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TACHELES – Der “Deutsche Wellenreitverband” im Interview

Der “Deutsche Wellenreitverband” (DWV) ist die kollektivierende Institution im deutschen Surfsport. Vor allem im Hiblick auf Tokyo 2020 steht der Verband vor interessanten Umstrukturierungen und neuen Potentialen.

Es wird ernst auf der Chefetage! DWV Präsident Philipp Kuretzky über Gerüchte einer deutschen Surf Tour, beflügelnden Gegenwind und eine wachsende Partizipationskultur.


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Hey Philipp, wo springst du gerade rum? 

Moin Surfers, zurzeit bin ich viel in der Bibliothek um meine Masterarbeit endlich mal fertig zu bekommen. Über Pfingsten war ich immerhin 2 Wochen an der französischen Atlantikküste surfen. Jetzt heißt es, schnell Schreiben und Surfen gehen.

Leider konnten die Sylt Open aufgrund der fehlenden Wellenvorhersage an diesem Wochenende nicht stattfinden. Was bedeutet dieser Contest für Deutschland und wie kam euch die Idee einen Contest auf Sylt zu etablieren?

Die Idee eines solchen Contests kam uns in einer kleinen Runde von sehr engagierten Leuten im DWV: Michael Zirlewagen, Philipp Keese. Wir treffen uns seit einiger Zeit zu kleinen, informellen Abenden, um das deutsche Surfen noch mehr zu pushen. Dieser Contest auf Sylt ist für uns eine Art „Pilotprojekt“. Um dem deutschen Surfen eine echte Lobby zu verleihen, braucht es ein solches Event auf deutschem Boden. Da der Surf Club Sylt nicht nur Gründungsmitglied des DWV sondern auch der einzig „echte“ Verein mit Clubhaus ist, war es uns ein Anliegen mit den Jungs von der Nordsee zu kooperieren.


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Wie sieht es mit der deutschen „Surf Tour“ aus?

Wir planen eine kleine deutsche Surf Tour. Für das Jahr 2017 haben wir bereits erste Gespräche geführt. Wir wollen gerne die verschiedenen Facetten des deutschen Surfens in einer Tour zusammenfassen: Riversurfing, Nordseesurfing, Wakesurfen und alle Sportarten die in Deutschland machbar sind und einen hohen Verwandheitsgrad mit dem Wellenreiten aufweisen.

Um eine solche Tour zu realisieren, benötigen wir aber noch weitere Ausrichter (Vereine o.ä.) und auf jeden Fall Sponsoren. Eine solche Tour kann der DWV nicht aus dem Ärmel schütteln. Es braucht ehrenamtliche Helfer, die mit Know-How an die Sache gehen. Grundsätzlich bin ich aber recht optimistisch, dass wir in den nächsten Jahren eine solche Tour etablieren können.

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Was steckt hinter der neuen Verbandsstruktur des DWV und den Mediakonzepten?

So neu ist die Struktur im DWV gar nicht. Wir haben uns auf unsere Wurzeln berufen, bei der das ehrenamtliche Engagement klar im Zentrum des DWV´s steht. Wenn keiner Geld bekommt, entsteht kein Neid und trotzdem kann die Arbeit großen Spaß machen. Ich sehe wie viele tolle engagierte Menschen mit uns Arbeiten, das macht mich richtig stolz. Die Medienkonzepte sind ein absoluter Glücksfall. Neben einer Hochschule aus Düsseldorf (EMBA) haben wir seit der letzten MV einen Fachausschuss für Presse und Medien, der die Kooperation mit den Studenten betreut. Ich bin richtig froh, dass sich an dieser Stelle ein sehr gut funktionierendes Team gefunden hat. (Michael Zirlewagen, Markus Göddertz).

Es geht im DWV immer weniger um die einzelnen Posten, als um das Miteinander. Allen Mitgliedern des DWV´s soll klar werden, dass Sie der Verband sind. Wenn Sie mit etwas nicht zufrieden sind, ist das doch gut, denn nur dadurch kann Fortschritt entstehen. Wir wollen bei den Deutschen Meisterschaften keine Starter mehr, die sich beschweren und sagen „ der DWV ist doch Kacke“. Wir wollen im DWV Menschen die Verbesserungen vornehmen, wenn Sie etwas zu kritisieren haben. Das passiert gerade, ich nenne es Partizipationskultur.

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Wie schaut es aus im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften im September?

Das Event steht, die Finanzierung noch nicht, wie immer sind wir spät dran. Wir brauchen noch Helfer und Judges ;-) philipp.kuretzky@wellenreitverband.de

Die Termine sind fix: Seignosse vom 10. bis zum 17. September

Mittlerweile etabliert sich eine feste Crew um die deutschen Surfevents. Liegt euch eine Wiederkehr & Identifikation am Herzen?

Identifikation ist wichtig für den Wiedererkennungswert. Noch Wichtiger ist Sie aber dafür, dass wir alle gemeinsam eine tolle Zeit miteinander haben. Dies kann nur passieren wenn man mit Leuten zusammenarbeitet, die man kennt, denen man vertraut und mit denen man auch abseits des Rampenlichtes mal ein gemütliches Bier trinken kann. Je besser man sich kennt, desto eingespielter wird man und umso mehr kann man eine Veranstaltung wie die DM auch als Freizeit genießen. Es darf kein Misstrauen entstehen, da sonst keiner mehr seine freie Zeit aufbringen will. Am liebsten würde ich hier einmal alle Namen unserer Helfer aufführen, dafür wird dir aber wohl kein Platz gegeben.


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Bei dir geht es bald nach Ecuador. Wer soll/kann deine Arbeit übernehmen? 

Ja, ich gehe nach Ecuador, für mehr als einen Urlaub aber für weniger als den Rest meines Lebens. Gerne arbeite ich von dort aus weiter für den DWV. Mir sind die Menschen die den DWV ausmachen sehr ans Herz gewachsen und somit kann ich nicht einfach das Handtuch werfen. Ich denke es ist in Ordnung, wenn ein Funktionär eines “Surf” Dachverbandes auf die andere Seite der Erde geht, um dort regelmäßig surfen zu gehen. Das geht hier nun einmal nicht so gut. Vielleicht kann ich vom Äquator aus die Beziehungen zu Fernando Aguerre (ISA Präsident) verbessern ;-)

Als ich mich ins Präsidium wählen ließ, hatte ich drei Ziele:

  1. Die Ausbildungskonkurrenz mit dem VDWL beizulegen
  2. Das deutsche Surfen ein Stück weit professioneller zu machen
  3. Den Verband finanziell sanieren

Das erste Ziel gestaltet sich nach wie vor schwierig. Ich bin selber im VDWL Mitglied und sehe auf beiden Seiten viel Arbeit, um langfristig nur noch eine Ausbildung in Deutschland zu haben. Bei Ziel 2 und 3 bin ich meinen Ansprüchen schon ein ganzes Stück näher gekommen. Nicht nur das Surfen sondern der ganze Verband ist inzwischen deutlich professioneller als noch vor 5-10 Jahren. Wir können zwar nicht in Gold Surfen, aber ich denke, dass wir für die beiden nächsten Jahre ein gutes monetäres Fundament haben.

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Vielen Dank für das Interview, Philipp!

www.wellenreitverband.de

Instagram DWV

 

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