Foto: Matze Ried
Die letzten Monate waren ja eher nicht vom Contest Geschehen dominiert, weder am Meer, noch auf Rapids. Freust du dich, dass es wieder los geht? Die Rapid DM, die du für dich entscheiden konntest, war dein letzter Contest, oder?
Ja, das stimmt, die DM in Berlin war mein letzter Contest und ich freue mich auf jeden Fall, wenn es wettkampftechnisch endlich wieder los geht. Ich persönlich habe aber die Pause optimal genutzt, um mein Surfen am Meer erheblich zu verbessern.
Bei der Rapid DM hat der Deutsche Wellenreitverband auch zum ersten Mal das Rapid Surf League eigene Cut: 2 Call Format angewendet. Kannst du das für unsere Leser kurz beschreiben?
Na klar, die Heats bei Rapid Surf League Events bestehen aus einem Cut und einem Call Part. Im Cut surft jeder der 4 Surfer 3 Wellen á 30 Sekunden, um zu zeigen, was sie oder er sicher kann. Der erstplatzierte Surfer aus dem Cut ist direkt weiter, Platz 4 scheidet aus, Platz 2 und 3 gehen in den Call. Der Zweitplatzierte aus dem Cut hat das Recht auf den ersten Call und sagt 3 Manöver an, die er innerhalb von 20 Sekunden surfen muss. Der Drittplatzierte muss diese dann nachsurfen. Als nächster darf der Drittplatzierte callen und der Zweitplatzierte muss nachsurfen. Wer den Call besser surft bekommt einen Punkt, wer als erster zwei Punkte erreicht, hat gewonnen. Das Spannende ist, dass man über dieses Format Taktik ins Spiel bringt, immerhin kennt man seine Kontrahenten ja ganz gut und man called natürlich, was der andere nicht so gut kann und vica versa. Außerdem ist es für die Zuschauer interessanter, denn es ist für sie wesentlich einfacher zu erkennen, wer gewonnen hat, es findet eine super Kommunikation zwischen Surfer und Publikum statt und man hat nach jedem Cut ein kleines Finale.
Und wie ist deine ganz persönliche Meinung zum Format?
Beim ersten Event 2018 war ich ehrlich gesagt sehr skeptisch. Es war halt komplett neu und in der Anfangsphase noch etwas holprig. Ich denke aber, das Format ist spannend und macht auf jeden Fall Sinn. Beim Rapid Surfen fällt so viel weg, was beim Surfen am Meer essentiell ist: „Positioning“, „Paddeling“, „Duckdiving“, Wellen lesen und das Herauspicken der Setwellen.
Unsere Wellen sind immer gleich, warum also die Formate vom Meer kopieren? Ohne die “Pflicht”, also den Call, würde jeder Surfer von Anfang bis Ende, mehr oder weniger, immer denselben Run bringen. Für die Zuschauer wird das dann sehr schnell langweilig, aber auch die Surfer profitieren, da das Format ein super Ansporn ist, neue Tricks und Moves zu lernen und sich fortwährend weiterzuentwickeln.