Heute Morgen können wir unseren Augen kaum glauben, als wir die Nachricht über einen geplanten Wavepool in Deutschland lesen – den Surfpark Stade!
Sind das noch die Nachwirkungen des letzten Traums, in dem wir perfekte Wellen vor der eigenen Haustüre surfen? Nein, es scheint wirklich Realität zu werden. Ein Wavegarden in Deutschland. Wo? In der Nähe von Stade! Wo ist Stade? Knapp eine Stunde von Hamburg entfernt!
Am Donnerstag wurde das Projekt von der Politik abgezeichnet und so kann es jetzt tatsächlich in die Planungsphase gehen. Es wäre der erste Wavepark dieser Art in Deutschland. Mit einem Areal von sechs Hektar soll es Platz für 90 Surfer und 500 Besucher pro Tag geben. Geplant ist es mit dem Wavepool-Anbieter Wavegarden zu arbeiten, um einen idealen Platz für Anfänger und Fortgeschrittene zu schaffen. Neben dem Wavepool soll in dem Surfpark auch ein Freizeitareal mit Abenteuerspielplatz, Gastronomie, Surfschule, Surfshop, Hütten zum Übernachten und ein Stellplatz für Wohnmobile geben.
Wann wird der Wavepool eröffnet?
Die Genehmigung ist zwar erteilt, aber nun beginnt der wirklich zeitaufwendige Teil, denn das Gebiet muss zunächst im Flächennutzungsplan geändert werden um einen Bebauungsplan aufstellen zu können. Danach kann erst mit der konkreten technischen Planung begonnen werden. Die Bauphase ist dann für 2021 geplant mit der Eröffnung im Frühjahr 2022.
Wieso der Standort Stade und nicht gleich Hamburg?
Die Projektgesellschaft hat insgesamt drei Standorte im Hamburger Umland geprüft, doch Stade gilt wegen der günstigen S-Bahn-Anbindung an Hamburg als Favorit. Der Surfpark soll an der Ostumgehung K 30 direkt am Kreisel gegenüber der Abzweigung nach Dollern entstehen. Hier bemühte sich die Gemeinde ursprünglich um den Bau eines BMW-Werkes und somit wird das Areal auch als “BMW-Fläche” bezeichnet. Für alle Besucher, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, wird vom Bahnhof ein “Surfer-Shuttle” eingerichtet.
Öffnungszeiten
Die Wellen sollen von März bis Dezember laufen. Auch wenn der Surfpark Stade im Dezember sicher nicht mehr den Zulauf haben wird wie in den Sommermonaten, wollen die Betreiber die Anlage so lange wie möglich geöffnet halten. “In der kühleren Jahreszeit rechnen wir mit den eher hartgesottenen Surfern, die abseits des Saisontrubels einen 80 Meter langen Wellenritt genießen wollen”, so Dr. Jan Podbielsk, Geschäftsführer der Projektgesellschaft.
Die Technik für den Wavegarden Stade
Der Wavegarden COVE ist für uns keine Neuheit mehr, auch wenn wir uns langsam wirklich über die erste “echte” Anlage freuen, die eigentlich nächstes Jahr in Bristol eröffnen soll. Die Wellen im Wavegarden werden über eine Rampe, oder auch Foil genannt, generiert. Mit 1000 Wellen pro Stunde ist die Wellenausbeute sehr überzeugend und unterscheidet sich somit massiv von der Surf Ranch oder anderen Anbietern. Die Wellengröße kann angepasst werden und soll bis zu 6,9 ft (2,1 m) große Wellen produzieren können. Mit einer Surfzeit von 10–15 Sekunden pro Welle könnten die Beine ziemlich schnell schwer werden. Wunderbar.
Wer steckt dahinter?
Der Projektentwickler Jan Podbielski kommt aus dem Investment Geschäft und berät sonst Investoren von großen Offshore-Windparks. Als leidenschaftlicher Surfer kam ihm die Idee für einen Surfpark in Hamburg. Mit geplanten Kosten von 20 Mio Euro ist das Projekt durchaus eine ernstzunehmende Investion für den promovierten Physiker.
Ziele des Surfparks in Stade
Die geplanten Besucherzahlen von 70.000 Gästen pro Jahr klingen realistisch, denn die Lage und Anbindung ist gut. Wenn der Wavepool im Norden Deutschlands also hält was er verspricht, könnte sich das Projekt als Vorzeigemodell für weitere Wavepool Projekte in Deutschland entwickeln. “Das bestehende Tourismus-Angebot an Wassersport und maritimen Erlebnissen wird hervorragend ergänzt. Wir erwarten von dem Projekt eine weitere Bekanntheitssteigerung, von der unsere Tourismusbranche und die hiesige Wirtschaft profitieren.” so die Bürgermeisterin Silvia Nieber