Mundaka hat dieses Jahr vom 29. September bis 12. Oktober zwei Sieger hervorgebracht. Zum einen C.J. Hobgood, der zu Recht den Billabong Pro Mundaka gewonnen hat, und zum anderen Kelly Slater, der sich frühzeitig seinen neunten Weltmeistertitel greifen konnte. Adrian „Ace“ Buchan, der King Kelly in Frankreich noch einen Strich durch dessen Rechnung zog, wurde Dritter, und weil „Ace“ ja ab sofort zur SURFERS-Crew gehört, interviewten wir ihn, um uns über diesen neunten Stopp der ASP-Tour zu informieren.
Surfers: Ace, herzlichen Glückwunsch noch mal zu deinem Sieg in Frankreich und deinem starken dritten Platz hier beim Billabong Pro Mundaka! Gibt es da etwas, was dich in unseren Euro-Wellen stärker surfen lässt?
Adrian: Ich weiss nicht. Vielleicht ist hier ein bisschen Öl im Wasser, das es besser flutschen lässt. Wie ich ja einige Seiten zuvor schon schrieb, liebe ich Europa und die Wellen hier sind ziemlich ähnlich wie die, die ich zu Hause surfe.
Kelly Slater ist zum neunten Mal Weltmeister geworden. Er ist jetzt in einer Person der jüngste und älteste Weltmeister aller Zeiten. Wie war es für dich, diesen einzigartigen Surfer in Frankreich zu schlagen und hier live bei seinem Weltmeistertitel dabei zu sein?
Mit Kelly auf Tour sein zu können ist allein schon eine riesige Motivation. Gegen ihn dann im Finale eines so grossen Events zu surfen ist wie für einen jungen Tennisspieler, Roger Federer in Wimbledon zu schlagen. Als ich zehn Jahre alt war, gewann er bereits seinen ersten WM-Titel. Ich hatte so gehofft, eines Tages mal auf ihn in einem wichtigen Heat zu treffen, bevor er mit der Tour aufhört. Daher bin ich sehr glücklich, wie es gekommen ist, und gönne ihm jetzt auch seinen Titel hier in Mundaka!
In deinem letzten Heat hier bist du gegen Joel Parkinson angetreten. Wie war das?
Die Wellen waren den ganzen Event über echt gut, so auch in meinem letzten Heat. Ich wollte unbedingt zwei Siege am Stück einfahren, doch ich wusste, gegen Joel zu surfen würde hart werden. Er ist ein extrem guter Surfer, der keine wirklichen Schwächen hat. Ich hatte eine gute Combo am Start hingelegt, doch er kam zurück. Für die Zuschauer war das sicher sehr spannend, doch für mich ein bisschen frustierend. Na ja, ich will mich nicht über den dritten Platz beschweren…
Was kannst du uns über die Welle in Mundaka berichten? Ist sie inzwischen wieder so gut, wie sie vor einigen Jahren war?
Ja, auf jeden Fall! Die Sandbank funktionierte während des Events perfekt und jeder vom Pro bis zum Local war stoked darüber, in diesem Jahr wieder hier surfen zu können.
Der Billabong Pro Mundaka ist ja ein sehr spezieller Event an einem sehr speziellen Ort. Wie empfindest du diesen Ort?
Ja, Mundaka ist so ein cooler kleiner Ort mit einer einzigartigen Stimmung. Wenn du im Wasser sitzt und dir all die alten Gebäude anschaust, fühlst du dich wie in einem Amphitheater, weil sich die ganze Bucht um diesen Spot herumdreht.
Was ist das Beste und was das Schlechteste in Mundaka?
Das Beste an Mundaka ist sein ureigenes Set-up: Du stehst morgens auf, läufst die Strasse hinunter, siehst all diese alten baskischen Männer und springst ins Hafenbecken, um in den Line-up zu paddeln. Das ist einzigartig! Das Toughe an Mundaka ist, wenn der Swell nicht gross genug ist. Es gibt nur wenige Alternativen, um trotzdem ins Wasser zu kommen, und die sind meistens mit viel Fahrerei verbunden.
Quirin Rohleder ist dein neuer Manager. Bei uns hat Quirin den Ruf eines Ladykillers – ist da was dran?
Ich bin stoked, dass Quirin mir hilft, wir sind ein gutes Team! [lacht] Und ja, da ist was dran mit den Frauen. Egal wo er ist, die Frauen fliegen um ihn herum! Davon profitiere auch ich etwas… Ausserdem hat er diese typischen deutschen Eigenschaften, was gut für mich ist.
Wir bringen gerade eine Reiseausgabe heraus. Erzähl mal von dem Leben auf der Tour: Ist das ganze Reisen wirklich so cool, wie wir es uns vorstellen?
Ja, die Welt zu bereisen, um surfen zu gehen, ist definitiv ein Privileg, dessen ich mir sehr wohl bewusst bin. Ich sehe Plätze und treffe Menschen, die viele wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen werden. Ich geniesse es immer noch, bin sogar ein Stück weit süchtig danach! Und ich finde, jeder sollte mindestens einmal die Welt umrunden, um sich selbst ein Bild machen zu können.
Dank dir, Adrian, und viel Glück für Brasilien!
Danke an die Leser, dass ihr euch die Zeit genommen habt, diesen Artikel zu lesen!
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