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laura haustein eisbach

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FACES OF EISBACH: Laura Haustein – die Lehrerin

München - die Stadt der Traditionen, Klischees und Eisbachsurfer.

Fotos: Matze Ried

Der sagenumwobene Spot mitten in der City hat schon so manche Egos gebrochen und dennoch kommen Jahr für Jahr neue Gesichter an den Bach. Einige verschwinden irgendwann wieder, andere bleiben. Manche jedoch prägen die Szene und prägen den Charakter des Eisbachs. Doch wer steckt hinter den passionierten Surfern und Surferinnen, die fast täglich in der Schlange stehen, um sich in die stehende Welle zu schmeißen?

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Kaum ein anderer Spot zieht so viele unterschiedliche Typen an, denn nur wenige Wellen liegen so zentral, sind frei zugänglich und laufen tagtäglich. Wir wollen der Frage nachgehen, woher die Surfer:innen ihre Motivation ziehen. Was sie antreibt, sich den Tausenden Touristen zur Schau zu stellen – und vor allem, wie ihr „normales“ Leben außerhalb des Wellenreitens aussieht.
Mit den „Faces of Eisbach“ werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Eisbach-Szene. Hinein in eine Welt, die sich um den Fixpunkt Eisbach dreht oder eben auch nicht.

laura haustein eisbach

Die CLIF-Athletin Laura Haustein kennen einige unserer Leser sicher bereits, denn sie versorgt uns als Contributor regelmäßig mit Infos rund um das Thema Riversurfing. In ihrem letzten Artikel hat sie jedoch einen ganz anderen Ansatz gewählt, denn darin beschreibt sie, was genau sie am Eisbach und der Szene fasziniert:

Wenn ich surfe, dann nicht um cool zu sein, angeben zu wollen oder für die Zuschauer, sondern es geht dabei um mich, um den Spaß und vor allem das Gefühl, was ich nach einer Session bekomme. Natürlich hat das Surfen dabei einen großen Anteil, aber auch die Leute, die mit einem dort sind. Manchmal fragt man sich, warum man mit einem guten Gefühl nach Hause kommt, obwohl es voll war und man vielleicht nicht wirklich in den Flow gekommen ist. Und die einfachste Antwort für das: die Leute, mit denen es dann einfach unglaublich viel Spaß gemacht hat!

Wer Laura am Eisbach beim Surfen sieht, erkennt sofort eine unglaubliche Power, die jedoch nicht erzwungen wirkt, sondern ganz „locker“ durch die Anpassung an die Eigenheiten und Kraft des Baches entsteht. So nimmt sie die Hindernisse und Unebenheiten spielerisch als Obstacles. Ähnlich wie in einem Skatepark bewegt sie sich im Einklang mit der Strömung. Alles ganz leicht und doch unglaublich kraftvoll.

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Wir treffen Laura bei ihr zu Hause im 5. Stock im schönen Schwabing und sind direkt von der unglaublich aufgeräumten und sauberen Wohnung überrascht. Hier steht alles am rechten Fleck und nur ein paar Surfbretter und feuchte Neos auf dem Balkon lassen erkennen, dass sie jeden Tag auf dem Brett steht. Drei bis vier Mal die Woche versucht sie, an den Eisbach zu kommen. Wenn nicht, dann ist es auch nicht so schlimm, erwähnt sie ganz beiläufig.
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Eine Aussage, die uns jedoch überrascht, denn als wir Laura zum ersten Mal am Eisbach getroffen haben, waren wir uns sicher, dass sie zu den täglichen Gästen zählt. Der Bach wirkt, als wäre er ihr zweites Zuhause, aber scheinbar haben wir uns getäuscht, denn sie hat ein durchgetaktetes Leben, welches zumeist schon um 7 Uhr morgens beginnt.

„Ich mag die Morgenstunden und genieße den Blick über die Stadt bei einem leckeren Kaffee, bevor ich mich an die Arbeit setze.“

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Also nix mit Morgensession? Selten, denn zumeist heißt es Chemiebücher wälzen, Formeln lernen und Unterrichtsstunden vorbereiten. Laura studiert in den letzten Zügen auf Lehramt – und das aus voller Leidenschaft. Selten haben wir jemanden gesehen, dessen Augen bei der Erklärung von wilden Formeln dermaßen strahlen.
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Aber wir wollen endlich raus. Laura soll uns zeigen, was sie so treibt…. fernab vom Surfen. Ab aufs Moped heißt es für sie, denn neben dem Studieren an der Uni ist sie bereits als angehende Lehrerin tätig. Leider dürfen wir aufgrund der momentanen Auflagen nicht mit ins Klassenzimmer. Zu gerne hätten wir Laura mit ihrem Businesslook samt Brille vor der Klasse erlebt. Ein paar Stunden später holen wir sie wieder ab. Geht es jetzt endlich an den Bach, fragen wir? Denn wir könnten eine Abkühlung wirklich gut gebrauchen.

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Aber falsche Vorfreude, erst muss noch was für die Uni gemacht werden, denn das Home-Studying zwingt sie zur Selbstdisziplin. „Langsam nervt es“, sagt Laura etwas kleinlaut: „Ich freu mich wirklich schon wieder, wenn die Unis geöffnet werden!“ Die Zuversicht ist groß, dass es in den nächsten Wochen wieder losgeht.

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Wir stöbern derweil in den Regalen und finden ein Lehrbuch über Surfen. „Das haben mir meine Eltern geschenkt, als ich meinen ersten Surfcamp-Urlaub in Frankreich gebucht habe. So ging es bei mir los mit dem Wellenreiten. Danach bin ich öfter an die Floßlände, die bei uns gleich ums Eck war.“
Ans Meer kommt sie jedoch selten, aber das stört sie nicht. Denn sie macht auch gerne Urlaub ohne Surfboard, zum Beispiel Städtereisen! Unser Fotograf Matze Ried schaut verdutzt zu uns herüber. Für ihn (und auch für uns) kaum vorstellbar, denn er verbringt regelmäßig die Sommermonate als Surfcamp-Fotograf am Atlantik.

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Langsam knurrt der Magen, aber wir haben es eilig. Mit einem CLIF BAR gestärkt (danke an dieser Stelle für den Support) geht es mit Wetsuit aufs Rad in Richtung Bach. Beim River-Surfing ist eine energiereiche Verpflegung das A und O. Die CLIF BARS bestehen aus nahrhaften und vollwertigen Zutaten und sind 100 Prozent plant-based. Echte Energiebündel also, die dabei noch richtig gut schmecken. Nachdem die ersten Riegel bereits vor 28 Jahren in der Elternküche des Gründers entwickelt wurden, ist CLIF ein langjähriger Profi im Energieriegelsegment.

Wir stolpern also mit frisch aufgeladenen Akkus hinterher, können sie mit ihrem knallroten Hollandrad gerade noch fotografisch festhalten, bevor sie sich fix und fertig angezogen durch ihre Heimatstadt schlängelt. Gegrüßt wird statt mit „Servus“ auch gerne mal mit einem „Hallo“. Das muss wohl daran liegen, dass Lauras Eltern ursprünglich aus Hannover stammen und dort das wohl feinste Hochdeutsch des Landes gesprochen wird.

Nach kurzem Lagecheck und einer Verdauungspause stehen alle Signale auf GO, denn wir können unseren Augen kaum trauen, dass nur knapp zehn Leute im Lineup anstehen. Die Welle schaut unruhig und extrem holprig aus. Je nach Wasserstand verändert sie ihr Face.

„So wird es nie langweilig, hier zu surfen. Jeden Tag schaut die Welle ein bisschen anders aus und lässt sich auch anders surfen. Heute zum Beispiel ist es weniger für Tricks und mehr für Turns. Ich mag das viel lieber als die perfekten künstlichen Wellen in den Wavepools.“

Und schon ist sie weg und in ihrem „anderen“ Element. Eben noch die hochkonzentrierte Lehrerin und auf Knopfdruck die Powerfrau, die so manchen Touristen mit ihren Sprays durchnässt. Nach und nach tauchen weitere bekannte Gesichter auf, als hätten sie sich verabredet.

„Man trifft sich einfach und hat zusammen eine gute Zeit“

Was für manche Außenstehende vielleicht wie eine „Show“ aussehen mag, ist für die Surfer:innen ein Teil ihres Lebens. Für Laura ist es sicherlich auch ein großer Bestandteil, aber nicht der wichtigste, denn in ihrem Leben dreht sich lange nicht alles ums Surfen. Auch nach der Session wird nicht groß gefachsimpelt, sondern man trifft sich einfach mit Freunden noch an der Isar zum Feierabendbierchen. Das mag wie Klischee klingen, aber es gehört einfach dazu. Ganz normal eben für jemanden, der in München mit dem Eisbach vor der Haustür aufwächst. Wir sagen Danke an Laura für diesen schönen Tag und den Einblick in ihr Leben!

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