum. Neben den Besprechungen zu Heatstrategie/-analyse gab es eine tägliche Feedbackrunde mit anschliessendem Stretching.

Wie hast Du die Kids aufgeteilt?

TIM: Die von mir nominierten Kids sind ausschliesslich in ihrer Hauptdisziplin gestartet. Als Lückenfüller für die Longboard und die Bodyboard Disziplinen haben wir Sie nicht gemeldet. Warum: Sie sollten sich auf Ihre Disziplin konzentrieren und nicht Kraft/Konzentration bei anderen Heats vergeuden. Am Ende fehlten uns natürlich diese Punkte im Ranking – zählt man aber nur die Disziplinen, in denen wir gestartet sind (ausser Longboarden alle Surfdisziplinen), landet Team Deutschland ganz knapp hinter England auf dem 5ten Platz! Wir haben somit ganz klar surferisch den Anschluss an die europäische Spitze gefunden und werden die nächsten 2 Jahre dran arbeiten, noch weiter in die Spitze zu surfen.

Ach ja: Longboarder und Bodyboarder können sich gerne bei mir melden!

Wer im Team hat Dich besonders überzeugt?

TIM: Von den acht Startern haben 5 eine Top10 Platzierung geschafft. Rosina und Gilles sind unglücklich gescheitert und Antonio knapp auf dem 11ten Platz.  Die besten Platzierungen haben Lilly Treuenfels und Tim Elter erzielt. Lilly ist sehr konstant gesurft und hat einen hervorragenden 8en Platz geholt, Tim einen sensationellen 6ten Platz bei den U14. Auch Juan ist super Heats gesurft, hat sich durch den Contest gesteigert und solide Heat abgeliefert. Aufgefallen sind ausserdem Marco Teichner und Lenni Jensen, die zum Teil exzellente Scores (8 Punkte und höher) ersurft haben. Besonders Lenni sticht hervor, er hat konstant im guten bis exzellenten Bereich gescored. Surferisch hätte er locker die U16 gewinnen können, muss aber an seiner Konzentration arbeiten: bei der Wave Selection und besonders der Priority sind ihm Fehler unterlaufen. Dennoch ist er vom Surf Niveau her ganz klar der Top Performer.

 Welches Resümee habt Ihr aus der Veranstaltung gezogen?

TIM: Wir haben die Heats gefilmt und analysiert, jeder hat seine Hausaufgaben, um sein Contestsurfen über den Winter zu verbessern. Um ihre Wave Selection zu verbessern, müssen einige es schaffen einen größeren Bereich im Lineup abzudecken, aus dem Sie Wellen nutzen können – da sind einige zu passiv. Auch die Basics müssen sicher sitzen: Sie sollen an ihrem Bottom Turns arbeiten, tiefer in die Turns gehen, einige müssen von der Schulter runter, müssen mit mehr Speed durch die Turns/aus den Turns kommen, müssen ihren Oberkörper ordentlich einsetzen, ihr Finish verbessern, sich konzentrieren – ein Heat ist nach 20 min vorbei, nicht nach 19min30 usw. Die Kids haben aber ein klasse Niveau, in zwei Jahren werden wir einige sehen, die um den EM Titel surfen werden!

Dank Dir Tim für das Update und das tolle Ergebnis!

 

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