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travelonboards – Interview mit Gründer Stefan Heinrich

Stefan ist der Gründer und der surfende Schreiberling von travelonboards.de. Auf seinem Blog berichtet er von seinen Surftrips und gibt Tipps und Informationen zum Surfen, Kitesurfen und Reisen mit einem Board im Gepäck. Stefans Zuhause ist Hamburg, aber nach einem zweijährigen Surftrip kann er nicht mehr zu lange an einem Ort ohne Wellen und Wind bleiben – also packt er so oft es geht den Boardbag mit den Brettern, die für ihn die Welt bedeuten.

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Hallo Stefan, Dein Blog travelonboards.de ist ja wirklich voll mit interessanten Geschichten. Machst Du die Seite als “fulltime” Job oder hast Du auch einen „normalen“ Job?

Stefan: Ich bin Journalist von Beruf und arbeite in erster Linie für Fernsehsender und schreibe für Zeitungen. Damit verdiene ich mein Geld, außerdem kann ich mir meine Zeit frei einteilen, was den ein oder anderen Surftrip mehr möglich macht. Den Blog betreibe ich nebenbei, auch wenn ich manchmal mindestens genauso viel Zeit reinstecke wie in meine Arbeit. Das ist aber total ok, schließlich macht mir travelonboards jede Menge Spaß. Außerdem habe ich in den knapp zwei Jahren, in denen ich den Blog schreibe so viele tolle neue Menschen kennen gelernt, die meine Liebe zum Surfen und dem Meer mit mir teilen. Es ist einfach super zu erfahren, wie andere ihre Leidenschaft leben und organisieren.

Wie bist Du auf die Idee zu dem Blog gekommen?

Stefan: Auf meinen Surftrips habe ich in den vergangenen Jahren unzählige Fotos und Erfahrungen gesammelt, irgendwann dachte ich mir, dass es doch schade wäre, wenn das alles auf einer Festplatte, bzw. in meinem Kopf verstaubt. Ich habe dann den Blog travelonboards.de ins Leben gerufen, um mich mit anderen Surfern auszutauschen und Surf-Einsteigern eine Plattform für Informationen zu bieten. Als Journalist war der Weg zum eigenen Blog dann nicht mehr allzu weit.

Schreibst Du die ganzen Beiträge, oder hast Du noch andere Kontributoren?

Stefan: Die meisten Artikel schreibe ich schon selber, aber natürlich habe ich auch Gastblogger. In meiner Rubrik „Surf-Work-Balance“ interviewe ich andere Surfer, die mir erzählen, wie sie das Surfen und Arbeiten unter einen Hut bekommen. Die Antworten liefern logischerweise die Interviewten selber.

Mit mehr als 50 bereisten Ländern bist Du ja schon gut rumgekommen. Welches ist dein Lieblingsland und wieso?

Stefan: Puh, das ist eine sehr schwierige Frage. Kein Land ist wie das andere, überall gibt es schöne und weniger schöne Ecken. Wenn ich mir aber ein Land aussuchen soll und nach „Surfbarkeit“ wählen muss, dann nenne ich Nicaragua. Die Wellen dort sind einfach perfekt: Beachbreaks, Pointbreaks, rechts, links, hohl, mellow – das Land ist ein ein riesiger Wellen-Spielplatz. Ein Land, bei dem für mich alles stimmt – Landschaft, Kultur, Menschen, Wellen – ist Portugal!

Wenn Du Dich entscheiden müsstest, dann Surfen oder Kiten?

Stefan: Noch so eine schwierige Frage. Egal auf welche der beiden Leidenschaften ich verzichten müsste – es würde mich ziemlich unglücklich machen. Beim Kiten fasziniert mit die schiere Kraft des Windes und die unfassbar hohen Sprünge, die möglich sind. Beim Wellenreiten fühle ich mich eng mit der Natur verbunden, das Gefühl nach einem Ritt auf der Welle ist in Worten nicht auszudrücken. Aber ok, wenn ich wirklich auf eins verzichten muss, dann…oh mann…Kiten!

Was hältst Du von der deutschen Surfszene?
Stefan: Ich habe das Gefühl, dass die deutsche Surfszene gerade aus den Kinderschuhen tritt. Was früher eine absolute Nischensportart war und von einigen wenigen Verrückten betrieben wurde, beginnt sich gerade zu professionalisieren. Da tragen natürlich auch so Namen wie Sebastian Steudtner oder Arne Bergwinkel zu einer Steigerung des Bekanntheitsgrades bei. Außerdem haben die Medien und die Werbung das Surfen und den damit verbundenen Lifestyle für sich entdeckt – ob das gut oder schlecht ist, darüber lässt sich streiten.

Wie findest Du die Entwicklung mit Wavepools, neuen Flusswellen usw? Ist das die Zukunft?

Stefan: Ich denke, diese Entwicklung lässt sich nicht mehr vermeiden. Einerseits finde ich es gut, hoffentlich bringen die Pools ein wenig Erleichterung für die völlig überfüllten Line-Ups. Technisch wird es das Surfen nochmal auf eine ganz andere Stufe heben, ich denke in Zukunft werden wir die verrücktesten Manöver sehen – die Kids haben in den Pools perfekte Bedingungen. Andererseits hat das Pool-Surfen wenig mit dem Wellenreiten zu tun, das ich so liebe: In ein Line-Up paddeln, mit der Strömung kämpfen, die Wellen, die anderen Surfer und das Line-Up respektieren – all das spielt in einem Pool keine Rolle. Ich hoffe einfach, das die Surf-Etikette trotz der Pools erhalten bleibt.

Wohin geht die nächste Reise?

Stefan: Ich schreibe euch gerade vom Flughafen – ich war eine Woche in Portugal und fliege jetzt nach Marokko. Ich freue mich schon sehr, der Forecast sieht bombastisch aus!

Dein Lieblingsspruch?
Stefan:  Bretter, die die Welt bedeuten – für mich ist Surfen Leidenschaft, Passion, Sucht, Freude, Leid, Spaß…

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