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‚Bethany Hamilton ist eine der besten Surferinnen der Welt‘

In dem Film "Unstoppable" setzt Aaron Lieber einen neuen Fokus auf die Lebensgeschichte von Bethany Hamilton. Statt des Hai-Angriffs werden ihre unglaublichen Surf-Skills und ihre Power porträtiert.

Fotos: Aaron Lieber, Elliot Lebo

Surffilmer Aaron Lieber hat schon einige der ganz Großen vor seiner Linse gehabt. Mit Jordy Smith, Seb Zietz und Co. produzierte er „The Pursuit“. Mit Carissa Moore, Lake Peterson und Coco Ho machte er den Nike-Klassiker „Leave a Message“. Doch jetzt hat er sich einer Surferin gewidmet, über die es wohl so viele Filme und Videos gibt, wie über kaum eine zweite: Bethany Hamilton.

Bei einem Hai-Angriff an Halloween 2003 verlor die damals 13-Jährige ihren linken Arm. Diese Geschichte ist bekannt. Doch Aaron Lieber schafft es, neue Blickwinkel zu finden. In „Unstoppable“ erzählt er, was nach dem Unfall passierte. Wie Bethany sich zurück kämpfte, wie sie auf Fidschi beinahe einen Sieg auf der World Tour holte und wie sie sich privat entwickelte. Eine besondere Version des Films ist jetzt auf der International OCEAN FILM TOUR zu sehen. Bei der Premiere in Hamburg trafen wir Aaron Lieber zum Interview.


Alle Termine der International OCEAN FILM TOUR gibt es hier.


Wie kam es zu dem Filmprojekt „Unstoppable“ mit Bethany Hamilton?

Auf einem Surf-Trip mit der damaligen Weltmeisterin Carissa Moore, habe ich Bethany kennengelernt. Zu der Zeit kam gerade ihr Hollywoodfilm „Soul Surfer“ raus. Ich war fassungslos, dass sie auf dem gleichen Level wie Carissa surfte. Ein Jahr später, bei einem Projekt mit Lakey Petersen, traf ich Bethany wieder – und auch bei diesem Trip haben sie und ihr Surflevel mich umgehauen. Mir war sofort klar, dass man ihre Surfskills unbedingt dokumentieren müsste. Erst dachten wir an einen kurzen Action-Edit. Wir starteten mit der Produktion eines sechsminütigen Clips – aber dann wurde sie schwanger. Also haben wir sie auch während ihrer Schwangerschaft begleitet und so hat sich der Film langsam weiterentwickelt.

Statt eines reinen Action-Movies wurde daraus also eher ein Porträt?

Es ging uns mehr darum, sie als Frau, Mutter, Ehefrau und Surferin zu dokumentieren. Wir wollten auch nicht zu sehr auf die Hai-Attacke eingehen, da der Film „Soul Surfers“ das schon abgedeckt hatte. Herausgekommen ist ein 90-minütiger Film, der viel mehr behandelt, als nur ihren Unfall. Bei der International OCEAN FILM TOUR ist der Film in einer verkürzten Variante zu sehen.

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Bethany Hamilton in Action.

Wie unterscheidet sich „Unstoppable“ von deinen bisherigen Surffilmen?

Die Dimensionen sind ganz andere. Der Film ist 90 Minuten lang. Eine echte Dokumentation mit einer echten Storyline und Struktur. Ich habe mir viel Mühe gegeben, den besten Film zu produzieren, den ich machen konnte. Bei den Dreharbeiten in Jaws hatten wir beispielsweise ein Team von zehn Leuten. Safety, Helikopter und unterschiedliche Filmer: einfach unglaublich! Insgesamt waren es fast vier Jahre aktives Filmen und ein Jahr, um den Film zu schneiden. Wir wollten einfach ihre Geschichte so spannend wie möglich erzählen.

An guten Tagen ist Jaws bekanntlich crowded. Wie kalkuliert man da als Filmemacher mit so viel Staff im Hintergrund?

Wir hatten das wahnsinnige Glück, dass uns bei den Dreharbeiten der gesamte Spot für eine zeitlang überlassen wurde. Greg Long hat das für uns organisiert. Außer ein paar Kitern war niemand auf der Welle. Ich habe das Bethany bis heute nicht gesagt, damit sie sich nicht schlecht fühlt. (lacht)

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Unstoppable: Bethany Hamilton auf einem Monster in Jaws.

War es trotzdem nicht schwierig, einen neuen Blickwinkel auf Bethany zu finden, da es über sie schon so viele Filme gibt?

Nicht wirklich. Meine Story basiert auf ihrer Geschichte nach dem Unfall. Sie ist mittlerweile 30 Jahre alt und hat zwei Kinder. Bei der Hai-Attacke war sie 14 Jahre alt. Es war eine ganz andere Zeit. Mir ging es mehr um das, was aus ihr geworden ist, und wie sich ihr Leben weiterentwickelt hat. Alle anderen Geschichten erzählten nur ihren Unfall und die Rückkehr ins Wasser. Aber wir erzählen, dass sie auch eine der besten Surferinnen der Welt ist.

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Willst du mit dem Film auch ein Zeichen senden?

Ja, schon. Wir sind nicht die Personen aufgrund von Ereignissen, die uns passiert sind, sondern aufgrund von Entscheidungen, die wir anschließend getroffen haben. Bethany zeigt sehr deutlich, dass jeder über sich hinauswachsen kann. Und was das mit der richtigen Einstellung zu tun hat. Das inspiriert und motiviert Menschen. Genau das ist die positive Message, die mein Team und ich senden wollen.

Was gefällt dir an Bethany am meisten?

Ich liebe ihre Entschlossenheit. Sie gibt niemals auf. Kaum vorzustellen, wie schwer es ist, mit nur einem Arm zu paddeln, aber sie gibt einfach niemals auf. Es muss unglaublich anstrengend sein.

Das ist wirklich unvorstellbar und uns ist bis heute unklar, wie sie es technisch umsetzt.

Ich glaube, ihr Trick ist die Liebe zum Surfen. Wenn man etwas so sehr liebt und es nicht aufgeben möchte, dann findet man einfach Wege, damit umzugehen. Sie hat verschiedene Techniken rausgefunden, wie man die Hand im Wasser bewegen kann, um geradeaus zu paddeln oder zu drehen. Aber es ist schon Wahnsinn, wie sie manchmal auf rutschigen Steinen mit nur einem Arm steht, unter dem sie auch noch das Board hat, und dann ins Wasser springt.

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Die zweifache Mutter Bethany Hamilton.

Für Tickets der International OCEAN FILM TOUR hier entlang.


Wie trainiert sie, um solche Dinge leisten zu können?

Sie ist ein absoluter Trainingsfreak. Sie trainiert in jeder freien Minute. Besonders die Rumpfmuskulatur baut sie ständig auf, um ihre Paddeltechnik gut umsetzen zu können.

Inzwischen hat Bethany zwei kleine Kinder. Ist sie immer noch im Wettbewerbszirkus vertreten?

Sie ist gerade in Australien, um bei einigen QS-Contests teilzunehmen. Sie will tatsächlich den Sprung auf die World Tour schaffen. Ich glaube, sie will einfach Spaß haben und sie liebt es, sich zu messen.

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International OCEAN FILM TOUR Vol. 7

Die siebte Auflage der International OCEAN FILM TOUR bringt auch in diesem Jahr wieder die Faszination zum Meer auf die große Leinwand. Nach der Premiere in Hamburg Anfang März werden fünf Wassersportfilme in 13 Ländern auf über 200 Veranstaltungen zu sehen sein.

Neben „Unstoppable“ besteht das etwa zweistündige Kinoprogramm aus vier weiteren Kurzfilmen. Die Dokumentation  „Maiden“ zeigt die bahnbrechende Erfolgsgeschichte der ersten ausschließlich weiblichen Crew bei der prestigeträchtigen Whitbread-Segelregatta vor 30 Jahren. In „Dean Goes Surfing“ zeigt ein 19-jähriger Surfer aus den USA, der Down Syndrom hat, wie er die Chromosomen-Störung auf dem Wasser für einen Moment loswerden kann.

Mike deGruy zählte nicht nur zu den erfolgreichsten Unterwasserfotografen der Welt, sondern das Porträt beleuchtet auch, wie er als Vorreiter entschlossen für den Schutz der Ozeane kämpfte.  „The Armstrongs“ ist gemeinsam mit „Dean Goes Surfing“ eine echte Hommage an den Wassersport unter den Aspekten Lebensfreude, Vielfalt und Verbundenheit zur Natur.

In vielen Städten wird die International OCEAN FILM TOUR von Umweltschutzorganisationen und -Aktivisten begleitet, die darüber informieren, was jeder Einzelne zum Schutz der Weltmeere und seiner Bewohner leisten kann.

Eine Übersicht aller Veranstaltungen und Informationen zu Tickets gibt es hier.

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