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Die sieben längsten Wellen der Welt

Vielleicht sollte dein nächster Surftrip an einen von diesen Spots gehen?

1. Skeleton Bay aka Donkey’s Bay, Namibia

Foto: Timo
Foto: Timo/Surf Europe

Du denkst, dass kurze Beachbreaks deine Skills nicht unbedingt fördern? Wenn der Ozean dir doch nur ein paar richtig lang rollende Wellen bringen könnte… Okay, hier ein paar Ideen: Buche ein Flugticket zu den längsten Wellen der Welt und entdecke dein wahres Surfpotenzial. Es folgen ein paar echte Wadenbeißer, die du bei der Wahl in Betracht ziehen solltest.

Die längste linke Welle über Sand namens Skeleton Bay tauchte 2008 erstmals offiziell auf, als die Gewinner der Surfing Magazine’s „Google Earth Challenge“ mit Cory Lopez, Peter Medina, Hank Gaskell und Mitch Coleborn diesem Spot einen Besuch abstatteten. Cory Lopez hatte dort eine dermaßen lange Barrel, dass der Clip umgehend weltweit für Aufsehen sorgte. (Lopez wurde vorletztes Jahr dann von Koa Smith übertroffen.)

Der Spot befindet sich an Namibias isolierter Skeleton Coast und ist nicht gerade als florierende Urlaubsregion bekannt. Die Bucht liegt nämlich am Rand der namibischen Wüste, wo allein die Seehundkolonien an der Küste Besuchern Gesellschaft leisten. Es ist tagsüber heiß und staubig, nachts dafür eiskalt. Man kann dort eigentlich nichts machen, außer auf perfekte Wellen zu hoffen. Wenn du den Forecast falsch liest, hängst du vorerst in der Wüste fest.

Falls du die Vorhersage jedoch im Vorfeld richtig deuten kannst, sollten zusätzlich deine Skills beim Tuberiding extrem gut sein. Denn der Spot hat die schnellsten und fettesten Barrels aller Beachbreaks auf dem Planeten im Programm – Level: Pro.

Zu allem Überfluss wird die Bucht oft von sehr starken Gezeitenströmungen, Backwashes und übermäßig starken Offshore-Winden beeinflusst. Wenn die Welle perfekt läuft, wirst du das zugegebenermaßen recht übersichtliche Lineup wahrscheinlich mit einigen angereisten Pros teilen.

Season/Swell: Da dieser Spot auf der Südhalbkugel liegt, geht die Saison von Mai bis September, doch durch den Umstand, dass Skeleton Bay nur ein kleines Swell-Fenster bietet, läuft der Traum nur an ein paar mal Tagen im Jahr. Und das auch nur, wenn ein großer Groundswell mit einer ausreichend langen Period im Anmarsch ist, der dann genau im richtigen Winkel auf die Bucht trifft.

Anreise: Die sinnvollste Möglichkeit ist ein gebuchter Fahrer, der dich zum Spot bringt.

Was du brauchst: Einen guten Wetsuit, viele Boards und sehr viel Trinkwasser.

Achtung: Starke Strömung, Haie und flache Sandbänke

Man hat die Regel „no 4×4 back to the peak“ eingeführt. Das heißt, du musst den ganzen Weg zurück zum Peak laufen – by fair means. Das kann schon über den ganzen Tag verteilt fast eine Halbmarathon-Distanz bedeuten, trainiere also vorher besser deine Kondition.

2. Jeffreys Bay, Südafrika

Foto: Timo
Foto: Timo/Surf Europe

Der wohl weltbeste Righthander unter den Pointbreaks. Die Welle findest du exakt 72,5 km südwestlich von Port Elizabeth am östlichen Kap von Südafrika. In dem eher seltenen Fall, dass die Wellen wirklich perfekt in die Bucht rollen, ist es durchaus möglich, am Takeoff namens Boneyards einzusteigen und bis zu The Point (über 1 km) zu surfen. Aber die zehn verschiedenen Sections benötigen recht starken Offshore-Wind und parallel einen ordentlichen Swell, damit sie im Zusammenspiel funktionieren und sich zu einer langen Welle verbinden lassen. Supertubes läuft auf einer Länge von 300 Metern oder mehr und gilt als der beste Part, doch dieser wird gnadenlos von den Locals beherrscht. Wie der Name schon vermuten lässt, wird Supertubes von den Close-Outs in der Section Impossibles beendet.

Wenn du schon einmal die Pros der World Tour während eines Contests in J-Bay beobachtet hast, wird dir nicht entgangen sein, dass sogar die Top 34 der Welt manchmal Probleme haben,  saubere Turns in die Welle zu pflügen oder genügend Speed für die schnellen Walls zu generieren.

Season/Swell: Mai bis Mitte September, aber Juli und August sind die besten Monate. Dann erreichen die verlässlichsten Swells für die viele Sections J-Bay. Das WSL-Event wird normalerweise immer für Mitte Juli angesetzt.

Was du brauchst: Einen guten Wetsuit und ein Pintail.

Achtung: Weiße Haie. Frag einfach mal Mick Fanning.

Tom Curren ist als der Master von J-Bay bekannt (siehe Video unten). Von der heutigen Generation sind wohl Parko und Mick mit ihrem Stil die besten dort.

3. Chicama, Peru

Diese Welle ist wirklich sehr lang...

Dieser Lefthander liegt in einer sehr trockenen Gegend im Norden von Peru. Chicama ist in vielen Augen die absolut längste Welle der Welt. Der peruanische Surfer Cristobal de Col hat es dort mit unglaublichen 34 Turns in einer Welle einst sogar ins Guinness Buch der Rekorde geschafft. Das Lineup besteht aus vier definierten Breaks, die sich aber nicht verbinden. Der Hauptpeak heißt El Point. Diese Welle läuft 1,1 km und bildet somit auch die längste Section. Die Bucht ist vor den Kräften des offenen Ozeans gut geschützt, wodurch sich allerdings die Wellen nur selten höher als Schulter- bis Kopfhöhe aufstellen, auch wenn der Swell größer ausfällt. Die Wellen dort laufen easy und nicht zu schnell, sodass sich der Spot auch gut für Beginner und Intermediates eignet.

Season/Swell: Mai bis September. In Chicama findest du immer etwas Surfbares, doch wenn du deinen eigenen Rekord in der längsten Welle brechen willst, solltest du kommen, wenn sich ein großer Südswell ankündigt.

Da es in Chicama eine starke Strömung Richtung Norden gibt, ist es sinnvoller, die Wellen bis zum Ende zu surfen und dann zum Point zurückzulaufen.

4. Pavones, Costa Rica

Foto: Una Ola Surf Camp
Foto: Una Ola Surf Camp

Über 20 Jahre lang war dieser Spot tatsächlich ein streng gehütetes Geheimnis -heute ist er einer von Costa Ricas meistbesuchten Points. Pavones liegt an der üppigen tropischen Pazifikküste und man kann dort bis zu drei Minuten lange Lefthander scoren. Die Welle ist meistens nicht ganz so herausfordernd und bietet somit Fortgeschrittenen perfekte Bedingungen, um das Spiel mit den Rails zu perfektionieren. Man sagt aber auch, dass die Welle bei Double Overhead am meisten Spaß macht…

Der Nachteil an Pavones ist, dass es ein bisschen ab vom Schuss liegt und so ziemlich der einzige wirklich nennenswerte Surfspot in diesem abgelegenen Teil im Süden von Costa Rica ist. Dazu läuft die Welle relativ unkonstant. Wenn es keinen Groundswell der südlichen Hemisphäre gibt, sieht man an diesem Spot keine einzige Welle, also musst du dir sicher sein, dass du den Forecast richtig checkst. Wenn alles passt und du da bist, willst du wahrscheinlich die längsten Wellen deines Lebens abräumen.

https://vimeo.com/93290365?api=1

Superbank, Australien

Foto: Joli
Foto: Joli

Bestehend aus Snapper Rocks, Greenmount, Little Marley und Kirra ist The Superbank definitv dazu fähig, dir die längste Welle deines irdischen Daseins zu verpassen, falls alle Wellen sich zu einer Section verbinden.

Natürlich musst du in diesem äußerst seltenen Fall damit klarkommen, dass die Lineups mit Sicherheit die hektischsten und überfülltesten der Welt sind.

6. Scorpion Bay, Baja California, Mexiko

 

1000 km südlich von San Diego in einem kleinen Fischerörtchen liegt Scorpion Bay. Umgeben von Plantagen und der Flussmündung des Sierra Giganta warten in dieser großen Bucht gleich vier Righthander von Format. Der dritte Pointbreak gilt als der beste, der zweite dafür als der konstanteste mit Longboard-Vibes. Wenn der Swell groß genug ist, können sich zweiter und dritter Point verbinden und es entstehen Rides von über einer Minute.

Season/Swell: Diese Spots funktionieren nur mit einem Südswell.

Anreise: Die Fahrt mit dem Auto dauert von Südkalifornien circa 15 Stunden. Es ist nicht die hellste Idee, in dieser Region nachts zu fahren, also sollte man lieber zwei Tage für die Fahrt einplanen. Der nächste Flughafen heißt Loreto, von dort aus sind es nur noch 3,5 Stunden Fahrt.

Bringe ein Zelt mit für den Campingplatz mit Meerblick.

Scorpion Bay Surfing from Brian Baucum on Vimeo.

7. The Bono, Indonesien

Diese Gezeitenwelle im Kampar River in Sumatra könnte eine der größten logistischen Schwierigkeiten bedeuten, denn es ist äußerst schwierig, dorthin zu kommen und die sagenhaften Wellen zu surfen (es ist fast unmöglich ohne Unterstützung von einem Boot). Die kürzesten Rides können schon 10-15 Minuten lang sein, das sollte dann aber locker die längste Welle für fast alle Suchenden sein. Der Rekord auf einer Welle dort liegt momentan bei knapp über einer Stunde (!), doch die Wellen sind dafür bekannt, sogar bis zu vier Stunden flussaufwärts zu laufen. Wer weiß, ob das Limit schon erreicht wurde. Je größer die Gezeiten sind, desto mächtiger und länger schieben die Wellen. Die Gezeitenwelle ist zudem so konstant, dass sie jeden Tag rollt. Am besten funktionieren sie mit viel Power, dann sieht es so aus wie bei Tom Curren – und man kann als Experte sogar Barrels einsacken.

Steve King berichtet Folgendes: „Ich bin vor ein paar Jahren „The Bono“ mit ein paar Freunden knapp 21 km weit gesurft und es dauerte 1 Stunde und 6 Minuten, was momentan dort der Rekord ist. Wir surften auch „Severn“ für 1 Stunde und 17 Minuten, dabei legten wir ca. 15 Kilometer zurück. Bei 150 Turns habe ich aufgehört zu zählen.“

Surf Europe Magazine/Factory Media Network

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