Genau das haben Lena Wendt und Ulrich Stirnat getan. In ihrem alten Land Rover namens Terés und einem 40 Jahre alten Dachzelt, ein Geschenk von Ullis Patentante, haben Sie den Ausstieg gewagt. 22 Monate lang sind sie von Hamburg aus durch Westafrika gefahren und haben dabei den Weg zum Ziel erklärt.
„Ursprünglich wollten wir mal in sechs Monaten bis Südafrika fahren“
, erzählt Ulli, der in seinem alten Leben Medizintechnik Ingenieur war „Dort sind wir nie angekommen.“ Bereits im ersten afrikanischen Land, Marokko, gefällt es den beiden Norddeutschen so gut, dass sie erst einmal knapp drei Monate dortbleiben.
„Es war einfach überall so schön, dass es eine absolute Beleidigung gewesen wäre, da nur durchzurauschen“, lacht Lena, „die Menschen, die Kultur, die Landschaften, waren einfach so unfassbar, dass wir uns nur noch von unserem Bauchgefühl treiben gelassen haben.“
Doch Reisen ist nicht gleich Urlaub und so hat Ulli in den insgesamt 14 afrikanischen Ländern einen Großteil seiner Zeit unterm Auto verbracht. Und Lena, die Journalistin ist, hat jedes Abenteuer währenddessen filmisch festgehalten.
„Das hat nicht nur einmal zu ordentlich Spannung zwischen uns beiden gesorgt“, schmunzelt die Harzerin „Aber mir war es wichtig, die Reise so authentisch wie möglich zu dokumentieren. Und da gehört all das rein, was uns regelmäßig an unsere Grenzen gebracht hat.“
Von schwarzer Magie, über einen Terrorangriff bis hin zum Verlust ihrer besten Freundin haben die beiden einiges gemeinsam durchgestanden, was sie nicht nur einmal beinahe ihre Beziehung gekostet hätte.
„Wir sind Grund verschieden und nehmen Dinge und Situationen ganz unterschiedlich war. Ich bin ein Mensch, der am liebsten immer alles vorher genau plant und auch einen gewissen Komfort noch nie unterschritten hat. Ich hatte bereits nach der ersten größeren Panne oder Angesicht einer Buschtoilette zu Anfang die Schnauze voll“, scherzt Ulli.
„Das ging mir manchmal ganz schön auf den Keks, da ich mich am liebsten erstmal in alles reinstürze und hinterher gucke was passiert“, erzählt Lena. „Dass am Ende immer alles gut wird, habe ich bereits auf früheren Reisen gelernt, Ulli musste das erstmal am eigenen Leib erfahren.“
Aus den Massen an Filmmaterial entsteht aktuell eine Reisedokumentation, mit der die beiden auf Festivals und in die kleinen Kinos wollen. Um das finanzieren zu können, haben sie eine Crowdfunding Kampagne gestartet
„Dieser Film ist ein Herzensprojekt. Wir möchten Afrika etwas zurückgeben“, erzählt Lena aufgeregt. „Wir wollen den Spirit Westafrikas verbreiten fernab von der Klischeeberichterstattung. Und dabei wollen wir euch mitnehmen, nach Hause zu den wunderbaren Menschen, die uns begegnet sind, euch an unseren schönsten und schrecklichsten Momenten teilhaben lassen und euch Mut machen, egal welchen Traum ihr habt, diesen zu verfolgen.“
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