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Travel Stories

Virgin Islands


Spot check de luxe
Spot check de luxe

Bei diesem exklusiven Trip auf die British Virgin Islands begann alles mit einer E-Mail von meinem ehemaligen Arbeitskollegen Sören, der inzwischen für die „Kiteboarding“ schreibt. „Lars, ich bin zum BVI Kite Jam in die Karibik eingeladen. Meld dich doch mal bei denen: Dort kann man sicher auch Wellen reiten, vielleicht passt das ja für die. Hier ist die Kontaktadresse…“ Gesagt, getan – zwei Monate später sassen Sören und ich Cocktails schlürfend in der Karibik. Das Leben kann so schön sein!

Anlass für die Pressepräsentation war der BVI Kite Jam, der vom 01. bis 05. März zwischen den 60 kleinen Inseljuwelen der im Nordosten der Karibik liegenden Jungferninseln ausgetragen werden soll. Dabei handelt es sich um einen Kitesurf-Contest mit einem Staraufgebot der besten Kiter der Welt, zum Beispiel der deutschen Kite-Göttin Kristin Boese. Der Event soll auch Gutes tun, denn er unterstützt unter anderem die Tortola’s Kids and the Sea Association, ein Non-Profit-Wassersportprogramm für Kiddies. Sir Richard Branson, Multimilliadär, Lebemann und unter anderem Gründer von Virgin Records, Virigin Airlines und Virgin Galactica, steht dem BVI Kite Jam als Botschafter zur Verfügung und beherbergt Teilnehmer und Gäste auf seiner Privatinsel Necker Island. Für Kiter sind die BVI ein wahres Paradies und Sören schwebte im siebten Himmel. Zugegeben, ich fühlte mich ein wenig fremd unter all den Kitern, aber ich konzentrierte mich einfach auf meine eigene Mission: Die BVI sind bekannt als perfektes Segel- und halt Kiterevier – aber wie steht es hier mit dem Wellenreiten? Nach einem Begrüssungscocktail begann ich mit der Recherche.

Die British Virgin Islands bestehen aus rund 60 Inseln mitten in der türkisblauen Karibik: feinsandige Strände, unberührte Inseln, steil aufragende Vulkanfelsen und das drittgrösste Korallenriff der Welt. Christoph Columbus entdeckte die Inseln 1493 auf seiner zweiten Fahrt in die Neue Welt und benannte sie nach der heiligen Ursula und ihren 11.000 Jungfrauen – na, dann hat der alte Columbus dort wohl nicht nur Kokosnüsse geknackt… Wie dem auch sei, später nutzten Piraten die verborgenen Buchten als Versteck und viele weitere namhafte Seefahrer durchkreuzten die BVI wie zum Beispiel Sir Francis Drake und der Freibeuter Blackbeard, der dem Buch „Die Schatzinsel“ zufolge seinen Schatz auf Norman Island versteckt haben soll. Die Jungferninseln liegen am nordöstlichen Rand der Karibik, etwa 100 Kilometer östlich von Puerto Rico. Zwischen ihnen und Europa liegt nichts als tiefblauer Atlantik und so kann der Swell ungebremst auf die Inseln feuern.

Nachdem ich mich mit einigen Locals, Kitern und Seglern unterhalten hatte, setzte sich das Puzzle immer weiter zusammen und ich kam auf rund 15 Surf-Spots, die für jedes Surflevel etwas zu bieten haben und zur richtigen Zeit Weltklasse-Wellen produzieren. Der bekannteste Spot ist Cane Garden Bay an der Nordküste der Hauptinsel Tortola. In diese Bucht kann der Swell aus Nordnordost, den man am häufigsten zwischen Dezember und April antrifft, sauber reindrehen.

Ein weiterer bekannter und unter Seglern berühmt-berüchtigter Spot ist der Yachthafen im Süden der Insel Virgin Gorda. Bei riesigem Swell tut sich genau vor dessen Einfahrt ein perfekter A-Frame auf, der schon so manchen Hobbykapitän das Fürchten gelehrt hat und einsame Surfer in Surfer’s Heaven schickt.

Auch an der Nordwestküste von Anegada, eine der grössten Koralleninseln der Welt, bricht eine endlos lange Right über einem scharfen Riff. Nach dem Surf sollte man sich in der Bar am Spot unbedingt Hummer bestellen. Man sagt, nirgends auf der Welt schmecke er besser. Ich hab mir bei unserem Presseessen gleich zwei abgesneakt. Als Surfredakteur bekomme ich diese Delikatesse zwar nicht allzu oft vorgesetzt, aber ich stimme zu und behaupte einfach mal: Auf diesem Planeten wird man keinen leckereren Hummer finden als auf Anegada!

Ein weiterer Spot liegt genau vor der Privatinsel von Sir Richard Branson: Necker Island ist eher bekannt fürs Kitesurfen, bei solidem Nord-Swell laufen auch hier die Lines einmal halb um die Insel. Vom Wind geschützt bricht die Left nur wenige Meter von Richards Strandbar entfernt.

Sicherlich sind die British Virgin Islands keine Low-Budget-Destination, aber auch nicht nur was für Milliardäre. Ein extrem relaxter karibischer Lifestyle, superfreundliche Locals, weit und breit kein Massentourismus – dieses einen Tagestrip von Europa entfernte Paradies lädt dazu ein, entdeckt zu werden.

Beim Pressetermin zum BVI Kite Jam auf Necker Island hatte ich die Gelegenheit, Sir Richard Branson zu interviewen.

SURFERS: Hallo… äh, Mr. Sir Richard Branson. Haben Sie selbst schon mal gesurft?
Sir Richard Branson: Du kannst mich Richard nennen. [lacht] Ja, auf jeden Fall. Ich habe es in Byron Bay gelernt und dann immer wieder hier auf den British Virgin Islands. Immerhin kann man hier gut sieben Monate im Jahr surfen und zwölf Monate im Jahr kitesurfen.

Du hast zwei Inseln, die dir hier gehören: Necker Island, auf der wir gerade sitzen, und Mosquito Island ein paar Minuten entfernt. Hast du eigene Breaks vor deinen Inseln?
Ja, man kann hier vor Necker Island am Riff surfen. Mosquito Island ist nur gut fürs Kitesurfen, aber der nächste bessere Spot ist eine Viertelstunde von hier entfernt.

Du bist Embassador für den Kite Jam, der hier vom 01. bis 05. März ausgetragen wird. Hättest du nicht Interesse, dich auch für Surf-Events auf den BVI zu engagieren?
Na ja, in erster Linie tue ich das hier, da ich selber so supergerne kitesurfe. Eines Tages kamen ein paar Freunde und ich auf die Idee, nachdem wir von Anegada bis Necker Island gekitet waren, das sind so circa 20 Kilometer. Anschliessend sassen wir bei einem Drink zusammen und entschieden, hier diesen Event zu starten. Necker Island ist eh fast immer ausgebucht, aber ich freue mich, wenn viele Kitesurfer hier sind. Sie leben gesund und sind fit, das gefällt mir und das lohnt sich zu unterstützen.

Richard, mal so unter uns: Was würde passieren, wenn ich jetzt mit meiner Yacht vor Necker Island aufkreuzen würde, an Bord zehn unrasierte, stinkende Typen mit Surfbrettern und vor deiner Insel eine gute Welle. Würdest du uns surfen lassen? Ich hab gehört, du hast sogar ein U-Boot in deiner Yacht versteckt – würdest du uns torpedieren..?
Ich würde es niemals jemandem verbieten. [lacht] Kommt ruhig vorbei und geniesst die wunderschöne Natur hier!

Cool! Danke!

Travel-Tipps:

Der perfekte Tag: Es ist ein hässlicher Wintertag in Deutschland, dich aber holen gerade die ersten Sonnenstrahlen und das Gezwitscher der Flamingos sanft aus deinem feuchten Traum. Du stehst auf, öffnest die Gardinen auf deinem 30.000-US-Dollar-die-Nacht-Domizil und schaust runter auf deinen privaten Surf-Break von Necker Island. Eine von Sir Richards unglaublich scharfen Bediensteten schmiert dir Kaviarbrötchen und nach dem ersten Kaffee lässt du dir dein Surfboard wachsen und paddelst raus in den menschenleeren Line-up. Du denkst kurz an die Lieben zu Hause, die gerade im Schneesturm stecken, und paddelst eine schöne, kopfhohe und 28 °C warme Welle an, die dich zu einem Viertel um Necker Island bringt.

Beste Zeit: Dezember bis April. 28 °C Luft-, 28 °C Wassertemperatur, mehr als zehn Surfer zur gleichen Zeit wirst du nur sehr selten im Line-up antreffen und die Hurrikane, die zu der Zeit gerne mal vorbeischauen, produzieren perfekte endlose Wellen.

Getting there: Am einfachsten mit Air France über Paris nach St. Martin und von dort mit Liat Air nach Tortola. Aber auch British Airways, Condor, Iberia und KLM fliegen dich in die Karibik und Liat oder American Eagle, Air Sunshine und Cape Air bringen dich dann zum Tortola Beef Island Airport (EIS).

Boards: Die BVI sind nicht bekannt für überdimensional grosse Wellen, daher kannst du deine Gun zu Hause lassen. Je nach Vorliebe passt ein Shortboard-Quiver, aber auch Longboarder werden perfekt bedient.

Essentials: Flip-Flops, Sonnencreme, ein paar gute Bücher für die Hängematte nach dem Surf, eine Kreditkarte mit grossem Dispo-Limit und eine wohl trainierte Leber, um die ganzen leckeren Bushwacker-Cocktails ohne Schaden wegstecken zu können.

Unterkunft: Auf den Inseln stehen etwa 1.300 Zimmer in rund 100 Hotels, Apartmenthäusern, Pensionen und Villen zur Verfügung. Für Unterkünfte der gehobenen Preisklasse zahlt man zwischen 100 und 500 US-Dollar pro Person und Nacht, Mittelklasse kostet zwischen 45 und 100 Dollar und Pensionen und Privatzimmer etwa 35 bis 45 US-Dollar. Oder man mietet sich einfach gleich ganz Necker Island für 30.000 Dollar pro Nacht…

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