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German Surfing 2.0

Deutsches Surfen macht gerade eine gewaltige Entwicklung durch. Unsere üblichen Verdächtigen Marlon Lipke und Nikolaus von Rupp heben uns in der internationalen Szene immer weiter hervor, ein viel versprechender frischer Wind weht durch den DWV, mehr und mehr deutsche Fotografen verdienen ihr Geld mit ihrer Leidenschaft, Surfboard-Marken wie Norden, Bufo und Buster setzen sich an Europas Küsten durch und nun das: Wir haben unsere ersten drei Big-Wave-Surfer! Michael Mohr, Sebastian Steudtner und Alexander Zirke, alle made in Germany, beweisen, dass man nicht auf Hawaii geboren sein muss, um sich mit den grössten Wellen dieser Erde zu messen.

Surfers: Hi Sebastian! Für alle, die nicht kennen, beschreib dich bitte in ein paar Sätzen: Wer bist du, was machst du etc.?
Sebastian Steudtner: Ich heisse Sebastian Steudtner, bin 22 Jahre alt und wohne abwechselnd in Nürnberg, in Wien und in Haiku auf Maui. Mein Lebensmittelpunkt ist das Towin-Surfen. Ich trainiere hart, um in naher Zukunft der weltbeste Tow Surfer zu sein. Zusätzlich drehe und produziere ich momentan meinen ersten Big-Wave-Surf-Film, der voraussichtlich im Sommer 2008 im Zuge einer Filmtour im deutschsprachigen Raum präsentiert wird.

Du kommst aus Nürnberg – nicht gerade die besten Bedingungen, um Tow-Surfer zu werden, oder?
Sicherlich ist es leichter, wenn man gleich auf Maui geboren wird. Trotzdem: Ob man Big-Wave-Surfer wird, ist keine geografische Frage, sondern Einstellungssache. Wenn der Entschluss und der Wille da sind, ist es völlig egal, woher man kommt.

Name: Sebastian Steudtner – Geburtstag: 04.05.1985 – Geburtsort: Esslingen am Neckar – Wohnort: Nürnberg, Wien – Inkubationszeit: Tow-in-Surfen mit 18 Jahren – verdient tägliches Brot mit: dem Bau von Swimmingpools – bekommt feuchte Träume bei: schnellen Autos und Frauen – grösster Held: meine Mom und Dr. Radosav Djukic, bester Konditionstrainer der Welt. – Stance: goofy – Grösse: 173 cm – Gewicht: 76 kg – Schuhgrösse: 44 ½ – Sponsoren: keine Sponsoren

Wirst du als Deutscher anders an den Big Wave Spots Hawaiis behandelt?
Wie für viele andere, die nach Hawaii kommen, ist es auch für mich selbstverständlich, mich dort als Gast angemessen zu verhalten. Man muss immer bedenken: Die Hawaiianer haben viele Probleme im sozialen Bereich: Armut, Drogen, Arbeitslosigkeit, solche Dinge. Und dann werden sie jeden Winter von Surfern aus aller Welt überflutet, die häufig mit einer unglaublichen Arroganz und Respektlosigkeit anrücken. Natürlich führt das zu Konflikten, die schnell in Gewalt enden. Das ist wirklich so und die Geschichten, die man zum Thema Localism hört, haben einen wahren Kern. Zu meinem eigenen Fall kann ich nur sagen, dass ich mir durch mein respektvolles, aber auch entschlossenes Auftreten nach einiger Zeit eine gute Position geschaffen habe. Ausserdem habe ich mit meiner Gastfamilie auf Hawaii eine sehr einflussreiche Familie an meiner Seite, das hilft schon sehr.

Wann sollte deiner Meinung nach der Schritt vom Paddle- zum Tow-Surfen kommen?
Wenn man im Paddle-Surfen genug Erfahrung hat und sich für Grösseres bereit fühlt. Dann sollte man sich zuerst einmal auf Flachwasser hinter dem Jetski an die hohen Geschwindigkeiten gewöhnen, die man zum Big-Wave-Surfen benötigt. Das ist nämlich der Schlüssel: hohe Geschwindigkeiten auf dem Board sicher zu beherrschen. Beim Snowboarden kann man das übrigens in hiesigen Breiten ziemlich gut trainieren.

Welches Board würdest du empfehlen, wenn man mit dem Big-Wave-Surfen anfangen will?
Ein Tow-Board sollte zwei Eigenschaften besitzen: hohe Geschwindigkeit und hohe Laufruhe. Für diese Laufruhe muss das Board vergleichsweise schwer sein und relativ viel Flex haben. Zu steife Boards werden auf dem kabbeligen Face zu unruhig. Ich fahre ein 6’1“ Bufo Tow-Board mit der revolutionären Hydroflex-Technologie.

Wie bereitest du dich auf eine Session vor?
Im Sommer absolviere ich das gleiche Aufbautraining wie Profi-Alpinskifahrer. Die Belastungen im Alpinski sind mit denen im Big-Wave-Surfen durchaus vergleichbar. Als einer der renommiertesten Konditionstrainer Europas gibt Dr. Radosav Djukic mir viele unverzichtbare Tipps. Was man auf Fotos und in Filmen nicht gleich wahrnimmt: Beim Tow-Surfen in Jaws surft man mit circa 60 bis 70 km/h über ein meist sehr kabbeliges Face. Das fühlt sich in etwa so an, als würde man mit dem Snowboard eine Buckelpiste runterfahren. Deshalb müssen die Beine, der Rücken und der Rumpf so stark wie möglich sein. Dafür mache ich Kniebeugen mit 140 Kilogramm Gewicht und Beinpressen mit 320 Kilo. Ich bin diesen Sommer schätzungsweise 4.000 Kilometer Fahrrad gefahren und 1.400 Kilometer gelaufen. Meine Atmung trainiere ich mit speziell auf das Tow-Surfen angepassten Übungen aus dem Apnoetauchen. Mein Tieftauchrekord im Apnoetauchen liegt bei 42 Metern, bei der statischen Apnoe halte ich vier Minuten die Luft an.

Und so trainiert macht es dir nichts aus, von einer grossen Welle überrollt zu werden?
Doch, es macht mir was aus. Und selbst nach einigen Jahren Erfahrung und trotz professionellem Training fühlt sich ein Wipe-out immer noch sehr unangenehm an. Die Krafteinwirkung des Wassers ist einfach unglaublich, es ist wahnsinnig laut und in Teahupoo zum Beispiel ist das Riff brutal flach. Ein gutes körperliches Training ist die beste Medizin gegen Wipe-outs. Aber man sollte dem Wipe-out nicht zu viele Gedanken widmen – vor dem Surfen nicht und während des Surfens schon gar nicht.

Gibt es Tricks, nicht in Panik zu verfallen?
Ja, wenn man gut trainiert ist, sorgen die körperlichen Reflexe schon dafür, dass man den Waschgang gut übersteht. Das grössere Problem ist die Psyche. Wenn man gewaschen wird, muss man ihr einen Zufluchtsort schaffen, an den sich die Gedanken zurückziehen können. Diesen Ort nennt man „happy place“. Mein Happy Place war zum Beispiel eine Person, die mir sehr nahe stand und die ich sehr gemocht habe. Diesen „Ort“ muss man sich im Training immer wieder ins Gedächtnis rufen. Das übt man eine Weile, bis man in einer Stresssituation ganz automatisch an etwas Schönes denkt. Wenn die Panik dann doch durchschlägt, muss man sich im Gedanken ein lautes „Stopp!“ zurufen. Das unterbindet die Panikattacke und man kann die Gedanken wieder sammeln und sinnvolle Massnahmen ergreifen.

Wo bist du deine bisher grösste Welle gesurft?
Mein grösster Tag in Jaws war der 15. Dezember 2004. Der Swell war so immens gross, dass eine einzelne Setwelle auf 20 Kilometern Küstenlinie gleichzeitig brach! Meistens brechen die Wellen in Peahi etwa 200 Meter vom Ufer entfernt, bei diesem Swell brachen sie schon 400 Meter vor der Steilküste. Meine Welle war schätzungsweise 19 Meter hoch. In Teahupoo bin ich am 11. September 2005 eine Achtmeterwelle gesurft. Vergleichbar sind Jaws und Teahupoo eigentlich nicht. Jaws ist hoch, schnell und der Run auf einer Welle ist vergleichsweise lang. Teahupoo ist kleiner, der Run dauert nur wenige Sekunden und gleicht eher einem freien Fall, dafür ist die Welle deutlich kompakter und druckvoller. Teahupoo ist für mich auch deshalb so besonders, weil ich dort gleich auf meiner ersten Welle einen Waschgang erlebt habe, den ich meinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde. Ich habe damals eine Zahnverletzung davongetragen, der Zahn hat sich in dem warmen, bakterienhaltigen Wasser dick entzündet. Ein gelungener Wellenritt ist dort für mich also aus mehreren Gründen ein tolles Gefühl.

Und was war die haarigste Situation, in der du dich bisher befunden hast?
Am Strand vor einer Steilküste auf Maui wurde ich einmal plötzlich von einem riesigen Set überrascht. Die Wellen haben aus heiterem Himmel den Strand überflutet und mich in eine kleine Höhle am Fuss der Klippe gepresst. Das war schon ziemlich grenzwertig, aber Todesangst oder gar eine Nahtoderfahrung hatte ich noch nie beim Surfen. Die grösseren Gefahren lauerten bis jetzt an Land.

Was muss dein Tow-Partner besitzen, damit du dich bedingungslos von ihm in die Wellen ziehen lässt?
Einen hawaiianischen Pass, in dem der Name Nelson Armitage Jr. steht! Grundsätzlich achtet man bei der Wahl des Tow-Partners auf folgende Eigenschaften: Der Jetski-Fahrer sollte möglichst viel Erfahrung im Lesen der Wellen mitbringen und die eigenen Fähigkeiten und die des Surfers realistisch einschätzen können. Im Line-up von Peahi herrscht oft Hochbetrieb; der Fahrer muss sich also gegen die anderen Teams durchsetzen können, sonst erwischt man nie eine Welle.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Ich möchte weiter meinen Weggehen und langfristig bester TowSurfer der Welt werden. Neben meinem sportlichen Ehrgeiz möchte ich aber vor allem menschlich wachsen und mein Surfen mit anderen teilen. Das ist mir sehr wichtig. Durch meine Filme bringe ich möglichst vielen Menschen die Schönheit und Eleganz des BigWave-Surfens näher. Damit kann ich sie vielleicht motivieren, grosse Herausforderungen anzugehen und das eigene Leben etwas aufregender und intensiver zu leben.

Surfers: Hi Alexander! Für die, die nicht kennen, beschreib dich bitte in ein paar Sätzen: Wer bist du, was machst du etc.?
Alex: Ich bin in Freiburg im Breisgau geboren, lebe aber seit meinem ersten Lebensjahr auf Teneriffa. Wer mich kennt, weiss, dass ich ein ganz normaler Junge bin. Wenn ich könnte, würde ich am liebsten lange ausschlafen, anschliessend den ganzen Tag surfen gehen und am Wochenende mit meinen Jungs feiern gehen. Aber leider lässt sich so nicht wirklich Ged verdienen, daher bestimmt die Arbeit meinen Alltag. Am Wochenende hoffe ich auf gute Wellen und freu mich zu Tode, wenn der Forecast sagt, dass es gross genug zum TowSurfen wird.

Vor deinem Auftritt bei der Deutschen Meisterschaft hatte ich noch nie von dir gehört. Wie kommt’s? Hattest du schon in anderen Magazinen/Medien Publikationen?
Ja, ich hatte bereits einige Publikationen in verschiedenen Surf-Magazinen und auch schon im Fernsehen.

Wie bist du zu deinen Sponsoren gekommen?
Durch meinen Freund, den Besitzer des „Soul Grind“-Surf-Shop. Ihm habe ich alles zu verdanken, was mit dem Thema Surfen zu tun hat.

Du lebst auf den Kanaren, wo die Spots bekanntlich extrem behütet werden. Wie haben die Locals reagiert, als eines Tages ein Deutscher mit ihnen den Line-up teilte?
Das war kein Problem, da ich hier gross geworden bin. Meine Familie ist ja schon sehr früh mit mir hierhin ausgewandert. Somit bin ich einer von den Locals.

Gib uns mal Tipps: Wie sollte man anfangen, wenn man Big Waves surfen will?
Du solltest auf alles vorbereitet sein und eine gute Kondition haben, um bei längeren Hold-downs die nötige Luft zu haben.

Welches Board würdest du empfehlen, wenn man mit dem Big-Wave-Surfen anfangen will?
Das muss jeder für sich selbst herausfinden, je nach Wellengrösse. Ich habe damals beim Tow-in Surfen mit einem 5’11“ angefangen.Wie bereitest du dich auf eine Session vor?Ich versuch, mich nicht zu stressen, esse gut und achte darauf, dass ich meine acht Stunden Schlaf bekomme. Dann kann kommen, was will.

Was reizt dich mehr: in dicke Wellen zu paddeln oder dich reinziehen zu lassen?
Paddeln, das ist doch um einiges fordernder.

Macht es dir nichts aus, von einer grossen Welle überrollt zu werden?
Doch. Aber wenn es sein soll, dann soll es eben sein… [lacht]

Gibt es Tricks, um nicht in Panik zu verfallen?
Ja, den gibt es. Mein persönlicher Trick ist, unter Wasser zu lachen. Das hilft mir komischerweise, um nicht durchzudrehen.

Wo bist du deine bisher grösste Welle gesurft?
Im Norden von Teneriffa.

Name: Mario Alexander Zirke – Geburtstag: 17.03.1986 – Geburtsort: Freiburg im Breisgau – Wohnort: Teneriffa – Inkubationszeit: als ich acht oder neun war – verdient tägliches brot mit: Tauchstunden und als Surflehrer – bekommt feuchte Träume bei: einem Forecast für dicke Wellen bei Offshore – grösster Held: Chini, ein sehr guter Freund, schenkte mir mit elf Jahren mein erstes Surfboard, dadurch verdankte ich ihm alles – Stance: goofy – Grösse:

195 cm – Gewicht: 75 kg – Schuhgrösse: 45 – Sponsoren: Reef, Ocean & Earth, Moor Surfboards, Soul Grind Surf Shop

Bekommst du so einfach von der Arbeit frei, wenn der Forecast viel versprechend ist?
Ja, wenn der Forecast viel versprechend ist, bekomme ich ohne Probleme frei.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Gesund und fröhlich bleiben, wie ich es im Moment bin!

Surfers: Servus Michi, dasselbe wie bei den beiden anderen Jungs: Beschreib dich bitte kurz in wenigen Sätzen: Wer bist du, was machst du etc.?
Michi Mohr: Ich bin 30 Jahre alt, lebe in München und arbeite als Retail Manager bei Planet Sports. Seit etwa sechs Jahren surfe ich grosse Wellen und habe vor zwei Jahren mit dem Tow-in-Surfen angefangen. Seitdem richte ich meinen Urlaub bzw. meine freie Zeit danach aus, „tracke“ Swells im Atlantik und versuche, sie auf Kurz-Trips an einem guten Spot abzupassen. Im Sommer bin ich täglich am Eisbach hier in München.

Hast du das Surfen im Eisbach gelernt oder im Meer?
Etwa zeitgleich. Ich habe an der Flosslände angefangen zu surfen und bin im selben Jahr nach Portugal geflogen und habe es dort versucht. Damals kannte ich mich natürlich überhaupt nicht aus und man verkaufte mir eine 7’0er-Gun, was die Anfänge recht schwierig machte… [lacht]

Dadurch, dass du in Deutschland lebst, hast du die gleichen Probleme wie die meisten von uns: Surfen ist eher ein Urlaubsding als ein Sport, den man täglich ausübt, und deshalb gerät Otto Normal-Surfer schon oft in kopfhohen Wellen an seine Grenzen. Wie kam es dazu, dass du irgendwann grössere Wellen surfen wolltest?
Ich hatte den Drang und das Glück, längere Zeit am Meer verbringen zu können. So kam es, dass ich eine Weile in Portugal und Australien gewohnt habe. Im Laufe der Zeit tastete ich mich an immer höhere Wellen ran und fand meine Leidenschaft darin. 2001 war ich auf meinem ersten Indo Boat Trip. Wir kamen nach Scar Reef, einer Heavy Left, die drei-, viermal über kopfhoch brach, und ausser einem Kalifornier und mir surfte keiner der 25 Leute die Wellen. Da wusste ich, dass das die richtige Veranstaltung für mich war… [lacht] Mittlerweile versuche ich, immer da zu sein, wo es gerade richtig abgeht, also am Atlantik im Winter und in West- oder Südaustralien in unserem Sommer.

Gib uns mal Tipps: Wie sollte man anfangen, wenn man Big Waves surfen will?
Man sollte versuchen, möglichst oft in grösseren Wellen zu surfen. Das sind vielleicht am Anfang für einen schon sechs Fuss, dann irgendwann acht und später vielleicht 20 oder mehr. Ich denke, es ist ähnlich wie bei guten Snowboardern mit dem Springen grosser Kicker: Du kannst nicht wirklich einen Step auslassen. Viele könnten vielleicht einen Drop auf einer 15-Fuss-Welle stehen, denn im Endeffekt ist es ja auch nur ein Takeoff, allerdings muss man stets auch für die Konsequenzen bereit sein. Also sollte man besser seine Fähigkeiten richtig einschätzen und ehrlich zu sich selbst sein.

Welches Board würdest du empfehlen, wenn man mit dem BigWave-Surfen anfangen will?
Ein schönes Allround Travel SemiGun, vielleicht 7’0“ bis 7’2“, Rounded Pin, das man in vielen verschiedenen Wellen surfen kann. Und dann nach oben aufbauen: 7’6“, 8’0“ usw.

Wie bereitest du dich auf eine Session vor?
Das kommt etwas darauf an, ob Tow-Session oder Paddle-in. An einem grossen Paddle-in-Tag sehe ich mir meistens die Wellen eine Weile an, checke, wie consistent der Swell ist, wie häufig die Sets kommen und wie viele Wellen ein Set hat. Das ist ziemlich elementar, wenn man in eine blöde Situation kommt. Ein- und Ausstieg ist auch immer ein Thema bei hohen Bedingungen an Points oder Riffen. Beim Tow-Surfen muss man meist mit dem Fernglas checken, da viele der Outer Reefs sehr weit draussen sind. Da heisst es eher, das Material doppelt durchzuchecken, den Jetski klarzumachen und dann raus. Mit dem Jetski hat man draussen die beste Übersicht und kann den ganzen Line-up sehr schnell abchecken.

Was reizt dich mehr: in dicke Wellen zu paddeln oder dich reinziehen zu lassen?
Eigentlich beides. Ich habe gerade mein neues 9’6“ Hawaiian Gun bekommen und freu mich schon drauf, damit einige dicke Dinger anzupaddeln. Der Rush ist manchmal etwas grösser.

Hast du keine Angst vor langen Hold-downs?
Es wäre wohl gelogen zu sagen, dass es einem nichts ausmachen würde, aber ich sehe es immer als Teil des Sports. Wenn man ernsthaft grosse Wellen surfen will, wird man zu 100 Prozent auch einige schlechte Erfahrungen machen. Da ich allerdings mein halbes Leben Leistungsschwimmer war, mache ich mir nicht wirklich Sorgen um Luft oder meine Fitness im Wasser. Ich bin mal grosse Wellen mit Pulsmesser gesurft, um herauszufinden, was im Körper abgeht: Der Puls war am höchsten nach dem Drop, am zweithöchsten beim Rauspaddeln in den Line-up und bei gerade mal 115, nachdem fünfmal hintereinander 20 Fuss Weisswasser über mich gerollt sind, was ein beruhigendes Zeichen war.

Name: Michi Mohr – Geburtstag: 16.10.1977 – Geburtsort: München – Wohnort: München – Inkubationszeit: 16 Jahre – verdient tägliches Brot als: Retail Manager bei Planet Sports – bekommt feuchte Träume bei: einem leeren Spot mit soliden Rechtswellen, einer Section für Cutbacks und einer Inside, die barrelt – grösster Held: Ross Clarke-Jones, Garrett McNamara und Mark Phipps – Stance: goofy – Grösse: 190 cm – Gewicht: 95 kg – Schuhgrösse: 50 – Sponsoren: Quiksilver, Planet-Sports.com, Skulllcandy, Light Surfboards, Himaya, Sueños

Wo bist du deine bisher grösste Welle gesurft?
Tow-in: 18 bis 20 Foot Australian, also vielleicht 40-Fuss-Faces in Südaustralien. Paddle-in: etwa dieselbe Grösse, Jardim do Mar, Madeira.

Was war die haarigste Situation, in der du dich befunden hast?
Natürlich hatte ich schon längere Hold-downs, aber bisher nichts wirklich ganz Krasses. Ein paar spezielle Momente gab es aber schon. Zum Beispiel schaffte ich den Drop auf einer grossen Welle in West-Oz nicht und wurde von der Wucht des Wassers so durchgeprügelt, dass es meinen Neo an fast allen Nähten komplett zerrissen hat… Ich weiss nicht, wie so etwas geht, aber ich dachte, mich hätte ein Truck überfahren!

Bekommst du einfach von der Arbeit frei, wenn der Forecast sagt, dass in ein paar Tagen was Grosses auf Europas Küsten zurollt?
Na ja, ich glaube, das ist bei den meisten Jobs schwierig. Allerdings habe ich Glück mit meiner Firma. Meine beiden Bosse surfen selbst und unterstützen mich auch dabei. Weil wir ein Boardsport-Unternehmen sind, ist das nötige Verständnis da, immer natürlich unter der Premisse, dass alles läuft und die nötigen Vorbereitungen für die anstehenden Projekte und Jobs getroffen wurden.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Ich möchte natürlich so viele grosse Wellen wie möglich surfen, mein Surfen weiterentwickeln und meine Grenzen austesten. Ich habe eben mit meinem guten Travel-Mate und Fotografen Andi Foxx einen 1200er-Jetski gekauft und hoffe, dass wir, also Andi, Sebastian Steudtner und ich, ihn oft zum Einsatz bringen können.

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