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Janina Zeitler Eisbach, Simon Fitz

River / Rapid Surfing

Janina Zeitler im Interview

Wir haben mit Janina Zeitler über Rapid Surf Leagues Cut: 2 Call Format und ihre letzten Monate auf Fuerteventura gesprochen.

Foto: Simon Fitz

Zwei Monate vor dem Garmin Munich Pro haben wir bei Janina Zeitler auf Fuerteventura durchgeklingelt, um uns mit der Titelverteidigerin und besten Rapid Surferin der Welt über den Status Quo zu unterhalten.

Hallo Janina! Man munkelt, Fuerte, wo du jetzt schon seit einigen Monaten verweilst, ist zu deiner zweiten Heimat geworden?! Wie sehen die nächsten Wochen bis zum Garmin Munich Pro für dich aus?

Ja, ich fühle mich auf Fuerteventura unheimlich wohl und neben dem sind die Trainingsbedingungen in den Wintermonaten wirklich perfekt, deshalb kann man schon sagen, dass die Insel mittlerweile tatsächlich ein Stück weit zu meiner zweiten Heimat geworden ist. Momentan bin ich gerade in Portugal, um am WSL QS Caparica Event teilzunehmen. Anschließend geht’s für mich an die Französische Atlantikküste und am 12. Juni komme ich dann zurück nach München, um mich auf den Garmin Munich Pro in der Jochen Schweizer Arena vorzubereiten.

Matze Ried
Foto: Matze Ried

Die letzten Monate waren ja eher nicht vom Contest Geschehen dominiert, weder am Meer, noch auf Rapids. Freust du dich, dass es wieder los geht? Die Rapid DM, die du für dich entscheiden konntest, war dein letzter Contest, oder?

Ja, das stimmt, die DM in Berlin war mein letzter Contest und ich freue mich auf jeden Fall, wenn es wettkampftechnisch endlich wieder los geht. Ich persönlich habe aber die Pause optimal genutzt, um mein Surfen am Meer erheblich zu verbessern.

Bei der Rapid DM hat der Deutsche Wellenreitverband auch zum ersten Mal das Rapid Surf League eigene Cut: 2 Call Format angewendet. Kannst du das für unsere Leser kurz beschreiben?

Na klar, die Heats bei Rapid Surf League Events bestehen aus einem Cut und einem Call Part. Im Cut surft jeder der 4 Surfer 3 Wellen á 30 Sekunden, um zu zeigen, was sie oder er sicher kann. Der erstplatzierte Surfer aus dem Cut ist direkt weiter, Platz 4 scheidet aus, Platz 2 und 3 gehen in den Call. Der Zweitplatzierte aus dem Cut hat das Recht auf den ersten Call und sagt 3 Manöver an, die er innerhalb von 20 Sekunden surfen muss. Der Drittplatzierte muss diese dann nachsurfen. Als nächster darf der Drittplatzierte callen und der Zweitplatzierte muss nachsurfen. Wer den Call besser surft bekommt einen Punkt, wer als erster zwei Punkte erreicht, hat gewonnen. Das Spannende ist, dass man über dieses Format Taktik ins Spiel bringt, immerhin kennt man seine Kontrahenten ja ganz gut und man called natürlich, was der andere nicht so gut kann und vica versa. Außerdem ist es für die Zuschauer interessanter, denn es ist für sie wesentlich einfacher zu erkennen, wer gewonnen hat, es findet eine super Kommunikation zwischen Surfer und Publikum statt und man hat nach jedem Cut ein kleines Finale.

Und wie ist deine ganz persönliche Meinung zum Format?

Beim ersten Event 2018 war ich ehrlich gesagt sehr skeptisch. Es war halt komplett neu und in der Anfangsphase noch etwas holprig. Ich denke aber, das Format ist spannend und macht auf jeden Fall Sinn. Beim Rapid Surfen fällt so viel weg, was beim Surfen am Meer essentiell ist: „Positioning“, „Paddeling“, „Duckdiving“, Wellen lesen und das Herauspicken der Setwellen.

Unsere Wellen sind immer gleich, warum also die Formate vom Meer kopieren? Ohne die “Pflicht”, also den Call, würde jeder Surfer von Anfang bis Ende, mehr oder weniger, immer denselben Run bringen. Für die Zuschauer wird das dann sehr schnell langweilig, aber auch die Surfer profitieren, da das Format ein super Ansporn ist, neue Tricks und Moves zu lernen und sich fortwährend weiterzuentwickeln.

Janina Zeitler
Foto: Simon Fitz

Wen siehst du dieses Jahr als größte Konkurrentinnen?

Das sind auf jeden Fall Rosina Neuerer und Valeska Schneider. Aber es ist auch toll zu sehen, wie sich die Talente auf den anderen Wellen wie in Langenfeld und Berlin entwickeln!

Im Bereich Rapid passiert sehr viel. In Nürnberg macht in den nächsten Monaten eine halb-natürliche Welle auf, Hannover, ebenfalls halb-natürlich, hat grünes Licht bekommen, in Annecy und Lyon gibt es neue Wellen, in Russland und in den USA hat gerade eine riesige Citywave eröffnet. Wohin geht die Reise?

Ich bin wirklich schon sehr gespannt, wie sich das Rapid Surfen weiterentwickelt. Es gibt mittlerweile weltweit viele Rapid Pools und das Interesse an dieser Sportart wird immer größer. Leider hat die Corona-Pandemie das Rapid Surfen schon etwas ausgebremst, aber ich bin mir sicher, dass in naher Zukunft neben der Rapid Surf League und der Citywave Pro World Tour auch offizielle Wettkämpfe, wie Europa- und Weltmeisterschaften stattfinden werden und wer weiß, vielleicht schafft es das Rapid Surfen auch noch zu Olympia.

Du bist was Rapid und Ocean Surfen angeht die erfolgreichste deutsche Surferin. Kann man sagen, dass dir Rapid Surfen auf deinem Weg ans Meer viel geholfen hat?

Ja, auf jeden Fall!! Ich hatte ja in der Vergangenheit nur die Möglichkeit während der Schulferien am Meer zu trainieren und konnte mich trotz der langen Pausen dazwischen, durch das Rapid Surfen, auch am Meer kontinuierlich verbessern. Aber der Knoten ist eigentlich erst jetzt richtig aufgegangen, mittlerweile kann ich „Skills“ und „Moves“ vom Fluss auch am Meer zu bringen. Aber natürlich profitiert auch das Rapid Surfen vom Meer Style.

Herzlichen Dank, Janina

Mario Andrade
Foto: Mario Andrade
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