Die Jungs von NOA Surfboards mischen seit mittlerweile drei Jahren den österreichischen und deutschen Surfmarkt auf.
Mit ihren innovativen Shapes gepaart mit High-End Materialien stehen die Boards für Haltbarkeit und Handarbeit. Wir haben uns mit dem Gründer Phillip beim Surfers Testival in Ebensee zusammengesetzt, um zu erfahren, wie es zur Gründung der Firma NOA Surfboards kam und wie man als “landlocked” Shaper das Handwerk des Shapens für sich entdecken kann.
Hier geht’s zum Podcast mit Noa Surfboards:
Hallo Phillip, vielleicht stellst du dich und deine Firma NOA Surfboards mal ganz kurz vor.
Phillip: Ich bin der Phillip Noa. Noa ist mein zweiter Name. Wir haben vor knapp 6 Jahren angefangen, für uns selber Surfboards zu bauen. Aus den ersten Surfboards für uns sind die ersten Boards für Freunde und Bekannte geworden. Irgendwann war ich dann fertig mit dem Studium und dann war die Entscheidung: Was mache ich jetzt? Ich habe USW mit Schwerpunkt BWL studiert, also Umweltsystemwissenschaften. Und habe mich eigentlich nicht wirklich in dem Bereich gesehen. Es hat sich dann angeboten, das Shapen professioneller aufzuziehen. Für mich war aber klar, dass ich es alleine nicht machen kann. Dann hat sich der Julian gefunden und er hat sich quasi erbarmt und hat zugesagt. Jetzt gibt es NOA Surfboards seit knapp drei Jahren.
Wie bist du denn überhaupt erst zum Surfen gekommen als Grazer Kind?
Phillip: Also bei mir war es so, dass meine Tante schon immer eine Surf-Fanatikerin war. Jedes Surf-Magazin (Anm. d. Red. auch unseres;), das man damals noch in Print gekriegt hat, hat sie zu Hause liegen gehabt. Sie hatte auch ein Fotobuch von Tahiti. Da habe ich immer durchgeblättert und irgendwie war klar – irgendwann muss ich surfen lernen. Es war für mich aber nicht wirklich möglich, am Ozean anzufangen. Ich habe kleinere Geschwister und meine Eltern wollten mit kleinen Kindern nicht unbedingt ans Meer mit Wellen. Deswegen habe ich dann nach monatelangem Betteln mal im Fluss surfen gehen dürfen.
Damals in Graz unter der Hauptbrücke, mitten in der Stadt. Es gab da noch eine ganz brauchbare Welle. Der erste Versuch als Zwölfjähriger ist dann leider kläglich gescheitert. Ich war wirklich komplett überfordert. Du musstest dich da an einem Seil festhalten und dann versuchen aufzustehen. Ich habe davor natürlich Pop-Up-Übungen im Trockenen probiert, aber dann hängst du da drin und es rauscht, es ist laut… Du hältst dich also so fest wie möglich und dann musst du auch noch aufstehen. Das war sehr frustrierend. Flusssurfen war dann erstmal für 2-3 Jahre gegessen. Aber mit dem Führerschein mit 17 ging es dann direkt los Richtung Atlantik. Dann bin ich tatsächlich darauf hängen geblieben.
Die Shapes von NOA Surfboards sehen sehr “ocean-inspired” aus. Ist das auch euer Ansatz gewesen? Das Ocean-Surfen auf stehende Wellen zu übersetzen?
Phillip: Ja, definitiv. Das hat auf jeden Fall eine große Rolle gespielt. Ich sehe auch nach wie vor, dass Flusssurfen das Meersurfen vielleicht nicht ersetzen kann, aber gerade das Boardgefühl sehr ähnlich ist. Auch wenn man es nicht direkt vergleichen kann, ist jede Minute auf einem Surfboard, eine Minute auf einem Board – egal ob im Fluss oder Meer.
Wir surfen auch oftmals die Surfboards, die wir auf dem Fluss surfen, in einer leicht modifizierten und hochskalierten Version am Meer. Es ist total abgefahren, weil du dich sofort wohlfühlst auf dem Brett, wenn du es vom Fluss gewohnt bist und das richtig für das Meer hochskalierst.
Das hat mich damals auch sehr überrascht, dass das vom Feeling so vergleichbar ist.