Zusammen mit seiner Freundin lebt Niels Labruijère seinen Traum. Er geht jeden Tag surfen und hat sich mittlerweile eine Lebensgrundlage als Surfguide in der Algarve aufgebaut. In dem Interview spricht er über seinen Freelance Job als Surfguide, wie er im Alter von 21 Jahren Holland verlassen hat, nachdem er die Schule und das Studium beendet hatte – aber eigentlich schon immer wusste, dass der „normale“ Weg nicht der seine ist. Wie er Station in Costa Rica, zusammen mit seiner jetzigen Freundin machte, bis sie schließlich gemeinsam nach Portugal gingen. Niels erzählt von den Anstrengungen und Herausforderungen, , wer ihn am stärksten beeinflusst hat, wie er sich in den letzten 10 Jahren verändert hat, welche Ratschläge er aus heutiger Sicht geben kann, wie er eigentlich zum Surfen gekommen ist und welche Zukunftspläne er noch hat.
Das Interview wurde von der Fotografin Valeska von Karpowitz geführt.
Hi Niels! Was machst du momentan so in Lagos?
Momentan lebe ich eigentlich mein Traumleben! Ich war für lange Zeit ein Surf- und Kitelehrer an vielen Flecken dieser Erde und habe es sehr genossen, doch irgendwann hatte ich das Gefühl, dass es einfach zu viel ist. Ich wollte das einfach nicht mehr Vollzeit machen, also habe ich mich vor 3 Jahren dazu entschieden, als Freelancer zu arbeiten. So konnte ich noch mehr Leute, Strände und Firmen besser kennen lernen.
Im Jahr 2017 habe ich dann mit dem Surfguiding gestartet, das irgendwie hier in der Region niemand so wirklich anbot. Meine Hauptaufgabe ist es, die Leute zu den besten Wellen zu führen und mit ihnen eine gute Zeit zu verbringen, im Gegenzug zahlen sie mir ein bisschen Geld. Ich habe das als ein kleines Projekt gestartet, doch mittlerweile habe ich „Surfguide Algarve“ zu meinem Daily Business gemacht.
Wie sah deine Arbeit als Freelance-Surf- und Kitelehrer aus?
Ich bin von Surfschule zu Surfschule gepilgert und hatte so mehr Abwechslung und Freiheiten. Der Grund warum mir das lieber war, ist recht einfach: Ich wollte nicht 5 Tage die Woche in der gleichen Schule unterrichten, was normalerweise der Fall ist. Ich habe den ganzen Schulen meine Nummer gegeben und ihnen angeboten, dass sie sich bei mir melden könnten, wenn sie Not am Mann hätten. Da ich keinen Vertrag hatte, konnte ich ein bisschen mehr Geld verlangen und ich konnte die Freiheit genießen selbst zu entscheiden, welche Kurse ich mache und welche nicht. Hilfreich war dabei sicher, dass mich die eine oder andere Surfschule schon kannte und ich meinen Job offensichtlich ganz gut gemacht hatte. Manchmal habe ich dann 5 Tage die Woche gearbeitet, in anderen Wochen, wenn ich das Gefühl hatte, dass ich eine Pause brauchte, habe ich mir diese einfach gegönnt.