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Travel

Südafrika

Dies ist die Geschichte einer Geschichte einer Geschichte. Und eigentlich ist es auch gar keine Geschichte, sondern ein Film. Na ja, kein Kinofilm, sondern ein Video, das für „MTV Sports“ gedreht wurde und von allen Sportarten handelt, die wir lieben. Surfen, Windsurfen, Kiten und Skaten. Und auf die Frage nach der passenden Kulisse gab es nur eine richtige Antwort: auf nach Südafrika.

Genau in diesem Land finden wir die schönsten Wellen, bläst uns der Cape Doctor den Verstand aus dem Hirn. Wenn das also eine Reisegeschichte ist, vergesse ich dann womöglich, über die Menschen zu schreiben? Über unsere Akteure Keith, Windsurfer und Weltreisender aus Madagaskar, Quirin, surfender Exil-Deutscher mit Wellensitz in Frankreich, Tristan, windsurfender Beau aus England, Angelo, deutscher Longboard Styler mit Kopf in den Wolken, und Henning, brettsportlernder Lebenskünstler? Willkommen in Kapstadt „Wie auf der Reeperbahn“, so Kameraman Olli, als er aus dem Apartment blickt. „Ja, fast wie zu Hause in Hamburg“, bestätigt Basti. Die Lage, grosszügig „Waterfront“ genannt, auf der die schwarzen Mädels wie die Gazellen leichtfüssig auf und ab gehen, entpuppt sich als Strassenstrich. Sei’s drum, die Puppen müssen heut alleine tanzen. Unser Programm heisst Muizenberg Unsere Knochen werden beim Skaten in der Steppe wieder munter. Und endlich, da liegt es vor uns: das Kap der Guten Hoffnung.

Der südlichste Punkt Afrikas, umgeben von grünen Bergen und Wasser. „Und zwar das kälteste Wasser“, behauptet Henning, Die Kamera brauche Action, fordert Olli. Schnitt und weiter nach Platboom. Eigentlich ein Windsurf-Spot, aber mit den besten Wellenbedingungen – es sei denn, man hat etwas gegen Kälte“, grinst Henning Kurz vor Dämmerung gelingt es dann noch, ein paar Wellen abzureiten. Allerdings ohne Keith. „Da bin ich doch die perfekte Abendmahlzeit für die Grossen Weissen!“, weigert er sich. Kapstadts berühmte Spots bleiben zurückhaltend – dafür boomt das Nachtleben. Zerknittert wie Hush Puppies schlürfen wir unseren Vitaminsaft.

Die Sicht vom Cable Car Point ist grandios – über die riesige Stadt mit 4,3 Millionen Einwohnern und die umliegenden Stränden im Flimmerlicht. Perfekte Location, um um den Berg zu skaten. Action und Schnitt. Tagesabschluss am Blouwbergstrand. Die Wellen laufen nicht besonders sauber, aber hoch. Quirin fängt die erste lange Tube, Angelo tänzelt auf dem Longboard nach vorn, Keith rippt abseits und Henning surft jede Welle, die er kriegen kann. So lange, bis Turtle zitternd aus dem Wasser kommt und murmelt: „Zwölf Grad – over and out.“

Misty Cliffs wird ausprobiert. Wir schieben uns mit dem Bus um den Berg und landen – im Nebel! Der Spot sieht beängstigend, unheimlich, aber auch schön aus. Heute profitieren nur die Kiter, sprich Henning und Stefan Pyttlik, den wir am Parkplatz treffen. Trotz böigem Wind fliegen sie perfekt vor der Kulisse des Tafelberges ab. Spott über ihr „Outfit“ – lange rote Hosen über Neoprenanzüge – bleibt allerdings nicht aus. Und dabei ist „Wollt ihr hier den Clown spielen?“ noch die harmloseste Ansage. Den Pinguin, der an Land gespült wurde, haben sie Gott sei Dank nicht gesehen. Er hatte die Haizähne nicht überlebt.

Was wäre das Leben ohne Diskussionen? Wohl ein wahrlich langweiliger Zeitvertreib! Wassersportler sind sozusagen prädestiniert dafür, sich die Spot-Wahl dreimal durch den Kopf gehen zu lassen. Gerettet werden wir erst durch ein Wunder der Technik – SMS: „Elandsbai, 5-6 ft. glassy!“ Die Left läuft fast minutenlang, bevor sie bricht. Quirin ist als Erster im Wasser. Sein Stil ist unverkennbar. Robert und Mike sind bereits im Wasser. Die Südafrikaner sind seit Monaten mit ihrem Patchwork-Bus unterwegs und waren so nett, uns morgens von der Diskussion zu befreien. „Jesus will come to everyone“ ist in einem kleinen Laden zu lesen. Petrus scheint uns heute aber nicht besuchen zu wollen. Der komplette Ort samt Spot hängt in der Nebelsuppe. „In der Suppe ist nichts zu drehen.“ – Frank wird nervös.

Drei Windsurfer, drei Meinungen. A dreht schon im dritten Gang durch Kapstadt, will endlich aufs Wasser. B ist der heimliche Chef, wartet noch auf die passenden Bedingungen. C, der Local, weiss, wo er am liebsten surfen würde, und will nach Spot Check wieder zurück in sein Revier. Der Ball wird von A nach B zu C und wieder zurückgespielt, bis der Kameramann ihn nach dem dritten Spot Check fängt und siegt: „Der Tafelberg muss in den Hintergrund, also zum Blouwbergstrand, Jungs!“ Der Cape Doctor bläst aus vollen Backen. 4,6er aufriggen und Action: Wellenritte, Push-, Backloops und… Manöver. Die Wellen haben eine stattliche Höhe erreicht, so dass Tristan, Henning und Keith sich endlich austoben können „Dass gar nichts geht, gibt es in Südafrika nicht!“, behauptet Turtle. Deswegen geht man an wellenlosen Tagen in den Dünen von Betty’s Bay sandboarden „It’s showtime, honey!“

Dr. Dre dröhnt aus den Boxen. 750 Kilometer Richtung Jeffrey’s Bay. Kein Film sollte schliesslich ohne diesen legendären Spot enden. Irgendwo auf einer Brücke zwischen Mosselbay und Jeffreys Bay.“Und jetzt noch ein Bungeejump von der Brücke“, ordert Frank. Zehn Augenpaare starren in die Tiefe. „No way, I won’t jump this down“, sagt Keith. Aber die männlichen Hormone gewinnen – schliesslich muss auch er runter.

Action. Der Wind rüttelt während der Fahrt am Bus und macht alle nervös. Also kurzer Wasserstopp in Mosselbai. Das Schild „Informationszentrum Weisse Haie“ fällt mir dabei sofort ins Auge. Gleich gefolgt von „Cagediving“ – alles klar.. Beeilung, aus dem Wasser zu kommen, bevor das letzte Licht ausgeknipst wird …

Am Schluss wird’s immer am schönsten! Wer kennt ihn nicht, diesen Schnitt in „Endless Summer“, wo sie nach langem Fussmarsch über die Dünen die einsame, wellenreiche Bucht von St. Francis entdecken. Der Weg ist kürzer geworden, doch diesmal fegt der Wind über einsame masthohe Wellen. Absolute Windsurf Wave und Jump Style Action, die perfekte Spielwiese für Henning, Keith und Tristan. Schnitt. Aber Jeffrey’s Bay ist Surfer-Town. Irgendwie hat auch jeder etwas damit zu tunBegeisternde Jubelschreie, als nicht nur wir uns beim Sonnenaufgang in zwei Meter saubere Wellen wagen, sondern sich ein Rudel wirklicher Locals dazugesellt: circa 15 Delfine! Unsere Spielgefährten begleiten uns bis zum Nachmittag. Das gibt es wohl nur in Südafrika!

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