Nach einer turbulenten Woche in Seignosse zur Surf DM 2012 haben wir uns nochmal die Zeit genommen das ganze Revue passieren zu lassen und präsentieren Euch neben den Gewinnern noch einen unveröffenltichen Clip vom Finaltag.
Wie die meisten wahrscheinlich schon wissen, holte sich Alexander Zirke verdient den Sieg in der Open Class und somit einen Scheck über Euro 1000,- was wirklich eine Stange Geld ist für eine DM! Alex war die ganze Wochen top motiviert und kam mit den wechselnden Bedingungen am besten klar. Die Erfahrung in grossen Wellen kam ihm da sicherlich auch zugute. Arne Bergwinkl war sicherlich auch einer der Top Favoriten der diesjährigen Deutschen Surfmeisterschaft, da er sich den ganzen Sommer in Frankreich auf diese Woche vorbereiten konnte. Er pushte das Niveau ungemein, auch wenn es am Ende leider zu keinem Sieg reichte, da Leon Glatzer aus Costa Rica mit seinen Airs nicht zu stoppen war. Er hatte nicht nur bei den Juniors sondern auch bei den Cadets die Nase vorne.
Hier der offizielle Eventbericht:
Neu dieses Jahr ist die SUP Kategorie: „Wir schreiben Deutsche Surfgeschichte“, ruft der Contestorganisator Uli Scherb in das Mikrophon. „Was für ein ungewohnter Anblick“, scherzt er. „Da STEHEN drei bunte Lycras auf dem Wasser.“ Doch die Starter beherrschen mit ihren Paddeln die großen Planken. Allen voran der 16-jährige Moritz Mauch, der anscheinend mühelos mit dem voluminösen Brett radikale Turns in die Wellen zaubert. Am Ende gewinnt das auf Gran Canaria lebende Talent überlegen seinen ersten Titel in einem Contest. „Ich fühle mich super, bin jetzt aber k.o. und müde“, freut er sich sichtlich erschöpft. Jan Holzer, Matthias Ramoser und Michael Michels kämpfen sich auf die Plätze 2 bis 4.
Bei den Masters ist der 39-jährige Michael Flame Robinson nicht zu stoppen und holt sich eine lange Barrel ab, die die Judges mit einer hohen Wertung (8,30) honorieren. „Ich fühle mich toll und zufrieden“, strahlt der in Südafrika aufgewachsene Wahlkölner nach dem Heatgewinn. Aber auch der Vizemeister Thomas Schmidt, der drittplatzierte Frederik Spiess und der auf den vierten Platz gesurfte Jens Foell haben Spass in den guten Wellen, die mit auflaufendem Wasser immer besser werden.
Im folgenden Cadets-Finale beweist der favorisierte Leon Glatzer erneut sein hohes Surfniveau, unter anderem mit stylisch gestandenem Air-Reverse. Im umkämpften Heat mit Goncalo Rosner Fragoso, Ric-Leon Hertz und Jakob Lilienweiss kann der auf Costa Rica lebende Deutsche seinen ersten Titel des Tages mit nach Hause nehmen. „Die Wellen waren super! Ich habe zwar nicht perfekt gesessen, aber ich hatte eine gute Welle“, freut er sich selbstkritisch.
Kira Groen muss am Finaltag ein Wechselbad der Gefühle durchlaufen. Während die für ihren radikalen Surfstil bekannte Starterin sich im Juniorinnen 5er-Finalheat souverän den Meistertitel vor Rachel Scheele, Mascha Trietsch, Lili von Treuenfels und Robine Fuhrmann holt, kann sie trotz herausragender Leistung ihren Titel in der Open Class Women nicht verteidigen. Aufgrund einer Interference wird ihre zweite Welle nur halb gewertet.
Die Frauen, die auf hohem Niveau surfen, bieten spannende Unterhaltung. Am Ende gewinnt Virginia Giesen Leon mit ihrem technisch ausgefeilten Style vor Janni Hönscheid, Kira Groen und Dani Cramer den Titel der Deutschen Meisterin in der Open Class Women. „Es hat Spaß gemacht und ich bin super happy“, so der Kommentar der glücklichen Gewinnerin.
Scheinbar außer Konkurrenz ist Oliver Rinder bei den Bodyboardern. Obwohl Miguel Andres Grados, Philipp Schmidt, Eddy Raab und Felipe Boye gute Wellen scoren, ist Ollis Titelgewinn zu keiner Zeit wirklich gefährdet. „Ich bin superfroh! Das ist der einzige Titel, der mir noch gefehlt hat“, jubelt der auf Teneriffa lebende 18-jährige später.
Bei den Junioren liefern sich Arne Bergwinkl und Leon Glatzer ein spannendes Duell mit innovativem Surfen. Doch wie bei den Cadets kann auch hier Leon Glatzer den Heat für sich entscheiden und freut sich ausgelassen über seinen zweiten Titel: „Ich bin super happy. Ich hatte so gute Wellen.“ Auch Arne Bergwinkl, Luis Reismann und Louis Josek gebührt große Anerkennung für eine starke Contestteilnahme.
Das Seniors-Finale gewannt Tim Surtmann. „Schön, dass wir den Titel zurück nach Sylt geholt haben“, ist der erste Satz des verwurzelten Insulaners. Im deutsch-deutschen Finale siegt der 33-jährige vor dem Tübinger Jochen Mayer und dem Bremer Karl Stürmer.
„Das ist der schönste Tag in meinem Leben“, lacht der rippende Longboard Meister 2012 Sebastian Emmert. „Endlich schöne Wellen. Es hat mega Spaß gemacht zu surfen.“ In einem ausgesprochen starken Starterfeld war der rippende Wahl-Portugiese heute nicht zu stoppen und setzte konstant radikale Turns in die größten Wellen. Aber auch Severin Clasen, Paul Günther und Dieter Gerards zeigten Longboard-Kunst vom Feinsten.
Aufgrund des mittlerweile hohen Wasserstands haben die Bedingungen zum abschließenden Finale der Open Class Men nicht mehr die beste Qualität. Trotzdem punktet Alex Zirke mit radikalen Manövern und surft den Titel sicher nach Hause. „Ich bin total happy“, kommentiert er sichtlich sprachlos seinen Titelgewinn. Alex kann sich über ein Preisgeld von 1000 Euro freuen. Der in den letzten Tagen durchgängig erstklassig surfende und favorisierte Arne Bergwinkl muss sich heute auch in der Open Class Men nur mit dem Vizetitel zufrieden geben. Severin Clasen und Arthur Wystrychowski landen auf dem dritten und vierten Platz.
Wir freuen uns aufs nächste Jahr und hoffen auf viele neuen Gesichter!
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