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City Check Hamburg

Hamburg ist die schönste Stadt der Welt. Da braucht man nicht lange zu diskutieren. Mit dem gigantischen Hafen, der Alster, der Elbe, den vielen grünen Parks, der Reeperbahn und der aktiven alternativen Szene fühlt sich jeder in der zweitgrössten Stadt der Republik auf Anhieb wohl. Die Ostsee ist gut eine Stunde entfernt, Sylt rund drei Stunden, somit hat man als Hamburger sogar die Möglichkeit, ab und zu nass zu werden.

Fin-Eric Christensen, Holmstrøm-Surfer und Hamburg-Immigrant, erzählt uns, wo er sich in seiner Lieblingsstadt am häufigsten aufhält und was es als Besucher zu checken lohnt.

An der U-Bahn-Haltestelle Kellinghusen im etwas schnöseligen Eppendorf treffe ich Fin-Eric. „Ein langer Lulatsch“ würde man im Norden zu seiner schlaksigen Statur sagen. Nach herzlicher Begrüssung steige ich mit dem erst seit einem Jahr in Hamburg lebenden Friesenjung ins Auto und fahre an einem schönen Sommertag kreuz und quer durch die Hansestadt. Erste Station ist der „Hai Q“ Surf Shop in der Hegestrasse 27 in Eppendorf. Ladenbesitzer Bernhard begrüsst uns mit einem fröhlichen „Moin moin!“ und man fühlt sich sofort zu Hause. Nach einem kurzen Schnack und etwas Bretterfachsimpelei ziehen wir von dannen und fahren ein paar Strassenzüge weiter südlich nach Eimsbüttel. Dort steht im Eppendorfer Weg 211 das „Zwo Elf“-Restaurant, Fin-Erics erste Adresse, wenn er mal eine junge Dame ausführen will. Kleon, Chef des Hauses und selbst aktiver Surfer, zaubert euro-asiatisches Essen vom Feinsten. Wir haben diesmal leider keine Zeit, uns bekochen zu lassen, trinken kurz eine Apfelschorle und tschüs.

Weiter geht es vorbei an den vielen alten Jugendstil-Wohnhäusern, bis sich der nordische Schick plötzlich zu einem eher trashigen Stadtteil wandelt. Wir sind auf der Sternschanze angekommen. Das Schulterblatt, das Herz der Schanze, ist eine circa ein Kilometer lange Kopfsteinpflasterstrasse, die der eine oder andere sicher schon mal in der „Tagesschau“ gesehen hat. Besonders heftig wird es hier zum 01. Mai, wenn tatkräftig demonstriert wird und die Staatsmacht mit Wasserwerfern und Hundertschaften für Zucht und Ordnung sorgt. Ansonsten ist es aber „the place to be“, auch wenn sich die Schanze in den letzten Jahren stark verändert hat und die kreative Szene, die diesen Stadtteil ausmacht, immer weiter verdrängt wird. Ob man morgens in einem der portugiesischen Cafés den Tag mit einem Galão startet, mittags shoppen geht oder abends in den vielen Bars die Sau rauslässt, hier lässt es sich gut aushalten. Vor allem die „Sofabar“ am Neuen Pferdemarkt am Ende des Schulterblatts hat es Fin-Eric angetan. Auffallend viele hübsche junge Damen frequentieren den Laden und die Bierpreise sind moderat.

Wir lassen das Bier weg – ist noch zu früh – und fahren zu Europas grösster Baustelle, der Hafen-city. Ein komplett neuer Stadtteil wird südöstlich der Innenstadt aus dem Boden bzw. Elb-Hafenbecken gestampft. Millionenschwere Wohnkomplexe und das neue, nicht unumstrittene Hamburger Wahrzeichen Elbphilharmonie entstehen hier. Wer auf Kultur steht und was über die Hamburger Geschichte lernen will, sollte in der angrenzenden Speicherstadt in eines der vielen Museen gehen. Alle anderen können von den Landungsbrücken eine Hafenrundfahrt buchen bzw. sich auf und nahe der Reeperbahn in den miesesten Kaschemmen die Kante geben.

Fin-Eric und ich beenden den Tag, indem wir uns in eine der Fähren schwingen, die die Elbe runterschippern und wie Busse oder U-Bahnen genutzt werden können, und runter an den Elbstrand fahren. Hier hat man, wenn eines der mächtigen Containerschiffe schnell genug fährt, sogar das Gefühl, ein leichter Swell käme auf. Und so schauen wir auf die perfekten Mini-Wellen und träumen vom nächsten Surf. Ach, Hamburg, du bist schon traumhaft schön!

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