Du sagst, du hast keinen Bock auf die 20 Minuten Stress während eines Contestheats. Wie gehst du denn aber mit den Massen an Surfern um, die täglich Snapper Rocks surfen? Da ist doch 24/7 „gehassle“?! Ist es trotzdem der perfekte Ort zum Aufwachsen?
CP: (Lacht) Ich bin dort aufgewachsen und kenne „Snapper“ und „Dbah“ nicht anders. Außerdem macht es einen Unterschied, ob Leute einfach nur Surfen wollen, oder sich in einem Heat battlen (lacht). Daher stresst es mich nicht, dass es so voll im Wasser ist.
Es gibt ein paar Geheimnisse, wie man diese Spots zu surfen hat, um seine Wellen zu bekommen. Außerdem, wenn man wirklich mal die Schnauze voll hat, dann gehe ich auf Spot-Search die Küste entlang. Man findet in nächster Nähe immer Wellen, die man für sich ganz alleine haben kann.
Du bist auch sonst ein umtriebiger Bursche. Neben deiner Pro-Karriere arbeitest du an deiner eigenen Surfboard-Firma. Kannst du uns darüber etwas erzählen?
CP: Das Label SABERTOOTH habe ich aus der Not heraus geboren, da ich dringend einen Job brauchte. Ich hatte durch meinen Vater viel zum Thema Shapen und ein eigenes Business führen gelernt und so legte ich damals einfach los. Er hat mir alles beigebracht, was ich heute zu dem Thema weiß.
Ich shape seit ungefähr einem Jahr. Alle Boards entstehen in Zusammenarbeit mit meinem Vater und meinem Bruder. Es ist also ein richtiges Family-Business. Ich shape, laminiere und schleife alle Bretter selber. Das Gefühl, am Ende das selbst produzierte Produkt zu verkaufen, ist unbezahlbar und ist sehr befriedigend! Aber es ist eine toughe Industrie. Und ich mache da niemanden etwas vor, wenn ich behaupte, dass ich ab und zu Probleme habe die Miete zu zahlen (lacht).
Bist du, trotz der finanziellen Engpässe, der glücklichste Mensch der Erde, da du es geschafft hast, zwei Leidenschaften unter einen Hut zu bekommen?
CP: Ja, ich denke schon. Ab und zu bleibe ich einfach stehen und denke: „Wow, du kannst arbeiten, wann immer du willst, und Surfen, wenn die Wellen gut sind. Und beides macht dir extrem viel Spaß.“Auf der anderen Seite kann Surfboards bauen auch extrem frustrierend sein. Dann, wenn die Boards nicht so werden, wie man will oder man einen undankbaren Kunden hat.
Manche Menschen verstehen nicht, wie schwer es ist mit der Hand zu shapen. 80% der heutigen Brands produzieren ihre Boards nur noch mit Maschinen, wo der Shaper es am Ende 30 Minuten beim Glasen in der Hand hat. Und als nächstes sieht er das Produkt dann fertig im Shop. Für mich hat das echt mit dem Beruf des Shapers nichts mehr zu tun (lacht)!
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