Viel wird in den letzten Jahren über Umweltschutz gesprochen, wenig am Ende umgesetzt. Einer, der dafür bekannt ist, Worte auch in Taten umzusetzen, ist Dave „Rasta“ Rastovich (28), Billabongs Freesurfer aus Down Under. Und als im letzten Oktober schockierende Bilder um die Welt gingen, wie japanische Walfänger eine Gruppe Wale abschlachtete und Surfer versuchten, sie zu befreien – ihr werdet euch sicher erinnern –, war Rasta mit an erster Front. Warum er für die Meeressäuger sogar sein Leben riskiert, lest ihr hier!
Vielleicht habt ihr schon davon gehört, dass Rasta vor zwei Jahren nur knapp einem Haiangriff entgangen ist. Just als der Hai zur Attacke ansetzte, rammte ihn ein Delfin so heftig mit seiner Schnauze, dass der Hai das Weite suchte, was Rasta mit ziemlicher Sicherheit das Leben rettete.
Kurios war nicht nur, dass ihn der Meerssäuger beschützte, sondern vor allem das Timing. Denn dieses Ereignis ereignete sich genau zwei Tage, nachdem der passionierte Freesurfer sich dazu entschieden hatte, die Umweltorganisation „Surfers for Cetaceans“ (zu Deutsch: „Surfer für Meeressäuger“) zu gründen.
„Es fühlte sich damals so an, als wären höhere Kräfte am Werk. Dass mich der Delfin genau zu dieser Zeit beschützte, jagt mir immer noch eine Gänsehaut über den Rücken! Ich surfe schon mein ganzes Leben, aber so etwas ist mir noch nie passiert. Dass mir das gerade dann passiert, nachdem ich mich dazu entschieden hatte, dem Ozean etwas zurückzugeben, ist eine erstaunliche Parallele. Auch deshalb habe ich das Gefühl, dass dies der richtige Weg für mich ist.“ Rastas Ziel ist es, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen und der Welt vor Augen zu führen, was für Gräueltaten diesen wundervollen Kreaturen, die unsere Ozeane bewohnen, tagtäglich zugefügt werden.
Die letzten drei Jahre verbrachte er damit, den Globus zu bereisen und für seine Sache zu kämpfen, wobei er zum Teil seine Freiheit und die Gesundheit aufs Spiel setzte. „Das Besondere an Surfern und vor allem Profi-Surfern, ist, dass sie von Zeit zu Zeit ihr Leben riskieren, nur um eine gute Welle zu bekommen. Ich hatte bereits einige Nahtoderfahrungen. Solche Erlebnisse sind sehr wertvoll, wenn es darum geht, in bestimmten Situationen die Ruhe zu bewahren.
Im Oktober zum Beispiel waren wir in Japan, um Walfänger zu filmen, die gerade Grindwale abschlachteten. Ein grosser Teil der Wale war bereits tot, während die restlichen Tiere im Blut ihrer Familie herumschwimmen mussten. Unsere Proteste machten die Walfänger extrem wütend und manche wurden gewalttätig, einige von ihnen gingen sogar mit Enterhaken auf unsere Leute los. Die paar Beulen und Kratzer, die wir uns dort geholt haben, sind allerdings nichts im Vergleich zu den unermesslichen Qualen, die diese Meeresbewohner erleiden müssen. Ich glaube, dass Surfer hier eine besondere Stellung einnehmen, da ihre Erfahrungen in den Wellen sie besonnen reagieren und nicht zu schnell in Panik geraten lassen. Oft fürchten sich Surfer nicht davor, an vorderster Front zu marschieren. Es ist eine unglaubliche Erfahrung, wilden Tieren zu begegnen, die dich verletzen oder zu Boden drücken können, sich aber dafür entscheiden, es nicht zu tun. Solche Erfahrungen vergrössern den Respekt und das Mitgefühl, das ich diesen Tieren entgegenbringe. Manchmal werde ich traurig, wenn ich Leute mit ähnlichen Erfahrungen treffe, die daraus nicht die geringste Motivation schöpfen. Wenn ich daran denke, wird mir bewusst, was für ein langer Weg es noch ist, bis wir alle Surfer dazu kriegen, aktiv zu werden.“
Gefragt, ob ihn das nicht manchmal etwas einsam fühlen lasse, antwortet Rasta: „Manchmal ja. Aber diese Momente sind kurz. Solche Momente gehen vorbei wie eine miese Welle beim Surfen. Du lässt sie einfach unter dir hindurchlaufen, denn mit Sicherheit werden noch mehr und noch bessere Wellen kommen.“ Wer Rasta bei seinem Kampf unterstützen will und weitere Infos zu Rasta und seiner Sache erhalten will, klickt auf www.surfersforcetaceans.com.
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