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River / Rapid Surfing

Rapid Surfari 2020: München – An Unexpected Turn

Was 2020 im Sommer geht, weiß eigentlich keiner so genau. Surfen? Hoffentlich! Aber wo.

Von hier aus ans Meer? Es ist kompliziert. Trotzdem, man hat den Wunsch etwas zu erleben. Neue Wellen surfen. Shapes in allen Formen und Farben auszuprobieren und dazu passend ein bisschen den eigenen Surfstyle entwickeln. Der Traum vom perfekten Surftrip wird immer so einer bleiben. Aber die Idee einer Surfari – das machen wir einfach auf Rapids real.

The boys got wood…

An Bord für die Rapid Surfari sind Janina Zeitler, Joshi Holy und als Coach, direkt von der portugiesischen Küste und auf Besuch in der zweiten Heimat, Marlon Lipke. Die Mischung machts. Dazu jede Menge Boards und Campervans, um immer möglichst nah am Spot zu sein – fertig ist die theoretische Laube.

Eine Rapid Surfari – so wie man auch schon x mal in Richtung Atlantik gestartet ist. Nur diesmal eben aus dem bayrischen Voralpenland mitten in den Alpenraum rein. Andere Wellen, ein bisschen experimentieren, selber Stoke.

Rapid Surfari 2020 - Janina ist on board
Joshi auch
und Matthias hosted an der E2 in München.

Eine Reise fängt da an, wo man es in der trauten Heimat einfach mal anders macht als bisher. Die E1 – die Eisbachwelle 1, die inzwischen jeder Touri von Wisconsin bis Kuala Lumpur kennt – ist in München Heimat von unzähligen Shortboardern.

Surfen auf einem Fluss in einem Style, so wie man Ihn aus den Promo-Videos der großen Surfbrands seit Ende der 8oer Jahre kennt. Die Centerfinne ist meist etwas kleiner, es überwiegen doch aber die Shortboards zwischen 4’8 und 5’8 im Thruster Set Up und der dazu passende aggressive Surf-Stil.

Beide Füße fest auf dem Board positioniert, der eine etwas offener in der Schulter, die andere etwas paralleler über dem Rail – Janina Zeitler und Joshi Holy sind definitiv aus dieser Vollgasschule des Surfens.

Ein klassischer Zeitler „Dab”

Sie hat die Rapid Surf League 2018 und unzählige City Wave Events gewonnen. Er nimmt das mit den Events nicht ganz so ernst, wohl aber mit den Manövern und zeigt deswegen immer und überall, was mit einem Surfboard auf einer stehenden Welle möglich ist und wie Rapid Surfing inspiriert von progressivem High Performance Surfing aussehen soll.

Das alles einmal hinten anzustellen, und von 5’0 und 5’4 auf 7’0 plus umzusteigen, wäre jetzt unter normalen Umständen nicht auf Janinas und Joshis Programm gestanden.

Ui, 13.50 – jetzt Zack-Zack, gleich isch Abifeier.

Die waren eher in froher Erwartung von Marlon Lipke als Shortboard-Coach mit World Surf League Erfahrung. Der war allerdings noch bei der Anreise und die unerwartete Wendung zum Auftakt Tag der Rapid Surfari präsentierte sich dann in Form von Matthias Ramoser – der Isarkatze.

Style kann man nicht kaufen. So einfach isses – die Isarkatze trimt und stept..

Matthias ist schon ewig Teil der Münchner Surfszene. Allerdings auch seit jeher in einer Sonderrolle. Denn er surft ausschließlich hoch-volumige und längere Boards, über die man mit schnellen Schritten und ohne eindeutiges regular oder goofy von Nose nach Tail und vom linken aufs Rechte Rail kommt. Dabei muss die Welle gar nicht so viel Power haben wie die E1 neben dem Haus der Kunst. Die Eisbachwelle 2 – sprich E2 – ist viel mehr nach seinem Geschmack. Genau wie die vielen Greenwater Rapids auf der freien Isar, die Matthias das ganze Jahr über mit seinen beiden Töchtern auf Longboards und SUPs unsicher macht.

…und macht den Dora-Shuffle.

Longboarden auf der E2, oder später die Session mit dem Single Fin in Ebensee, haben mir gezeigt, wie breit gefächert der Sport Surfen ist und dass man das alles auch auf Rapids machen kann. Geil!

Joshi Holy

Immer mit „maximal entspanntem“ Style und auf der Welle natürlich nie mit Paddel. Es geht bei den Boards immer nur darum, das richtige Volumen und Fin Set Up zu finden, um mit Trim am Start und schnellen Schritten auf dem Brett unterwegs zu sein. Aktuell surft Matthias Vollholz Shapes, die Ihm zwei befreundete Schreiner mit Surf-Faible angefertigt haben.

Nicht ganz leicht die Dinger und sicher nicht für Leute die Industriestandards kaufen. Aber unter seinen Füßen eben auch sehr flott und zweckdienlich.

Langes Board...
anderer Puls...
Know your Stoke.

 

Es pisst wie aus Eimern. Es weniger vulgär zu beschreiben wäre total unpassend. Der Stimmung tut es keinen Abbruch, die Neos waren ja schon drauf bevor es losging. Matthias hat kurz erklärt was beim Longboarding auf Rapids geht und surft Janina und Joshi jetzt eine Runde vor, was wirklich geht.

Sharing is Caring…

Manchmal schaut man Matthias beim Surfen zu und fragt sich, warum diese Spielart von Rapid Surfing nicht wesentlich verbreiteter ist? Die Wellen zu finden sollte grade auf offenen Gewässern vergleichsweise einfach sein und dass die Sache Spaß macht, davon kann man sich ziemlich leicht selber überzeugen. Zumindest was den Trim angeht.

Dann mit den ersten Cross-Steps in Richtung Nose und zurück zu kommen, parallel im Brett zu stehen und aus allen Positionen heraus Turns fahren zu können, das braucht natürlich länger. Im Fall von Joshi 3 Wellen. Aber der hatte auch schon ein bisschen Erfahrung im Meer sammeln können.

Der Eisbach ist für mich etwas ganz Besonderes, weil er eine Mischung aus allem ist. Der Bach liegt mitten in der Innenstadt, es gibt die „Goldene Bar“, „Fräulein Grüneis“ und viel Natur im Englischen Garten zum Chillen.

– Janina Zeitler

Janina pusht wie gewohnt das Rail und kommt erst einmal nicht so gut hin. „Ein bisschen mehr dirigieren und laufen lassen, ein bisschen weniger Puls“ – schon wird’s besser.

Beide haben auf einmal wieder Spaß auf einer Welle, die sie als Anfänger und Grommets gesurft sind und sich dann als Fortgeschrittene geschworen haben nie mehr zu surfen. E1 ist eh viel geiler… aber halt nur auf dem Shortboard. Ordentlich Liter-Volumen pro Kilogramm Gewicht des Surfers und jede Welle bekommt Drive.

Diese Wahrheit soll sich in den kommenden Tagen noch bestätigen. Hier und heute fangen Joshi und Janina an, sich auf Ihre Anfängerwelle neu einzugrooven. Guter Start!

„Lippi-Leu“. Marlon steht am Eisbach. Gestern noch Regen, heute volle Sonne. Portugiesischer Direktimport über den Campervans aus Schlaaand, in die ein paar kleine Taschen mit Klamotten, ein Koffer mit „Produkten“, Zelte und Isomatten, Simons Kameraausrüstung und jede Menge Boards reingeschmissen werden.

Während die Rapid Surfari Crew für die Abreise packt, kommt von der E1 lautes Klopfen zum Parkplatz am Haus der Kunst herunter. Tao Schirrmacher, Lukas Brunner, Laura Haustein, Lenny Weinhold, Manuel Kronfeldner und Joshis Bruder Luca Holy sind am Start und Surfen eine Session.

Einmal Rapid, einmal Oceanic – zwei von den Besten! Lukas Brunner und Marlon Lipke.

Es geht ab. Und trotz aller Lust auf die Straße zu kommen, einmal kurz abkühlen muss auf jeden Fall sein. Janina setzt kurz mal den Ton für die kommenden Tage. Totale Zerstörung. Joshi battlet sich mit seinem Bruder über den Kicker an der Holzseite und dann sperrt Lukas den Laden wie üblich zu. Frechheit.

Marlon staunt, während er sich an seine Trademark Hacks herantastet. Noch ein bisschen wobbely auf ungewohntem Geläuf. Aber kommt schon! Bamm! Der erste backside Snap der voll in der Pocket sitzt.

Lukas Brunner
Tao Schirrmacher
Laura Haustein

Um reinzukommen? Ein Board das gut floated, Breite hat und nicht zu groß ist. Und dann einfach mit dem Flow gehen und sich Zeit lassen bevor man den ersten Turn fährt… das Geile ist, man kann echt viel Flow auf diesen Wellen haben!

– Marlon Lipke

Die kleine Rampe springt freudig im Takt dazu aus dem Wasser. Die große ist schon länger nicht drin. Mehr Bumps, mehr Ollies, weniger lange Warten. Tao grinst und haut noch einen Early raus. Schade, dass nicht alle Zeit haben mitzukommen. Aber das wird auf jeden Fall geil die kommenden Tage. Zwei Busse, ein Ziel. Abfahrt aus München, next Stop: Ebensee.

Film & Foto: Simon Fitz
Text: Christian Bach 

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