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Olympische Spiele

Tim Elter über Surfverbote und Olympia-Training

Sechs Wochen lang durfte Tim Elter auf den Kanaren nicht ins Wasser. Mittlerweile trainiert er aber in Frankreich für den Olympia-Nachwuchskader, erzählt er im Surfers-Interview.

Hallo Tim, alles gut bei dir? Wie fühlt sich die neue Freiheit an, nachdem du monatelang auf Fuerte fest saßest?

Ich bin vor allem sehr glücklich, wieder verreisen zu können. Normalerweise komme ich im Frühjahr regelmäßig von der Insel runter, um bei den WSL Pro Juniors oder QS in Europa teilzunehmen.

Wie lange lief auf den Kanaren der Lock Down?

Der Lock Down war in Spanien echt hart: Sechs Wochen lang konnte ich meine Freunde nicht sehen und gar nicht surfen. Ab dem 4. Mai durften wir dann wieder aufs Wasser, aber nur zwischen 6 und 10 Uhr und nach 20 Uhr. Man konnte außerdem kein Auto benutzen, um an die Spots zu kommen. Wir sind dann immer in der Dämmerung mit den Fahrrädern los, konnten zwei Stunden surfen und mussten aber um 10 Uhr wieder im Haus sein. Die Polizei hat streng kontrolliert, und auch Jugendliche, die danach noch mit mit den Boards unter dem Arm unterwegs waren, mit hohen Geldstrafen belegt. Teilweise über 600 Euro! Das Ganze war ziemlich absurd, zumal wir auf Fuerte kaum Coronafälle hatten.

Leider hat es bei einigen größeren Surf Brands massive Cuts beim Teamsponsoring gegeben. Hat es dich auch erwischt?

Den großen Surf-Brands ging es ja schon vor Corona nicht besonders gut, es war also nicht verwunderlich, dass alle massiv kürzen mussten. Bei Billabong hat es das halbe Team erwischt, mich auch. Bei fast allen Groms und Juniors, die ich kenne, wurde stark reduziert. Auch an Incentives zu kommen ist gerade schwierig: Keine Contests, keine Travel-Stories, keine guten Shots.

Zum Glück kam letzte Woche noch ein Deal als Ambassador für SRFace zustande, einem jungen Unternehmen aus Holland, das qualitativ hochwertige Wetsuits online zu moderaten Preisen anbietet.

Momentan bist du in Frankreich beim Olympia-Nachwuchskader-Training des DWV. Wer ist noch alles am Start?

Hier in Vieux-Boucau haben wir gerade neun intensive Trainingstage verbracht. Mit dabei waren meine Freunde Hugo Hermening und Marco Teichner, die ich ja von den Kanaren und einigen EMs und WMs kenne. Und natürlich Coach Martin Walz, der uns ganz schön zum Schwitzen gebracht hat. Ich habe zwei Tage danach immer noch Muskelkater.

Olympia-Nachwuchskader klingt ziemlich aufregend, auch wenn es in diesem Jahr nicht klappt. Gibt dir die Aussicht auf so ein Event noch mehr Motivation, hart zu trainieren?

Ja, auf jeden Fall! Das Training zielt darauf ab, uns den Übergang von den Juniorklassen in die Open zu erleichtern und dort so früh wie möglich gute Resultate zu erzielen. Der Gradmesser sind WSL QS, dort müssen wir die nächsten Jahre unseren Average Wave Score kontinuierlich nach oben bringen, um langfristig eine Chance auf eine Olympia-Quali zu haben.

Mit Martin Walz und Louwellyn Whittaker als Trainer seid ihr ziemlich gut aufgestellt. Merkst du bereits Fortschritte bei deinem Surfen?

Martin hat meine Performance schon verbessert, nicht nur im Surfen, sondern auch mental und körperlich. Auch Lou hat mir mit seinem Distance-Training sehr geholfen: Wir schicken ihm Clips von verschiedenen Wellen und Moves und er macht dann die Video-Analyse und schickt sie zurück, mit klarer Zielsetzung, was trainiert und verbessert werden muss. Ich kann nur sagen, dass die Beiden einen fantastischen Job machen!

Welche Contests stehen bei dir in nächster Zeit an, beziehungsweise gibt es überhaupt welche in naher Zukunft?

Die WSL QS wurden alle abgesagt, nur ein Pro Junior in Espinho im Oktober steht noch auf dem Programm. Bei der spanischen Federation gibt dann noch paar Open-Contests Anfang September, wo ich meine Chance auf ein gutes Ranking wahren will – und dann noch die Surf-DM im Herbst. Ich hoffe dass der DWV alles dran setzt, dieses Highlight des Jahres auch 2020 wieder möglich zu machen!

Man munkelt, du willst direkt in Frankreich bleiben für den Sommer. Sind diese Pläne schon spruchreif?

Oh, ja! Morgen gehe ich wieder zu Wavetours nach St. Girons, um dort bis September zu arbeiten und zu trainieren, da freue ich mich schon das ganze Jahr drauf!

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