Der Tausendsassa Quirin Rohleder wurde kürzlich vom Deutschen Wellenreitverband zum Experte des Fachausschuss “Künstliche Welle“ ernannt. Grund genug ihn in die Redaktion zu einem Interview zu beten.
Hallo Quirin, Gratulation zum neuen Posten beim DWV. Klär uns mal bitte auf, was genau Deine neue Rolle beim Verband ist?
Ich werde der Link zwischen all den Wellenprojekten, die es in Deutschland gibt, und dem DWV sein. Mir liegt das Thema künstliche natürliche Wellen am Herzen und ich hatte das Gefühl, dass die verschiedenen Vereine von Seite des DWVs Unterstützung gebrauchen könnten.
Der DWV ist mittlerweile im DOSB, gut vernetzt und kann sicherlich ein paar Dinge bewegen. Da möchte ich mich einsetzen. Wie genau das dann aussieht muss noch ausgearbeitet werden. Ich muss halt immer an mich denken, wie der Eisbach mein Leben beeinflusst hat. Wäre doch toll, wenn nicht nur wir in München diese Möglichkeit haben, sondern andere Menschen und Kids an anderen Standorten in Deutschland auch.
Natürlich ist das Thema kommerzielle künstliche Wellen auch interessant. Auch da sehe ich in Zukunft interessante Entwicklungen. Natürlich muss man bei dem Thema die Kirche im Dorf lassen, aber jetzt wo es Citywave, Unit Parktech und auch noch ein paar andere Systeme gibt, kann da schon was passieren. Aber der Fokus liegt sicherlich auf der Unterstützung der Projekte, die in natürliche und bestehende Flussläufe kommen sollen.
Als Experte des Fachausschuss “Künstliche Welle“ bist Du kürzlich auch bei der UNIT Parktech Welle in Langenfeld gewesen. Wie war’s? Was sagt der Experte?
Sowohl die Unit Parktech Welle, als auch die Citywave machen super viel Spaß. Wer gerne draußen ist und paddeln möchte, der findet in Langenfeld seine perfekte Welle. Wer es lieber warm hat, der geht zur Citywave.
Mit dem Thema Olympia & künstlichen Wellen scheint es einen großen Wandel im Wellenreiten zu geben. Wie siehst Du diese Entwicklung?
Ich glaube, dass es in ein paar Jahren zwei völlig getrennt voneinander existierende Sportarten gibt. Wir diskutieren gerade zum Beispiel das Thema Judging. Natürlich kann man da die ganz normalen Kriterien der WSL oder ISA anwenden. Aber macht es nicht viel mehr Sinn, wenn man sich hier was ganz anderes einfallen lässt? Da gibt es ein paar Sportarten wie Skaten zum Beispiel, an denen man sich orientieren kann.
Events auf künstlichen Wellen haben alle eines gemeinsam – immer konstante Wellen, nichts ändert sich, das heißt alle Surfer haben mit den gleichen Gegebenheiten zu tun. Niemand muss rauspaddlen, die Wellenauswahl fällt weg, die Unberechenbarkeit. Sobald man an einer künstlichen Welle ist, muss man sich um ein Format bemühen, das dem Zuschauer gefällt, denn da geht es hin. Für den muss es verständlich, aufregend und spannend sein, vielleicht verständlicher, als das Judging momentan.
Du hast bereits viele künstliche und stehende Welle gesurft. Gibt es für Dich eine Welle, die Dich besonders fasziniert hat?
Fasziniert bin ich immer noch von der Eisbachwelle. Sie ist auch unangefochten die Nummer eins für mich. Auch wenn da ein paar Einbauten drin sind, sie ist auch in ihrer Originalform einfach perfekt. Viel Druck, ein bisschen Weißwasser an den Seiten, ein paar natürlicher Huppel für Manöver und Airs, mitten in der Stadt, immer da.
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