In der letzten Juniwoche war es endlich soweit – in Espinho, Portugal ging die diesjährige ASP Pro Juniors Tour mit einem 2-Star Event los. Heisst also alles geben, denn es werden doppelte Punkte fürs Ranking verteilt.
In diesem Jahr haben wir mit Arne Bergwinkl, Leon Glatzer und Dylan Groen mehr Junioren auf der Tour als jemals zuvor. Und alle drei haben direkt gezeigt, dass sie dort auch hingehören.
Dylan Groen – mit 13 der jüngste in unserem Trio. Konzentriert sich eigentlich noch auf die Grom Contests und wird deshalb auch nur 2 der 5 Stops dieses Jahr mitmachen. Das er jetzt schon gehörig was drauf hat bewies er in Runde eins: Er kämpfte lange mit Jonas Bachan um den zweiten Platz. Während Jonas durch die pure Quantität von Manövern Punkte sammelte, zeigte Dylan, dass Qualität zählt und sicherte sich durch präzise Turns sein Weiterkommen. Leider war dann aber in Runde 2 aufgrund seiner Nervosität schon Schluß.
Leon Glatzer zeigte das, was er am besten kann: Airs auf seiner Frontside. Aber nicht nur das: auch an seiner Backside hat er sichtbar gearbeitet und surfte damit bis in Runde 3 vor. Dort traf er aber auf Gegner, die einfach noch zu stark sind und die 9-er Scores nur so raushauten.
Arne Bergwinkl startete die Saison so, wie er die letzte beendet hat: mit präzisem Surfen auf der Back- & Frontside sowie einem kompletten Trickrepertoire. Es war seine Backside, die die Judges überzeugte und ihn von Runde zu Runde weiterbrachte. Am Ende stand er das erste mal überhaupt in einem Quarter Final der ASP Pro Juniors Tour und startet somit als Europas Nummer 13 in die diesjährige Saison.
Hey Arne, seit deinem Doppelsieg auf der letzten DM hast du viel verändert in deinem Umfeld – erzähl mal!
Arne: Hey, ja es hat sich viel getan. Ich arbeite seit letztem Jahr mit einem neuen Management: Sponsorensuche, Budget, Saisonplanung, Social Media, WebSite – dort läuft jetzt alles zusammen und es geht endlich voran. Geblieben ist Wavetours, ohne die ich die Saison in Europa nicht machen könnte. Mit Planet Sports & Light Surfboards haben wir neue Sponsoren für diese Saison gefunden und auch den Hauptsponsor habe ich gewechselt.
Du hast von Billabong zu Rip Curl gewechselt – was sind die Gründe?
Arne: Stimmt, Billabong war lange Zeit mein Hauptsponsor. Aber auch hier gab es keine Entwicklung mehr. Dann habe ich die WetSuits von Rip Curl getestet und muss sagen die neuen Modelle sind der beste Shit ever! Das Angebot von Rip Curl hat dann auf Anhieb gepasst. Ich werde besser ins Team integriert als zuvor. Der Teammanager ist ein Ex-Pro und auf den Tourstops mit dabei um vor jedem Heat die Strategie mit mir zu besprechen. Auch das hat mir vorher gefehlt. Zusätzlich werden wir an einem Video Clip arbeiten. Und zusammen mit meinem Fotografen J. Wyneken werden wir neues Footage launchen – stay tuned!
Was hat sich noch getan?
Arne: Ich habe vor dem ersten Tourstop mit Didier Piter gearbeitet. Didier ist ebenfalls Ex-Pro und auf Surfcoaching für Competitions spezialisiert. Er trainiert viele der französischen Junioren, wir machen Videoanalyse und Contestsimulationen. Darüberhinaus macht Thomas Schmidt mit mir Fitness Einheiten. Das waren definitiv Gründe für den jetzigen Erfolg.
Was nimmst du mit aus dem ersten Event?
Arne: Das Level ist ungemein dicht, dich kann es jederzeit erwischen. Ich muss mehr Out-of-the-water Training machen und vom Kopf her konsequenter werden. Das Quarter Final habe ich verloren, weil ich die mit meinem Teammanager besprochene Strategie nicht befolgt habe. Ich habe etwas anderes ausprobiert und bis Ende gehofft, das es aufgeht. Das war leider nicht der Fall: ich muss lernen die richtigen Entscheidungen zu treffen und einen Plan B zu haben, auf den ich schnell umstellen kann. Das ist reine Kopfsache, die ich mir aneignen muss.
Trotzdem ist das Quarter Final Finish ein gutes Ausgangsergebnis – was sind deine weiteren Ziele?
Arne: Ja ein Quarter Final bei einem 2-Star Event ist richtig was wert und ich bin auf Platz 13 geklettert. Jetzt liegen erstmal drei 1-Star Events an. Ich werde versuchen, in die TOP10 zu surfen, meinen Platz dort zu festigen und dann schauen wir wohin es noch geht. Meinen DM Titel will ich natürlich auch verteidigen. Und ich hoffe Rip Curl gibt mir noch Alana’s Nummer J
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