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Achtsamkeit und Surfen – Ein perfect Match!

Wir alle Lieben das Surfen, doch nehmen wir wirklich noch wahr, was im Meer um uns herum passiert, oder sind wir zu sehr auf das nächste Paddlebattle fixiert?

Von Pia Rother

Um dem hektischen Alltag und Stress auf der Arbeit, Uni & Co. zu entfliehen finden wir uns häufig am Meer wieder. Mit dem Van die Küsten entlangfahren, der Duft von Pinien und Salz in der Luft, die warme Sonne auf der Haut, auf der Suche nach den perfekten Wellen. Klingt traumhaft schön, aber häufig nehmen wir die Schönheit um uns herum gar nicht mehr bewusst wahr. Wir leben im „Autopilot“-Modus, besonders wenn wir Orte bereits kennen und ein bestimmtes Ziel vor Augen haben. Genauso kann es dir auch beim Surfen gehen, aber dazu später mehr.

Was ist Achtsamkeit eigentlich?

Bestimmt hast auch du schon mal etwas von Achtsamkeit oder „Mindfulness“ gehört oder gelesen. Besonders in den Medien und in sozialen Netzwerken fällt dieser Begriff sehr häufig. Aber was ist Achtsamkeit eigentlich genau? Achtsamkeit ist ein sehr facettenreicher Begriff der ursprünglich aus den buddhistischen Lehren stammt. Aber selbst hier ist nicht eindeutig definiert, was das genau zu bedeuten hat. Genauso sieht das auch in der westlichen Welt aus. Der Bedeutungshorizont des Begriffes unterscheidet sich je nach Zielgruppe und/ oder dahinterliegender Intentionen (z.B. Stressreduktion, Coaching etc.). In der alltagssprachlichen Verwendung wird damit aber für gewöhnlich eine gesteigerte und bewusst gelenkte Aufmerksamkeit gemeint. Diese bezieht sich meist auf etwas, dass in diesem Moment um uns herum geschieht oder auf die Aufmerksamkeit gegenüber uns selbst.

Vereinfacht gesprochen bedeutet Achtsamkeit, dass du zunächst einmal eine Bewusstheit für den gegenwärtigen Moment entwickelst, dir deiner Gefühle, Körperempfindungen und Gedanken bewusstwirst ohne sie in irgendeiner Weise zu beurteilen (gleich ob du sie negativ oder positiv beurteilst). Achtsam sein bedeutet bewusst im Hier und Jetzt zu sein.


Wieso sollte ich mich in Achtsamkeit üben?

Das Üben von Achtsamkeit hilft dir dich mit deinem Körper, deinen Gefühlen und Gedanken im Hier und Jetzt zu verbinden und eine wertschätzende und von Akzeptanz geprägte Haltung gegenüber anderen und dir selbst einzunehmen. Neben den individuell erfahrbaren positiven Effekten auf das Gemüt, deutet aber auch die aktuelle Forschungslage darauf hin, dass durch das regelmäßige Üben von Achtsamkeit Stressanfälligkeit, psychische Probleme und Burn-Out positiv beeinflusst werden.

Keine Angst! Um Achtsamkeit zu praktizieren musst du nicht wie ein buddhistischer Mönch im Schneidersitz unter einem Baum sitzen und darfst dich nicht mehr bewegen. Denn es kommt nicht darauf an was man tut, sondern wie es getan wird! Das heißt deine Haltung und die Lenkung deiner Aufmerksamkeit darauf, was im Hier und Jetzt da ist, ist alles was du zum Praktizieren brauchst. Ganz gleich ob du gerade Yoga machst, am Schreibtisch sitzt oder auf deinem Brett ins Line-Up paddelst.

Surfen als Meditation

Beim Surfen kommt es darauf an im Hier & Jetzt zu sein, die Wellen zu lesen, sich mit den rollenden Wassermassen zu bewegen und eins mit dem Meer zu werden. All deine Sinne sind hellwach und fordern von dir volle Aufmerksamkeit und Bewusstheit für den gegenwärtigen Moment. Achtsames Surfen stärkt also ebenfalls die Sensibilität für die Welt um uns herum, als auch unsere innere Welt und macht uns so glücklicher. Aber auch hier laufen wir Gefahr in den Autopilot- Modus zu wechseln, oder uns von Gefühlen und Gedanken übermannen zu lassen. Anstatt sich über volle Line-Ups oder einen Drop In zu ärgern, lenk deine Aufmerksamkeit bewusst auf das Hier & Jetzt zurück. Spür das Wasser an deinen Beinen – ist es warm oder kalt? Wie fühlt sich dein Surfboard unter dir an? Spürst du die Sonne auf deiner Haut? Welches Gefühl löst der Ozean in dir aus? Nimm all deine Eindrücke so hin wie sie sind, ohne sie als gut oder schlecht zu bewerten.

Achtsames Surfen macht glücklich!

Manchmal kommt es gar nicht darauf an, wie „gut“ eine Surfsession war, sondern wie Präsent du im Wasser warst. Bei unserem letzten Trip nach Lombok surften wir Gerupuk Inside, die Wellen waren okay, das Line- Up voll und irgendwie war es nicht mein Tag. Ich machte mir Gedanken um die Crowd, darüber dass die nächste Setwelle mich überrollen könnte, dass mich ein Surfschüler umsurft der vom Guide in die Welle geschoben wird etc. Kurz gesagt, ich war überhaupt nicht da. Meine Gedanken waren ständig ganz wo anders.

Plötzlich kam ein sinnflutartiger Regenguss vom Himmel, die warme Luft begann zu dampfen und die Stimmung im Line-Up veränderte sich schlagartig. Ein Gefühl von purem Glück überrollte mich, alle hielten einen Moment inne und wandten die Köpfe gen Himmel. Alle, wirklich alle! hatten ein breites Grinsen im Gesicht, feuerten sich gegenseitig an und jubelten, wenn eine gute Welle gesurft wurde und waren im Hier & Jetzt!

Achtsamkeitsübungen

Neben achtsamen Surfen kannst du natürlich auch andere Formen von Achtsamkeitsübungen praktizieren, um deinen Geist zu schulen im Hier & Jetzt zu verweilen. Wie bereits gesagt kommt es hierbei nicht unbedingt darauf an WAS du tust, sondern WIE du es tust. So können ganz alltägliche Routinen, die sonst im Autopilot erledigen würdest, zu Achtsamkeitsübungen werden. Das könnte beispielsweise Tee kochen sein, dein Surfbrett einwachsen oder deine Haut mit Sonnencreme einzucremen. All diese Tätigkeiten werden als informelle Achtsamkeitsübungen bezeichnet. Aber auch durch formelle, also spezielle Übungen kannst du Achtsamkeit im Alltag und beim Surfen praktizieren. Hierbei lenkst du deine Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge, um dich mit dem Hier & Jetzt zu verbinden. Beim achtsamen Surfen kannst du deine Aufmerksamkeit beispielsweise bewusst auf alle Geräusche legen, die du hören kannst, auf all das, was du über deine Haut spüren kannst und so weiter. Du kannst deinen Fokus aber auch darauf richten, dass das Meer dich trägt, dass du gehalten wirst und dich mit dem Meer bewegst. Wenn du aber gerade landlocked bist kannst du auf geleitete Meditationen oder Methoden wie den BodyScan zurückgreifen.


Ich hoffe sehr, dass dir der kleine Exkurs in die Welt der Achtsamkeit gefallen hat! Ist Surfen für dich auch wie Meditation?

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