Warum herkömmliche Wetsuits problematisch sind

Klassische Wetsuits bestehen aus Neopren, einem synthetischen Kautschuk, der aus Erdöl gewonnen wird.

Die Nachteile:

• Hoher CO₂-Ausstoß bei der Herstellung
• Einsatz giftiger Chemikalien
• Kaum biologisch abbaubar
• Schwieriges Recycling
• Kurze Lebensdauer bei günstigen Modellen
• Angesichts von Plastikverschmutzung, Klimakrise und sterbenden Korallenriffen wächst der Wunsch nach nachhaltiger Surf-Ausrüstung – allen voran beim Wetsuit.

Nachhaltige Alternativen zu Neopren

1. Limestone-Neopren (Kalkstein-Neopren)

Eine der bekanntesten Alternativen ist Limestone-Neopren. Statt Erdöl wird Calciumcarbonat aus Kalkstein verwendet.

Vorteile:

• Weniger CO₂-Emissionen als herkömmliches Neopren
• Höhere Dichte → bessere Wärmeisolierung
• Langlebiger und widerstandsfähiger

Nachteile:

• Kalkstein ist kein erneuerbarer Rohstoff
• Abbau kann lokale Umweltschäden verursachen

Fazit: Ein deutlicher Fortschritt, aber noch nicht die perfekte Lösung.

2. Naturkautschuk (Yulex®)

Der aktuell nachhaltigste Ansatz ist Naturkautschuk, bekannt durch Materialien wie Yulex®, das aus dem Saft des Hevea-Kautschukbaums gewonnen wird.

Vorteile:

• Erneuerbarer Rohstoff
• Bis zu 80 % geringerer CO₂-Fußabdruck
• Frei von Neopren, Chlor und Lösungsmitteln
• Sehr gute Elastizität und Wärmeleistung

Nachteile:

• Höherer Preis
• Etwas geringere Dehnbarkeit bei älteren Generationen

Besonders beliebt bei umweltbewussten Surfern und Marken mit klarem Nachhaltigkeitsfokus.

3. Recycelte Materialien

Viele Hersteller setzen auf recycelte Komponenten, um Ressourcen zu schonen:

• Recyceltes Polyester aus PET-Flaschen für Innen- und Außenfutter
• Recyceltes Neopren aus Produktionsresten
• Upcycling alter Wetsuits (noch selten, aber im Kommen)

Vorteile:

• Reduziert Plastikmüll
• Spart Energie und Rohstoffe
• Oft kombiniert mit anderen nachhaltigen Materialien

Umweltfreundliche Klebstoffe und Produktionsprozesse

Nicht nur das Material selbst, sondern auch die Verarbeitung entscheidet über die Umweltbilanz eines Wetsuits.

• Wasserbasierte Klebstoffe: Statt lösungsmittelhaltiger Kleber kommen zunehmend wasserbasierte, VOC-arme Klebstoffe zum Einsatz, besser für Umwelt und Arbeiter.
• Dope-Dyed Garne: Beim Dope-Dye-Verfahren wird das Garn bereits vor dem Weben gefärbt: Bis zu 90 % weniger Wasserverbrauch, deutlich geringerer Energieeinsatz

Langlebigkeit: Der wichtigste Nachhaltigkeitsfaktor

Der umweltfreundlichste Wetsuit ist der, den du lange trägst. Qualität, Pflege und Reparierbarkeit sind entscheidend.

Pflegetipps für längere Lebensdauer:

• Nach jeder Session mit Süßwasser spülen
• Nicht in der Sonne trocknen
• Schonend an- und ausziehen
• Kleine Risse frühzeitig reparieren
• Viele Marken bieten mittlerweile Reparaturservices oder Ersatzteile an.

Fazit: Nachhaltig surfen beginnt beim Wetsuit

Umweltfreundliche Wetsuits sind mehr als ein Trend – sie sind ein wichtiger Schritt hin zu verantwortungsvollem Surfen. Ob Naturkautschuk, Limestone-Neopren oder recycelte Materialien: Die Auswahl wächst stetig, ohne Kompromisse bei Wärme, Flexibilität oder Performance.

Wer bewusst kauft, unterstützt nicht nur innovative Marken, sondern schützt auch genau das Element, das wir alle lieben – den Ozean.

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Tipp: Achte auf Zertifizierungen wie Bluesign®.