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Ihr wollt wissen, woher die Bretter kommen, die für euch die Welt bedeuten? Kein Problem, in dieser Rubrik stellen wir euch jeweils eine Shape-Firma und deren Geschichte vor. Dieses Mal nehmen wir die Shape-Werkstatt von Penis Trigger Surfboards unter die Lupe und sprachen dafür mit Heiko Pfisterer, dem Chef und Shaper von PT Surfboards.

Ihr wollt wissen, woher die Bretter kommen, die für euch die Welt bedeuten? Kein Problem, in dieser Rubrik stellen wir euch jeweils eine Shape-Firma und deren Geschichte vor. Dieses Mal nehmen wir die Shape-Werkstatt von Penis Trigger Surfboards unter die Lupe und sprachen dafür mit Heiko Pfisterer, dem Chef und Shaper von PT Surfboards.

SURFERS: Hallo Heiko! Wie hat deine Karriere als Shaper begonnen?
Heiko: Angefangen hat alles mit Board-Reparaturen. Ich bin 2003 das erste Mal zum Surfen an die Münchner Floßlände gekommen und hatte seitdem immer viel zu reparieren. Nach meinem Umzug nach München 2004 und dem Wechsel an den Eisbach 2006 setzte sich die unendliche Reparaturgeschichte fort. Da mein damaliges Board nicht so ideal für den Eisbach war und ich keins finden konnte, das mir gefiel, habe ich das Alte einfach mal umgeshapet. So entstand langsam die Idee, ein Board komplett zu shapen, und nach langer Recherche im Internet war es dann im Frühjahr 2007 so weit. Meine Crew hat mir die ersten Versuche finanziert, und nachdem alle Boards ganz gut funktionierten, bin ich dabei geblieben. Ohne die Zusammenarbeit mit den Jungs und viel Support von Bekannten, die einen Local Shaper unterstützen wollten, wäre ich nicht auf dem Level, auf dem ich heute bin. So habe ich bis August 2010 an die 160 Boards geshapet.

Wie viele Bretter stellst du heute im Schnitt pro Jahr her?
PT Surfboards steckt noch in den Kinderschuhen, von daher betreibe ich das Ganze nicht hauptberuflich. Somit komme ich als Teilzeit-Shaper auf eine Jahresproduktion von circa 50 Surfboards. Meine Shapes richten sich nicht nur an Fluss-Surfer, sondern auch an Surfer, die schon sicher auf dem Board stehen und kürzere Surfboards suchen, die ohne viel Kraftaufwand surfbar und leicht anzupaddeln sind.

Welche Art Surfboard verkaufst du am meisten?
Klar, als Münchner Brand sind die River Boards sehr gefragt, gerade das „Psyko“ und „Gorilla“ sind am Eisbach bei den Jungs und Mädels sehr beliebt. Mittlerweile wird aber auch der Rest von Deutschland auf mich aufmerksam, so dass ich auch einen Kundenkreis an Nord- und Ostsee habe bzw. auch andere Meer-Surfer auf mich zukommen. Dort verkaufe ich in erster Linie das „Myotis“, „Hornet“ und „Bumblebee“.

Welches Board würdest du einem Deutschen empfehlen, der ein-, zweimal im Jahr zum Surfen kommt und seinen Urlaub jedes Mal an einem anderen Spot verbringt?
Die Frage lässt sich so allgemein schwer beantworten. Die Standardantwort vieler Verkäufer ist bei so etwas meistens Fish oder Mini-Malibu, breiter, dicker und länger eben: „Damit bekommt man immer ’ne Welle.“ Es kommt immer auf die Skills an, aber ich vertrete die Meinung, dass viele Deutsche zu große Boards surfen, die viel zu schwer drehen, und sich so den Spaß am Surfen kaputtmachen oder andererseits Pros auf dünnen Sticks sehen und denken: „So was brauche ich auch!“ Als Shaper sehe ich mich meist mit zwei Erwartungen konfrontiert: Die einen suchen ein Surfboard, mit dem sie leicht in den Line-up kommen und trotzdem viele Wellen anstarten können, die anderen wollen einen Allrounder, der sowohl bei drei Fuß onshore als auch bei sieben Fuß offshore funktioniert. Bisher konnte ich durch einen persönlichen Kontakt mit dem Kunden für seine jeweiligen Anforderungen immer noch eine Lösung in meinem Quiver finden oder wir haben zusammen einen Custom-Shape entwickelt. Besonders das Können spielt eine entscheidende Rolle und gibt zusammen mit der Fitness die Richtung vor. Bevor man sich allerdings nach einem Surfboard umschaut, sollte man sich fragen, auf was für einem Board man im letzten Urlaub am meisten Spaß hatte, welche Zielsetzung man hat, und vor allem auch seine Skills ehrlich bewerten.

Was reizt dich an deinem Job am meisten?
Die Herausforderung des Shapens und neue Shapes zu entwickeln, aus einem Rohling ein funktionierendes Board zu shapen. Outline, Unterwasserschiff, Rails, Rocker, Deck-Curve und Volumenverteilung – aus so vielen Stellschrauben eine für den Einsatz optimale Kombination zu finden ist nicht einfach. Umso mehr freut man sich über eine positive Entwicklung, aber auch über die Feststellung, dass es so nicht funktioniert. Dank meiner Crew kann ich immer wieder neue Versuche wagen, Boards zu optimieren oder neue zu designen.

Was bedeutet der Name PT Surfboards?
P und T sind die Intialen meiner Eisbach-Crew „Penis Trigger“. Der Name entstand am Anfang meiner Shaping-Karriere während eines Weißwurstfrühstücks, bei dem wir über einen Namen und ein Logo für die ersten Boards rumgealbert haben. Eine tiefgründige Bedeutung gibt es nicht, dennoch ist die Crew fester Bestandteil von meinem Label. So wurde der Name lediglich abgekürzt und die Initialen PT klingen auch einfach gut.

Wo siehst du die Zukunft in der Surfboard-Technologie?
In der Surfboard-Technologie hat sich viel getan, dennoch wird weiterhin aus Kostengründen größtenteils mit klassischen Materialien wie PU-Blanks, Glasfasern und Polyesterharz gearbeitet. Ich selbst gehöre auch zu dieser Gruppe von Shapern, versuche aber, durch den Einsatz von UV-härtendem Polyesterharz auf den Einsatz des giftigen MEKP-Härters zu verzichten, verwende Harz mit reduziertem Styrolgehalt, verbaue zur Stabilisierung des Standbereichs Carbon-Gewebe oder unidirektionales Gewebe zum Verstärkung des Stringers. Epoxidharze werden über kurz oder lang Polyesterharz ablösen, weil sie nicht nur bessere mechanische Kennwerte aufweisen, sondern auch weniger gesundheitsschädlich sind. Ebenso bieten Polystyrol-Blanks weitere Vorteile, da sie beispielsweise kein Wasser aufnehmen. Nischenprodukte sind leider noch Schäume, Harze und Gewebe aus nachwachsenden Rohstoffen, weil sie noch nicht die Performance herkömmlicher Varianten besitzen. Dennoch sehe ich auch dort eine Zukunft, da zum einen der Industrie Öl als Rohstoff nicht unendlich zur Verfügung steht und zum anderen der Markt für „Öko“-Produkte immer mehr Zulauf bekommt.

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