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Delight Alliance Surfboards steht für hochwertiges Surfboard-Shaping, nachhaltige Produktion und eine klare Philosophie abseits von Massenproduktion und Trends. Gerwin Andreas, der Kopf hinter der Marke, hat mit uns über sein aktuelles Team, Entwicklungen im River/Rapid-Surfen und seine ganz eigene Sicht auf Shapes, Styles und die Zukunft der Szene gesprochen.
Ein ehrliches Gespräch über Visionen, Qualität und warum es manchmal besser ist, nicht auf jeden Hype aufzuspringen.
Foto: Luca Jaenichen
Hallo Gerwin! Wie bist du eigentlich als Österreicher zum Surfboard-Shaper geworden?
Das war eine Verkettung unglücklicher Zufälle;) Ich habe damals als Snowboardlehrer gearbeitet und nach der Saison stand ich ohne Plan und ohne festen Job da und wusste nicht so recht, was ich mit meinem Sommer anfangen sollte. Irgendwann bin ich dann bei Delight Alliance Surfboards gelandet. Damals war das eine Mini-Firma – es wurden vielleicht 15 Boards im Jahr gebaut, alles nebenbei in einer Garage. Der Gründer, Dominik, hatte sich damals sogar seine erste CNC-Fräse selbst gebaut.
Er musste aber aufhören, weil er den elterlichen Betrieb übernehmen sollte. Und da hab ich dann gesagt:
„Okay, dann mach ich weiter.“
Mein Vorteil war, dass ich Sportgerätetechnik studiert habe – ich bin also ausgebildeter Sportgerätetechniker. Dadurch hatte ich einen technischen Hintergrund, was mir beim Surfboardbau eine ganz andere Herangehensweise ermöglicht hat als den klassischen Shapern.
Wann hast du die Firma übernommen?
Das war 2014, also vor inzwischen elf Jahren.
Wow, okay. Und wie lange lief Delight Alliance davor schon?
Seit 2007.
Ach, doch schon so lange!
Ja, das waren die Anfänge von Delight Alliance. Von Anfang an hatten wir die sogenannten HD-Rails und die Fix-Plugs – damals noch in einer anderen Version als heute. Das war damals schon einzigartig, hat Sinn gemacht und tut es immer noch. Wir waren wirklich die Ersten, die Rails und Plugs sinnvoll verstärkt haben.
Also stand bei Euch Innovation schon immer im Vordergrund?
Ja schon. Viele Shaper sind für mich eher Künstler oder Lebenskünstler, die Dinge so machen, wie sie immer schon gemacht wurden. Das war bei mir und bei uns nie der Fall. Wir machen Dinge, weil sie physikalisch Sinn ergeben oder weil sie durch Tests als funktionierend bestätigt wurden. Wir haben also einen technischen Zugang und konnten uns vieles durch Logik und Analyse erklären. Das hat schnell Früchte getragen – natürlich auch auf Basis des Know-hows, das bereits da war.
Ich würde sagen, wir sind ein fester Bestandteil der Riversurf-Szene in Deutschland, Österreich, der Schweiz – und mittlerweile sogar weltweit.