Foto: Artem Kovalev
Habt ihr euch schon mal gefragt, warum wir oft so glücklich und zufrieden sind, wenn wir aus dem Wasser kommen und Zeit am Strand verbringen? Und weshalb die Gedanken immer wieder zu den erlebten Momenten am Meer abschweifen? Wir gehen der Thematik etwas genauer auf den Grund, um herauszufiltern, was die Essenz dieser Glücksmomente ist.
Wir surfen und verbringen aus unterschiedlichsten Gründen gerne Zeit am Meer, zur Erholung für die Gesundheit oder für sportliche Aktivitäten. Doch meistens denken wir nicht darüber nach, was dabei eigentlich mit unseren Gedanken und Emotionen passiert – inwiefern sich das Meer konkret auf unser Wohlbefinden auswirkt.
Der Ozean kann wie ein Spiegel der Gefühle sein. Manchmal wirkt er beruhigend mit kleinen Wellen und an anderen rauen Tagen rollen große Wellen an die Küste. Ebenso wechselt unsere Stimmung häufig von Tag zu Tag, manchmal auch in kürzeren Intervallen. Wir befinden uns in einer Zeit, in der viel Ungewissheit besteht, Ängste aufkommen und die Gedanken auch mal verrückt spielen können. Besonders in schwierigen Phasen fühlen wir uns der Natur und vor allem dem Ozean verbunden. Die Natur spiegelt Emotionen, Stimmungen und körperliche Veränderungen in all ihren vielfältigen Erscheinungen wider und kann sich vor allem positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. Seit langer Zeit ist die heilende Wirkung der Natur bekannt. Surfer:innen kennen das unbeschreibliche Gefühl nach einer gesurften Welle, die beruhigende Wirkung allein schon beim Anblick des Ozean sowie das wunderbare Wirkung von Salzwasser auf Haut und Haaren. Diese Gefühle zu erfassen und zu beschreiben, ist nicht einfach. Doch vielleicht können die folgenden Methoden und Erläuterungen helfen, den Ozean bewusster für mehr Glückseligkeit zu nutzen.
Das Hochgefühl beim Surfen
Beginnen wir mit dem Gefühl stoked zu sein, das Surferinnen und Surfer nur zu gut kennen. Stoked beschreibt diese Euphorie, die so groß es, dass sie sogar für Außenstehende spürbar wird. Man wirkt aufgedreht mit einem Strahlen übers ganze Gesicht. Dies kann bestens beobachtet werden, wenn man in das Gesicht eines Surfenden schaut, der gerade eine Welle bekommen hat. Dieses Hochgefühl macht tatsächlich high. Wir erleben beim Surfen einen erhöhten Adrenalin- und Dopaminpegel. Adrenalin steigert die Reaktionszeit und erhöht die Herzfrequenz, da der Körper in den “Fight or Flight”-Modus schaltet. Während das Adrenalin aufputscht, stellt sich ein gewisser Rauschzustand im Gehirn ein. Bei Aktivitäten wie dem Surfen wird der chemische Neurotransmitter Dopamin als Botenstoff vermehrt ausgeschüttet, der auch als Happy-Hormon bezeichnet wird. Dieser biochemische Cocktail macht das Surfen zu einem Sport, der Menschen in seinen Bann zieht, denn wir streben immer wieder danach, dieses fantastische Gefühl zu erleben. Weite Autostrecken, tagelange Beobachtung der Wellenvorhersage und das Investieren des letzten Cent für Surfequipment – all das nehmen wir für den Stoke gerne in Kauf. Das Beste ist, dass dieser Zustand auch noch anhält, wenn wir nicht mehr im Wasser sind. Zwar lässt der Adrenalinrausch bereits kurz nach der letzen Welle nach, doch die Surfeuphorie bleibt. Forschende nehmen an, dass dabei auch die Meeresluft mit ihrem positiven Effekt dieses Gefühl verstärkt.