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Quiksilver Pro Gold Coast


Australia
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Marlon Lipke hat seinen ersten WCT-Event an der australischen Gold Coast hinter sich. Was er dort erlebt hat, wie seine Gefühle aussahen und wie es hinter den Kulissen eines solchen Mega-Contests aussieht, erzählt euch Marlon selbst: Hier kommt sein Tourbericht!

Es war schon ein recht seltsames Gefühl, als ich meine Boards packte, meinen Eltern auf Wiedersehen sagte und mit meinem Bruder Melvin und zwei Freunden in Lagos ins Flugzeug nach Coolangatta stieg. Als ob ich so etwas vorher noch nie gemacht hätte. Und genau das war es: Ich hatte es vorher noch nie gemacht. Ich war noch nie in einen Flieger gestiegen, um zu einem ASP World Tour Contest zu fliegen. Und da war sie wieder – die Gewissheit, dass ich es tatsächlich geschafft hatte. Ich hatte mich für die besten 45 Surfer der Welt qualifiziert.

Doch wenn ich ehrlich bin, habe ich es wirklich erst dann geglaubt, als ich mir in D’bah meinen Weg in die Contest-Area bahnte und mein Lycra abholte. Erst als ich dieses – anders als die WQS-Lycras – gut passende und eng anliegende schwarze Leibchen überzog, erst dann wurde es mir klar. Und diese Klarheit ging mir sofort in die Beine. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich in meinem ersten Lauf ganz schön nervös war. Als ich da so draussen sass neben Adrian, einem guten Freund von mir, und Heitor Alves, der den Lauf letztlich gewonnen hat, und an den Strand blickte, war das schon ein ganz besonderer Moment. Überall Menschen und kurz nach mir sollten die Top Seeds ins Wasser gehen: Kelly, Parko, Taj… Immer wieder hörte ich die Sprecher vom „ersten Deutschen auf der Tour“ sprechen. Der Lauf selbst verging schliesslich rasend schnell.

Für mich ist bei solchen Contests unheimlich wichtig, während der wettkampffreien Tage abgelenkt zu sein. Bei ein paar der letzten wichtigen WQS Events habe ich immer vor meinen Läufen am Strand ein bisschen Ballhochhalten gespielt. Es ist einfach wichtig, sich nicht zu sehr mit dem ganzen Wettkampf zu beschäftigen, sonst macht man sich nur wahnsinnig. Deshalb war es super, meinen Bruder und meine Freunde James und Lars dabeizuhaben. Wenn kein Contest war, sind wir durch die Gegend gefahren, waren in einem Koala Park, sind in den Süden zum Surfen gefahren. Unsere liebste Freizeitbeschäftigung war allerdings Fussballtennis. Wir hatten vor unserem Apartment einen kleinen Miniaturtennisplatz, auf dem wir mit einem Fussball stundenlang Tennis gespielt haben. Fragt mal Quirin und Melvin nach ihrer Niederlage gegen Marc Lacomare und Michel Bourez: Deutschland verliert gegen Frankreich, ganz bitter… Alledrdings ist die Gold Coast auch eine riesige Vergnügungsmeile und die Jungs kamen nachts öfter mal relativ spät nach Hause. Wer meinen Bruder kennt, weiss, was ich meine… Schlafen war da manchmal gar nicht so einfach.

Die zweite Runde fand dann wieder in D’bah statt und leider musste ich aufgrund Luke Stedmans Absage (seine Frau Malia hat ein Kind bekommen) wieder gegen meinen Freund und Hurley-Teamkollegen Adrian Buchan surfen. Die Wellen waren gar nicht schlecht, aber ich war immer noch ziemlich nervös. Was ich diesem zweiten Lauf entnehmen konnte, war trotz der Niederlage eigentlich nur positiv. Dass ich am Ende der Welle nicht stürzen darf, ist klar. Ausserdem habe ich gemerkt, dass die Punktrichter meine Turns, wenn ich sie dann mal richtig reinhaue, definitiv mögen, denn ich hatte auf meinen besseren Wellen trotz der Stürze am Ende eine ziemlich hohe Punktzahl. Jetzt heisst es weiter Erfahrung sammeln, den Besten der Besten was abschauen und alles geben.

Mittlerweile bin ich wieder zu Hause, habe neue Bretter bekommen und bin fast schon wieder auf dem Weg nach Bells Beach. Ich habe mich entschieden, mich zu Beginn der Saison zu 100 Prozent auf die World Tour zu konzentrieren und keine WQS Contests zu surfen.

Ich habe noch weitere Bretter bei Chilli in Sydney bestellt, die sie mir dann direkt nach Bells schicken werden. In Bells werde ich mit Tiago [Pires] abhängen und mich gut vorbereiten, denn ich war dort noch nie surfen. Vor dem Contest habe ich sechs Tage Zeit. Pat [O’Connell], mein Teammanager bei Hurley, hat mir in Snapper gesagt, dass Bells eine ziemlich komische Welle ist. Man muss permanent down the line schauen, um wirklich genau zu checken, was die Welle macht. Aber Bells ist auch eine Welle, die für Surfer gut ist, die mit viel Kraft surfen. Occy war in Bells immer sehr gut und ich werde versuchen, ihm nachzueifern. Dann wollen wir mal hoffen, dass alles gut läuft. Wir sehen uns dann in der nächsten Ausgabe! Marlon

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