Text: Rosina Neuerer / Fotos: Alex Papis
Als ich 2015 auf meinem Weg nach Australien über die Malediven geflogen bin, war für mich sofort klar: Da muss ich unbedingt hin. Die vielen Atolle im türkisfarbenen Wasser verzauberten mich einfach. 4 Jahre später geht mein größter Surf Trip Traum in Erfüllung: ein Boat Trip auf den Malediven.
Mit 5 Mica Surfboards in allen Variationen und Größen und nur Bikinis im Boardbag starte ich meine 2-wöchige Reise. Schon 12 Stunden später komme ich in Male an und bin vom hell türkisen Meer vor dem Flughafen geblendet. Nach einem Inlandsflug in ein südlicheres Atoll (es gab sogar eine Urkunde für die Äquatorüberquerung) werde ich vom Dhoni unseres Boots abgeholt. An der Triton angekommen, ziehe ich meinen Roxybikini an und wir – 7 Männer und 2 Frauen – werden sofort zum Surfspot „Machine“ für unseren ersten Sunsetsurf gebracht. Perfekte Rights, 30 Grad warmes Wasser und nur wir im Lineup. Besser kann der der Trip nicht losgehen und der erste Tag nicht enden.
Die ersten drei Tage ankern wir dort und surfen den ganzen Tag „Machine“. Außer uns ist kein anderes Boot hier, die Welle gehört uns allein.
Am vierten Tag starten wir unsere erste Überfahrt zum nächsten Atoll: dem Thaa Atoll. Nach einer klischeehaften Fahrt, bei der Delfine vor unserem Boot aus dem Wasser springen, kommen wir am neuen Atoll an. Die Dünungswellen sind hoch, ein gutes Zeichen! Wir ankern direkt neben dem Spot „Mikado“ vor einer paradiesischen Insel. Wir frothen alle, als wir diesen perfekten Righthander im leeren Lineup sehen. Sofort springen wir ins Wasser und freuen uns über die perfekten kopfhohen Bedingungen. Jeder will so viele Wellen haben, wie es nur geht, vor allem nach der langen Überfahrt. Wir setzen uns immer tiefer, pushen uns gegenseitig. Ich sitze dann am tiefsten und somit gehört die nächste Setwelle mir. Jedoch bin ich so tief und muss noch den anderen ausweichen, dass ich die Section nicht mehr schaffe. Das hat Konsequenzen, ich erwische den wohl einzigen Riffkopf mit meinen Beinen. Das tut weh, aber ich kann noch nicht aufhören und bleibe noch 2 weitere Stunden im Wasser. Dann, nach dem Mittagessen, kommt der Klassiker: Limette auf die frischen, blutenden Wunden. Trotzdem muss ich sofort wieder zurück ins Wasser. Die Wellen sind so gut.