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Kelly & The Young Guns

Bevor sich die Mentawai-Inseln zu sehr verändern, führte Slater die Young Guns von Quiksilver auf eine Video-Mission durch die Inseln. Der „Young Guns“ Trip zu den Mentawais war Slaters siebter Besuch auf den Inseln. Der Mann ist fast schon ein Local dort – na ja, nicht ganz, aber er kennt sich schon gut aus. Nachdem er vom Boot geklettert war, hatte Blakey die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Slater sprach über die übel riechenden Kids, mit denen er sich die Kajüte teilt, die Privatisierung der Wellen dort und wie es wohl in zehn Jahren vor den Mentawais aussehen wird…

[Blakey]: Wie oft warst du schon hier auf den Mentawais?
[Kelly Slater]: Hmm, ich glaube, siebenmal.

Vor ein paar Jahren hast du mal in einem Interview gesagt, dass du nicht mehr so viel surfst. Wie ist das jetzt, da du fünf sehr gute junge Surfer um dich herum hast?
Ich habe ein paar Extrastunden eingelegt. Die Jungs sind vor mir angekommen, und als ich dann kam, musste ich dringend meinen Hintern ins Wasser bewegen. Ich war so oft und lange surfen, wie es ging, ohne mich total auszulaugen. Es hat Spass gemacht, aber ich fühlte mich alt . Jeremy hatte seinen 16ten Geburtstag auf dem Trip und er ist sehr klein. Er surft recht gut, besonders in kleinen Wellen und wenn er von der Kraft her mit den Wellen mithalten kann. Er ist ziemlich talentiert.

Er sieht an etwas grösseren Tagen wie eine kleine Tom-Carroll-Puppe aus, nicht wahr?
[lacht] Ja. Neulich surften wir eine kleine Rechtswelle und er hat total die Sau rausgelassen. Bei verschiedenen Sessions stach immer jemand anderes hervor. An einem Tag waren die Wellen so klein, dass ich noch nicht mal rauspaddeln wollte. Aber ich ging dann doch und Jeremy hat auf jeder Welle wirklich alles gegeben. Wir sahen uns später das Video an und er hat uns allen etwas vorgemacht.

Und die anderen? Wie war’s, mit Dane und Ry zu surfen?
Ja, Craike ist ganz schön heavy. Sehr beeindruckend, wie er surft. Frontside ist er unschlagbar. In kleinen bis mittelgrossen Lefts ist er gar nicht mehr zu bremsen. An einem Tag sprang er einen Aerial auf jeder Welle und dann pullte er in die Tube.

Ihr habt auf dem Trip ein Video gedreht – habt ihr euch abends immer die Aufnahmen angesehen?
Ja, ich liebe es, mir Videoaufnahmen anzusehen und genau mein Equipment, mein Surfen und so weiter zu analysieren. Ich habe schon früher mit Masatoshi an Videos gearbeitet und mit ihm zusammen die Aufnahmen angesehen und ihm dabei geholfen, ein paar Fehler auszumerzen. Auch diesmal haben wir etwas verbessern müssen. Wir hatten das ganze Equipment dabei und können die Aufnahmen gleich ansehen. Das hilft viel. Es war interessant zu sehen, wie jeder einen anderen Zugang zu den verschiedenen Spots gefunden hat.

Solche Boots-Trips verbinden ungemein, nicht wahr?
Oh ja! Als ich 1994 das erste Mal hier draussen war, waren wir nur zu fünft zusammen mit ein paar anderen Booten. Wir haben super Wellen bekommen. Damals waren vielleicht mal zwei oder drei Surfer im Wasser und wir hatten die Spots für uns allein. Jetzt ist es so, dass es was Besonderes ist, wenn kein anderes Boot an den Spots ist. Diesmal waren an jedem Spot drei, vier Boote. Jeder versucht dann, dem anderen aus dem Weg zu gehen, was bedeutet, dass man nicht dort surft, wo es ideal ist. Es ist schon ein bisschen blöd, dass es da draussen jetzt so viel Boote gibt.

Glaubst du, es gibt noch Spots dort, die nicht entdeckt wurden?
Ich glaube, sie sind alle entdeckt, aber an den einzelnen Spots gibt’s immer noch manche unentdeckte Sektionen, die man surfen kann. Auf einem meiner vorherigen Trips hatte ich eine Welle ganz für mich und ich glaube, niemand hat sie vorher gesurft. Solche kleinen Entdeckungen kann man noch machen. Auf diesem Trip surfte ich eine kleine Reef Section direkt vor allen anderen und bekam eine Tube nach der anderen. Ringsherum waren etwa 50 andere Surfer und trotzdem war ich in meiner Section ganz allein. Man muss sich halt nur etwas umsehen und mit einer Section von 50 Metern zufrieden sein. Viele Wellen variieren auch arg mit den Gezeiten. Klar, wenn es einen grossen Swell hat, dann hat es bestimmt auch viele Wellen, die man sonst gar nicht sieht. Es gibt noch viele Möglichkeiten dort draussen. Wenn die Wellen sechs bis acht Fuss hoch werden, wird es wie an deinem Local Beach und auch sonst überall sein: Da geht kaum noch einer raus.

Wie ist es denn mit den Locals von Mentawai, die keine Ahnung haben, wer du bist?
[Pause] Ich weiss nicht. Es ist ziemlich cool. Ich meine, klar, die Surfer auf den Booten erkennen mich schon. Aber als ich am Hafen ankam, waren dort all diese Kids, die auf halben Brettern und Brettern ohne Finne surften. Ich fand das supercool, ging rüber und habe sie einfach gefilmt, mit ihnen geredet und ich glaube nicht, dass sie wussten, wer ich bin. Ich fand das klasse und fühlte mich nur als Beobachter. Ich konnte einfach ich sein, ohne Filter und so. Sie waren einfach cool, manche waren superschüchtern, aber sie haben gelacht.

Das passiert dir wohl auch nicht sehr oft, dass du mit Leuten zusammenkommst, die keine Ahnung haben, wer du bist…
Ja, besonders beim Surfen nicht. Diese Kids gehen alle surfen, aber sie sehen sich halt keine Videos oder Mags an.

Wie werden die Mentawais in zehn Jahren sein?
Hmm… es ist jetzt zehn Jahre her, seitdem ich das erste Mal hier war. Was sich seitdem verändert hat, ist die schiere Anzahl der Boote. Ich glaube, es wird ein paar mehr Hotel-Resorts geben, aber ich glaube nicht, dass es einen riesigen Hotelboom geben wird. Aber man weiss ja nie… Ich denke, in zehn Jahren wird sich nicht viel verändern. Es wird vielleicht mehr Probleme geben, Zugang zu den Riffen zu finden, und es wird definitiv mehr Menschen geben, die Wellen für sich beanspruchen wollen.

Ja, und die Kids, die jetzt in Kanus angepaddelt kommen, werden dir dann DVD-Player anstatt Holzskulpturen verkaufen…
[lacht] Ja, die werden Uhren und so weiter verkaufen. [lacht] Oh ja, die werden garantiert andere Ware verkaufen als jetzt.

Was hältst du von den geplanten Surf Camps, die exklusive Rechte an Spots wie Macaronis haben?
Das wäre in der Tat etwas merkwürdig, vor Macaronis zu ankern und sich von jemandem sagen lassen zu müssen, dass man verschwinden soll. Ich frage mich auch, wie diese Invasion den indonesischen Lifestyle beeinflusst. Die Menschen von Sumatra leben sehr bescheiden, und wenn Surf Camps und Boote und vielleicht Hotels ihr Leben beeinflussen, dann ist das bestimmt ein Schock für die Leute dort. Wenn Surf Camps gebaut werden, wäre es wünschenswert, dass die Einheimischen mit einbezogen werden. Sie sollten ausserdem das Recht haben, weiterhin dort zu fischen, und natürlich ihr Land behalten. Bei Surf Camps wäre es gut, wenn sie einbezogen würden und Teilhaber wären. Als Surfer… nun, ein Boots-Trip ist schon sehr spannend, da man sich mit dem Wind, dem Swell, dem Wetter auseinander setzen muss, um an den perfekten Spots zu landen. Wenn man auf einem schnellen Boot ist, kann man über Nacht zum gewünschten Spot fahren und morgens ein paar Stunden alleine dort surfen. Das macht solche Boots-Trips so einzigartig. Wenn man allerdings in einem Surf Camp bei Macaronis ist, heisst das nicht, dass der Break bei jedem Swell auch gut funktioniert. Der Spot bricht oft nicht sehr gross und nach einer Weile, kann ich mir vorstellen, dass man etwas klaustrophobisch wird.

Ich weiss, als ich wieder nach Hause kam, sagte ich meinem Vater, dass er schnell noch dorthin soll, bevor es privatisiert wird. Es wäre zu schade, wenn man das jetzt verpasst…
Ja, Macaronis und Telescopes sind die beiden spassigsten Wellen auf der ganzen Welt. Man kann tausendmal die Welle smacken. Und wenn diese Wellen eines Tages off- limits sein sollten, wäre das echt ein Verlust! Es wäre gut, wenn jeder Surfer diese Wellen einmal surfen könnte – nach all den Geschichten und Videos, die davon produziert wurden. Die Leute sollten definitiv hinfahren und die Gelegenheit bekommen, dort zu surfen. ¨¨¨

Der nächste Freesurfing Star:

„Biscuit“ ist 19 Jahre, kommt aus der verstaubten Kleinstadt Kalbarry in Westaustralien, surft aber wie eine Skate-Ratte aus der Grossstadt. Bei seiner Spezialität, dem Forehand Fin Waft, dreht er sich um 270 Grad – das meiste davon über der Lippe. Er rippt jede Quiksilver Airshow (zwei davon hat er gewonnen), doch hat keine grossen Wettkampfambitionen. Man braucht ihm nur beim Surfen zuzusehen – Craikey hat das Zeug dazu, Freesurf-Star zu werden.

Das Wunderkind

„Er surft besser als ich in seinem Alter“, sagt Kelly Slater über den jungen Regular Footer. Überlegt euch das mal! Flores zog von Reunion nach Madagaskar und verpasste seinem Surfen auf einer unbekannten Welle namens Ifaty den letzten Schliff. Er verliess seine optimale Surf-Heimat und surft nun auf World Junior Events rund um den Globus. Und er beeindruckt den sechsmaligen Weltmeister mit seinem frühreifen Talent. Mit etwas mehr Fleisch auf den Rippen und mehr Erfahrung wird aus Flores wohl mal was ganz Grosses.

Der perfekte Profi:

„Munners“ stürmte auf die Weltbühne, indem er als Junior fünf austral-asiatische Events hintereinander gewann. Er gewann das Gromfest, die Weltmeisterschaft der Grommets, in Bali, umrundete die Welt mit dem Quiksilver-Crossing-Boot und zählt Kelly Slater zu seinen persönlichen Freunden. Ausserdem fällt er immer wieder auf, wenn Queenslands Pointbreaks gute Wellen haben. 2004 ist Lukes Stil erwachsener geworden und kraftvoller. Er nimmt an der WQS teil und bekommt sogar einige Wild Cards zu WCT Events. Er sieht gut aus, ist sehr zugänglich und ein passabler Golfspieler – eben der perfekte Profi.

Japans bester Surfer:

Der Japaner Masatoshi „Ma'“ Ohno hat den Ehrgeiz, Japan auf die Weltkarte des Surfens zu bringen. Obwohl Surfen in Japan schon seit Jahrzehnten ziemlich populär ist, hat es bislang keinen herausragenden japanischen Surfer gegeben. Sieht man sich aber Ma‘ im Video „Young Guns“ an, merkt man, dass er das Talent hat, das zu ändern. Kameramann John Shimooka nennt ihn „Mr. Nice Guy“ – und Ohno glaubt auch selbst, dass ihn bisher die japanische Höflichkeit davon abgehalten hat, in der rauen Welt des Profi-Surfens erfolgreich zu sein. Kann er seinen inneren Schweinehund überwinden und auch in den wichtigen Heats gewinnen? Man wird sehen…

Reynolds explodiert förmlich auf der „Young Guns“-DVD. Er wird als amerikanische Hoffnung auf zukünftige Weltmeistertitel gehandelt. Sein grösster Durchbruch kam, als der damals 14-Jährige auf den Mentawais einen zwölf Sekunden langen Barrel Ride hinlegte. Heute steht die Surf-Welt dem inzwischen 18-jährigen Kalifornier offen. Seine grösste Sorge ist, unliebsame Fragen nach seinem sechsstelligen Gehalt zu umgehen. Fühlt er sich unter Druck gesetzt? Nach seinem Surf-Stil zu urteilen – loose, frei und grinsend -, nicht.

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