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Surfspots

KNOWN SPOT CHECK: Trestles

Trestles

Trestles ist zum Schlagwort für das Performance-Surfen geworden. Das trifft besonders auf den A-Frame Peak bei Lower Trestles zu, an dem sich die Welle über 100 Meter nach links und rechts über den Sand und die Felsen der Flussmündung schält mit einer Mischung aus langsamen, sanften Sections und solchen mit perfektem Pitch und ordentlich Power, die den meisten Surfern das Gefühl verleihen, sie könnten surfen wie Kelly Slater. Unvorstellbar, wie sich erst Kelly Slater fühlen muss, wenn er hier surft!

Der Spot selbst bietet ausreichend Qualität und Konstanz, saugt jedes noch so kleine Anzeichen von Südswell auf und haält jeder Größe stand, um rechtmäßig als einer der schimmernden Juwelen Kaliforniens zu gelten. Das, was diesem Ort in der amerikanischen Surf-Welt jedoch nahezu einen mystischen Status verleiht, ist seine ganz besondere Atmosphäre.
Die Welle bricht am Rande des vorstädtischen Alptraums von Orange County, einer hässlichen kommerziellen Zone, deren Dichte und Überfluss selbst in der heutigen Welt noch ihresgleichen suchen. Und dennoch ist das im geschützten San Onofre State Park gelegene Trestles eine befreiende Erfahrung fern von alledem. Die Locals nennen den Ort „anderthalb Meilen Gottes Land“ – ohne Parkautomaten, neonfarbene Piers, Baywatch-Lifeguards sowie den sonstigen üblichen Bullshit, der die anderen Wellen in der Region umgibt. Es ist ein wahrer Zufluchtsort – und zudem eben einer, der zufällig noch über einige der schlitzbarsten Wände auf dem Planeten verfügt.

Um Trestles surfen zu können, muss man etwas Commitment an den Tag legen, das Auto an der Cristianitos-Ausfahrt im State Park abstellen, um dann laufend, rennend, krabbelnd, Rad fahrend oder skatend an den Fuß des Hangs zur Welle zu gelangen. Dabei muss man aufpassen, dass man beim Überqueren der Trestles-Schienen nicht vom Amtrak-Zug platt gewalzt wird.
Überraschenderweise hält dieser Aufwand die Leute nicht davon ab, den Ort aufzusuchen. Im Sommer ist Trestles immer crowded, vor allem Lowers. Auch die restlichen Breaks – Uppers, Cotton’s, Church und alle, die sonst noch dazwischen liegen und nicht über die Ego füttern- den Eigenschaften von Lowers verfügen – bekommen noch ihren Teil hungriger Surfer ab, wobei die gierigen Longboarder die schlimmsten von allen sind. Trotz allem kann man hier dennoch die eine oder andere Qualitätswelle abgreifen – die Art von Welle, bei der man ein halbes Dutzend Mal hoch an die Lippe ziehen kann, währenddessen sich mehr und mehr das Gefühl breit macht, dass man viel besser sei, als man es tatsächlich ist. Diese Magie haben alle Breaks von Trestles gemein – die Fähigkeit, einen immer und immer wieder zum Zurückkommen zu bewegen, den anstrengenden 20-minütigen Fußmarsch auf sich zu nehmen und dem Zug auszuweichen. Die Belohnung, die ein Surfer dafür erhält, übertrifft die Anstrengung um ein Vielfaches.

Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass Trestles inzwischen zu einem der Lieblingsorte für Wettkämpfe geworden ist. Der Spot eignet sich einfach perfekt dazu, die Surfer unaufhörlich mit Wellen ähnlicher Größe und Form zu versorgen, Linke wie Rechte, immer und immer wieder aufs Neue. Er bringt stilistische Unvollkommenheiten zum Vorschein, hat aber zugleich Sections, die es den weltbesten Surfern ermöglichen, Moves zu probieren, die zuvor nur in ihren Vorstellungen existierten. Kelly Slater hat hier zu oft gewonnen, als dass noch einer hätte mitzählen können. Und obwohl man das von den meisten Breaks behaupten kann, ist die einzigartige Kombination aus perfektem Surfer und perfekter Performance-Welle in dieser Form an keinem anderen Ort zu finden.

Trestles ist und bleibt eine der Wellen, die die meisten Surfer zumindest einmal im Leben rippen wollen. Der Höhepunkt des Performance- Surfens in Kalifornien, den viele unterschiedliche Gründe zu etwas ganz Besonderem machen. Man muss bloß dem Pfad bergab folgen, sich ins Gästebuch eintragen (die Viertelmeile voller Graffiti), sich eine Welle klauen und den Ritt genießen, um den Mythos zu leben.

DER PERFEKTE TAG: Sechs Fuß Süd- oder Südwestswell mit einer leichten Brise aus Ost oder Nordost. Wer den Weg an einem Dienstag- morgen um fünf Uhr früh auf sich nimmt, wird die Welle ganze zehn Minuten lang für sich allein haben.
ANREISE: Mit dem Flugzeug nach LAX, dann weiter bis zum südlichsten Punkt von Orange County nach San Clemente.
BOARDS: Das heißeste, schnellste und krasseste High-Performance-Stück aus Fiberglass, das man in seine Finger bekommen kann.
DRINGENDE VORAUSSETZUNGEN: Geduld für die Crowds, starke Arme zum Paddeln und das richtige Timing, um nicht gleichzeitig mit den Pros vor Ort zu sein.
UNTERKUNFT: Der nächstgelegene Ort ist San Clemente, dort gibt es alles: von Backpackers über heruntergekommene Freeway-Hotels bis hin zu Fünfsternehütten am Strand. SONSTIGE WELLEN: Uppers und Church laufen auch noch bei etwas nördlicherer Swellrichtung. Zu den Breaks gelangt man entweder über eine lange Paddelstrecke oder einen kurzen Fußweg am Point entlang.

So schaut es aus wenn es läuft:
http://mpora.com/videos/AAdap6dbza1t

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