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Bali Sunset Point

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Bali – Zwischen Tempeln, Smoothiebowls und Influencern

Bali – früher einmal die Insel der Götter, könnte man wohl heute eher als die Insel der Smoothiebowls und Influencer bezeichnen.

von Pia Rother

Vor einiger Zeit waren wir zum ersten Mal auf der indonesischen Insel im indischen Ozean. Damals war die Insel bereits sehr überlaufen und erfreute sich großer Beliebtheit bei Surfern, Yogis und kulturell Reisenden. Da wir aber genau im Übergang zwischen Regensaison und Trockenzeit gebucht hatten, waren die Menschenmassen noch sehr überschaubar. Besonders gut gefiel uns damals unter anderem noch Canggu. Indonesischer Charme, eine Auswahl an westlichen und local Restaurants, schöne Cafés und süße kleine Beach Shacks. Natürlich war Canggu auch damals schon, neben Kuta und Seminyak sehr touristisch, allerdings kein Vergleich zu heute. Als wir vor fünf Wochen für die ersten drei Tage unserer Reise in Canggu ankamen, waren wir schockiert. Die Dichte an Restaurants, Cafés und Shops hat sich (gefühlt) verdoppelt. Auf den Straßen war noch mehr Verkehr als damals (was wir quasi nicht für möglich gehalten hätten) und sehr viele Leute überall.

 

 

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Und selbstverständlich sammeln sich in so einem Örtchen auch die Influencer aus aller Welt. Hübsche Mädels (und teilweise auch Jungs) die top gestylt bei dreißig Grad im Schatten durch die Straßen flanieren, bunte Smoothiebowls löffeln und davon natürlich erstmal ein Foto für die Nachwelt machen müssen, findet man hier auch zuhauf. Natürlich möchte man in seinem Urlaub schöne Bilder haben, um auch noch lange danach etwas von den atemberaubenden Eindrücken und Erlebnissen zu haben. Und vermutlich würde jeder von uns lügen, wenn er sagt er hätte noch nie sein Essen fotografiert – besonders dann, wenn es so wunderschön angerichtet wird wie auf Bali. Doch welches Ausmaß und welche Oberflächlichkeit diese Instagram- Welt annimmt lässt sich hier, quasi zu jeder Tages- und Nachtzeit herrlich beobachten.

 

 

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So konnten wir nicht nur einmal schmunzelnd beobachten: wie Leute auf Stühle klettern, um ihren Smoothie im perfekten Winkel abzulichten, Wannabe- Models im Hemd vom Freund und Bikini im schwarzen Sand sich rekelnd den Sonnenuntergang „ansahen“, die Freundinnen die zehn Minuten lang den Rücken ihrer Freundin auf einer Schaukel fotografieren, wurden nach nur einem Foto von sich von der besagten Schaukel vertrieben, um nochmals den schönen Rücken und die wallenden Haare der Freundin aus allen möglichen Perspektiven festzuhalten oder Mädels die grazil ohne Musik im Abendrot entlang des Infinity- Pools tänzeln, um die perfekte Insta- Story zu erhalten. Wer dachte, dass Influencer- Leben sei ein Zuckerschlecken, der hat sich ganz schön getäuscht. Und gefährlich ist es auch noch! Ein Instagramgirl ist sogar von der circa 80cm hoch hängenden Schaukel abgestürzt, aber ihre Freundin eilte ihr sofort zur Hilfe… aber nur um ihre Haare wieder in Ordnung zu bringen!

 

 

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Neben den vielen neuen Shops, Cafés, Restaurants, Spas und Tattooshops haben auch Beachclubs an den Stränden Berawa und Echo Beach eröffnet, die den kleinen Warungs mehr als nur Konkurrenz machen. Aus Interesse erkundeten wir den „FINNS“- Beachclub in Berawa und waren erschrocken. (Schein-)Reiche Menschen mit mehr oder weniger guten Schönheitschirurgen, Flaschenweise Champagner und einer riesen Poolanlage direkt am Strand. Von Surfern, entspannten Menschen und einem angenehmen Vibe keine Spur… ganz zu schweigen von dem Preis eines kleinen Bintangs. Nach circa drei Minuten beendeten wir selbst unseren Ausflug in Canggus Glamourwelt und fuhren für Maiskolben und ein kühles Bintang an einen kleinen Strand- Warung. Doch auch hier waren die Menschen damit beschäftigt alles durch die Linse ihrer Handykamera festzuhalten.

 

 

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Für uns war es bestimmt auch ein Wachrütteln und Bewusstwerden über unsere eigene Handynutzung. Die schönsten Momente erlebt man immer noch mit Menschen face to face. Momente die nie eine Kamera so festhalten könnte und Urlaubsgefühle die man für immer im Herzen trägt. Ganz echt, ohne Filter und der einzige „Like“ der wirklich zählt ist dein eigener!

Eins steht für uns nach diesem Trip definitiv fest: Wir werden wohl nie Influencer werden und sind darüber ganz schön froh. Wir leben lieber im Moment, tanzen mit Einheimischen im Regen, spüren den Sand unter den Füßen, die warme Sonne auf der Haut und genießen unser kühles Bintang Schluck für Schluck.

Teil auch gerne deine Urlaubsgeschichte mit uns, egal ob du Influencer bist oder nicht! Lass uns hören, was dein schönster Urlaubsmoment war.

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