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RAJA OMBAK – Reportage über die Königswelle von Lara Freiburger

Lara Freiburger hat im Rahmen ihrer Bachelorarbeit im Fach Fotodesign an der Hochschule München das Projekt RAJA OMBAK (Königswelle) kreiert.
Reisen war schon immer ihre große Leidenschaft und das mit der Fotografie zu verbinden ihr großes Ziel. Nach dem Abitur 2011 stand sie das erste Mal selbst auf einem Surfbrett und seitdem ist sie vom Fieber infiziert bin und so entstand die Idee zu ihrer Abschlussarbeit.

„Freiheit“ … schießt es mir in den Kopf. Ich stehe in Bali, knietief im kühlen Nass, meine Kamera seit den letzten Wochen immer griffbereit umklammert um ja keinen epischen Moment zu verpassen. „ … Seelenfrieden.“ Das klingt zugegebenermaßen wirklich kitschig und altmodisch. Im 21 Jahrhundert zwischen diesen ganzen Meetings und sozialem Stress ist es ja fast anmaßend sich den Zustand von vollkommener Erfüllung zuzuschreiben. Mein Blick wandert wieder zu den Silhouetten im Wasser die mir in den letzten Tagen unheimlich vertraut geworden sind. „Doch.“, beschließe ich dann anerkennend „wenn es diesen Zustand wirklich geben sollte, sind diese Menschen hier verdammt nah dran.“

Durch meinen Kamerasucher finde ich im Gewusel des Wassers die Jungs wieder, die mich für kurze Zeit in ihren inneren Kreis adoptiert haben. Rote Badehose, weißes Leicra, blonde Haare. Check. Seit nun zwei Monaten begleite ich mehr oder weniger willkürlich Surfer, die sich mit Leib und Seele diesem Sport hingegeben haben. Klein, groß, dick, dünn, Profis, Anfänger  ..  mir vollkommen egal. Sie alle vereint etwas. Sie vereint das selbe Verlangen nach dem Wasser, nach dem Surfen. Vielleicht versteht man das nur, wenn man selbst schon auf dem Brett im Ozean saß und von dem meditativen Rhythmus der Wellen umspült wurde.
Ich patsche mit meinen Zehen im Wasser. Klar, surfen ist cool – aber es ist nicht nur das. Sich wirklich dem Surfen zu verschreiben bedeutet auch ein ziemlich rustikales Leben zu führen. Sich von Familie & Freunden zu entfernen, in fremde Länder zu reisen. Surfer haben prinzipiell von Natur erst mal nicht viel. Nicht viel Geld, nicht viel Eigentum, nicht viele ernsthafte Beziehungen.

Aber sie haben das Surfen. Ich habe viel mit den Menschen die ich hier treffe geredet. Warmherzige Personen, die eigenartigerweise eine sehr beruhigende Ruhe ausgestrahlt haben. Genießer. Kämpfer. Menschen mit Überzeugungen. Bis auf die typischen Klischee-Surferboys wirklich ziemlich ruhige Personen, so gar keine Poser. Ich habe sie gefragt was sie antreibt, und sie erzählen mir, wie das Wasser, die Natur, der Sport sie ausgleicht, sie zu besseren Menschen macht. Dass sie dort draußen in eine andere Welt tauchen können, die Ihnen so viel Kraft und Freude und Ablenkung gibt.
Durch meine Kamera kann ich erkennen, wie einer meiner Jungs von der gigantischen Masse der heran rollenden Welle mit seinem Board in die Höhe gehoben wird. Ich hebe die Kamera. Die Welle ist königlich. Monströs und angsteinflößend aber zugleich wunderschön bricht sie und schluckt dann unbarmherzig den kleinen menschlichen Punkt in ihren Tiefen hinab.
Erst stockt mein Atem, doch dann muss ich lächeln.

Ich bin mir sicher.
Der steht wieder auf.

Mehr von Lara gibt’s hier:  www.larafreiburger.com

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