Durch meinen Kamerasucher finde ich im Gewusel des Wassers die Jungs wieder, die mich für kurze Zeit in ihren inneren Kreis adoptiert haben. Rote Badehose, weißes Leicra, blonde Haare. Check. Seit nun zwei Monaten begleite ich mehr oder weniger willkürlich Surfer, die sich mit Leib und Seele diesem Sport hingegeben haben. Klein, groß, dick, dünn, Profis, Anfänger .. mir vollkommen egal. Sie alle vereint etwas. Sie vereint das selbe Verlangen nach dem Wasser, nach dem Surfen. Vielleicht versteht man das nur, wenn man selbst schon auf dem Brett im Ozean saß und von dem meditativen Rhythmus der Wellen umspült wurde.
Ich patsche mit meinen Zehen im Wasser. Klar, surfen ist cool – aber es ist nicht nur das. Sich wirklich dem Surfen zu verschreiben bedeutet auch ein ziemlich rustikales Leben zu führen. Sich von Familie & Freunden zu entfernen, in fremde Länder zu reisen. Surfer haben prinzipiell von Natur erst mal nicht viel. Nicht viel Geld, nicht viel Eigentum, nicht viele ernsthafte Beziehungen.
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